Bei Haas gab es im Formel-1-Qualifying in Belgien verkehrte Welt: Mick Schumacher besiegt Kevin Magnussen und kann in Q2 einziehen. Das Problem daran: Aufgrund einer Motorstrafe, die Schumacher bis ans Ende des Feldes zurückwirft, ist die Leistung des Deutschen vollkommen wertlos. Eigentlich hätte bei Haas Kevin Magnussen Priorität gehabt, da er keine Motorstrafe zog. Alle News zur Formel 1 heute in Spa gibt es im Liveticker.

Doch in Q1 patzte der Däne, während Schumacher seine Runde sauber durchziehen konnte und in einem bunt durchgemischten ersten Qualifying-Segment Kevin Magnussen über zwei Zehntelsekunden Rückstand aufdrückte. Das lag daran, dass der WM-Elfte auf seiner entscheidenden Runde zu viele Fehler einstreute. "Ich habe meinen zweiten Run verbockt", so Magnussen. "Er verbremste sich in Kurve 8 und das war es dann", erklärte Teamchef Günthet Steiner. Dazu kam auch noch allgemein Untersteuern im zweiten Run.

Schumacher: Qualifying-Sieg trotz Trainingsrückstand

Schumacher war dennoch glücklich über seine Runde, vor allem nachdem er in FP3 viel Trainingszeit verlor. "Unsere letzte Runde mit wenig Benzin haben wir am Freitagabend gedreht. Dafür, dass wir ins Qualifying gekommen sind, ohne zu wissen, was uns erwartet, haben wir es gut gemanagt", urteilte er. In FP3 konnte Schumacher aufgrund eines Sensorproblems nur sechs Runden absolvieren.

Dennoch startet er aller Voraussicht nach am Sonntag von Rang 20, da Schumacher neben mehreren Motor-Elementen auch sein Getriebe getauscht hatte. Alle anderen Fahrer, die ähnliche Strafen ausfassen, landeten vor ihm. Aus deutscher Sicht ebenfalls bitter: Schumacher schlug Sebastian Vettel im direkten Duell um den Q2-Einzug um 0,002 Sekunden. Vettel befand sich im Gegensatz zu seinem Landsmann im direkten Kampf um Startpositionen.

Schumacher in Q1: Kein Windschatten für Teamkollege

Doch wäre trotz der Fehler von Magnussen für ihn der Q2-Einzug möglich gewesen? Denn Haas schickte Schumacher zwar vor Magnussen auf die Strecke, aber er war zu weit entfernt, um Windschattenunterstützung zu liefern. Aus der Sicht von Magnussen ist das verpatzte Qualifying aber halb so wild. Denn aufgrund der Strafenflut erbt er sowieso sechs Positionen. Außerdem hat Haas VF-22 an diesem Wochenende sowieso nur krasse Außenseiterchancen auf Punkte.

Das liegt an dem relativ hohen Luftwiderstand des Boliden, der sich auf der Highspeed-Strecke besonders bemerkbar macht. "Wir sind dieses Mal ein bisschen im Hintertreffen", befand auch Magnussen und das obwohl das Handling gut sei. Aber auf der Geraden gehe einfach zu viel Zeit verloren.

"Ich hoffe, dass andere nicht DRS haben, dann gleicht das unseren Nachteil ein bisschen aus", wünschte sich Magnussen, der von P12 startet. Seine Kalkulation: Verstappen und Leclerc werden überholen, gegen die anderen bestraften Piloten will er aber kämpfen. "Dann sind wird vielleicht im Spiel um ein paar Punkte", so Magnussen. Schumacher bekräftigt: "Unsere Long-Run-Pace ist nicht so schlecht, wenn alles passt sollten wir mit den anderen mithalten und sogar den ein- oder anderen Fahrer überholen können."