Sergio Perez hatte einen großen Erfolg dringend nötig. Nach einer Serie an enttäuschenden Wochenenden setzte er im Qualifying von Singapur endlich einmal wieder ein positives Ausrufezeichen. Ein zweiter Platz ist sein bestes Samstags-Ergebnis seit dem Aserbaidschan-GP, und Perez kam diesmal sogar bis auf 22 Tausendstel an Polesetter Charles Leclerc heran.

"Es fühlt sich auf jeden Fall gut an, wieder bei der Pace mithalten zu können", atmet Perez durch. An den letzten Wochenenden nach der Sommerpause hatte er oft richtig Mühe, den Anschluss zu halten. "Die letzten paar Rennen waren ein bisschen ein Kampf."

Dass er ausgerechnet in Singapur um die Pole mitkämpfen konnte, überrascht: Nicht nur, dass die Bedingungen schwierig waren - Red Bull hatte ein bisher von Problemen gezeichnetes Wochenende. "Es sah nach einem weiteren miesen Start ohne Information aus", so Perez, der von einem Technik-Problem gebremst wurde, in seinen Qualifying-Simulationen die Wand touchierte, und am Ende nur eine Runde im Renntrimm fahren hatte können.

Perez verhaut sich Singapur-Pole mit Fahrfehler

Trotzdem fand Perez am Samstag bei feuchten Bedingungen schnell in den Rhythmus, und war auch zu Beginn des Qualifyings schon bei der Spitzengruppe dabei. In den letzten Minuten von Q3, als die Strecke gerade trocken genug für Slicks, aber noch immer extrem schmierig war, spielte er dann im Kampf um die Pole mit.

Wo liegen die 22 Tausendstel, die ihm auf der letzten Runde noch fehlten? "Ich hatte einen großen Rutscher in Kurve 13 rein", meint Perez. "Wir hatten ziemlich mit der Fahrbarkeit zu kämpfen, und ich hatte einen massiven Rutscher auf der Bremse. Da bin ich froh, dass ich die Runde durchbekommen habe., und da habe ich einiges an Zeit verloren."

"Aber ich hätte auch mehr verlieren können", ist Perez gut gelaunt. Dass er vorne wieder mitspielen konnte und einen konkreten Fehler ausmachen kann, wiegt die Enttäuschung über die knapp verpasste Pole auf. "Am Ende des Tages hat Charles einen besseren Job gemacht."

Perez vs. Leclerc im Kampf um WM-Platz 2

Auf Startplatz zwei sind noch immer alle Chancen offen. "Ich glaube, schon am Start gibt es da eine gute Chance, Charles anzugreifen und auf den Sieg zu gehen", kündigt Perez an. Nachteil bleibt auch für das Rennen jedoch die fehlende Trainingszeit. "Wir starten praktisch blind ins Rennen, haben kaum Informationen aus dem Longrun", unterstreicht Perez.

Positiv für ihn: Singapur ist als überholfeindlich verschrien, und keiner der Fahrer glaubt, dass die neue Auto-Generation daran groß etwas geändert haben wird. Wer sich beim Start durchsetzt, der kann Pace und Reifenmanagement kontrollieren. "Wir erwarten auch ein bisschen Regen genau vor dem Rennen, also gibt es noch immer viele Unbekannte", erinnert Perez. Der Sieg ist das erklärte Ziel. Und immerhin kämpft er momentan mit Leclerc um den Vizemeistertitel, hat nur neun Punkte Rückstand. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Singapur gibt es hier im Liveticker.