Für Sebastian Vettel will es im Qualifying 2022 einfach nicht klappen. Nicht nur für ihn, für das ganze Aston-Martin-Team ist die Zeitenjagd am Samstag scheinbar ein Mysterium. In Spa war für Vettel wieder im ersten Segment Schluss. Lance Stroll kam über Q2 nicht hinaus. Dass Stroll und Vettel dank der zahlreichen Motorstrafen der Konkurrenz von P9 und P10 losfahren werden, tröstet im Hinblick auf das anhaltende Qualifying-Defizit des Teams nicht. Alle News zur Formel 1 heute in Spa gibt es im Liveticker.
Diese ist für Aston Martin einfach nicht zu überwinden. Spa sorgt nur für mehr Verwirrung: Die beste Zeit des Tages fuhr Vettel Stunden vor dem Qualifying, nämlich im 3. Freien Training. Seiner 1:46.166 aus FP3 steht eine 1:46.344 aus Q1 entgegen. Lance Stroll fuhr in Q1 1:46.342, wurde in Q2 sogar noch langsamer. Die direkten Konkurrenten gewannen mehrere Zehntel.
"Es war nicht so viel Vertrauen, so viel Grip da wie in FP3", wundert sich Vettel und sucht verzweifelt nach Ursachen: "Die Outlap war ein bisschen langsamer, weil ich Autos vor mir hatte. Das sind Kleinzeug, aber kann große Auswirkungen haben. Obendrauf habe ich es fahrerisch nicht ganz hinbekommen, hier und da was verloren. Das summiert sich."
Die Hinterachse wurde für den Aston Martin einmal mehr zum Problem. Beide Fahrer beklagen, dass sie vor allem in den mittelschnellen und schnellen Kurven im Mittelsektor kein Vertrauen in den Grip hatten. Bei Kurven wie die Les-Combes-Schikane, oder die Fagnes-Schikane, ist das hier in Spa besonders wichtig und kann dem Fahrer sehr schnell sehr viel Zeit kosten.
Vettel selbstkritisch: Runde im Qualifying nicht hinbekommen
Zwar war der Aston Martin im Qualifying also schwieriger zu fahren, aber allein darauf will Vettel seinen Q1-Ausfall nicht schieben. "Dann bin ich ein bisschen zu viel gerutscht und habe vielleicht begonnen, es an manchen Stellen ein bisschen zu übertreiben", schätzt Vettel. "Es ging nicht darum, ein paar Zehntel schneller zu sein. Einfach darum, es zusammenzubauen, und auf der letzten Runde, wo das sein musste, habe ich das nicht geschafft."
Während Vettel dann denkbar knapp um zwei Tausendstel am Weiterkommen scheiterte, schaffte es Stroll zumindest ins Q2. Dort ging erst recht nichts mehr: "Wir hatten in Q2 einfach keinen Grip. Da waren wir vier Zehntel langsamer als in Q1, das ist seltsam." Stroll unterstreicht, dass es die gleichen Probleme der Berechenbarkeit sind, die Aston Martin seit vielen Rennen plagen.
Ein Hoffnungsschimmer für Aston Martin ist, dass dank der vielen Motorstrafen Stroll und Vettel weit vorrücken, bis in die fünfte Reihe. In den letzten Rennen bewies der AMR22 zumindest im Rennen mit vollen Tanks und beim Reifenmanagement Qualitäten und konnte gelegentlich mit den im Qualifying deutlich besseren Autos von McLaren und Alpine mithalten.
In Spa stehen nach Anwendung aller Strafen von der direkten Konkurrenz nur mehr Fernando Alonso und Alex Albon im Williams vor Stroll und Vettel. Eine bessere Chance gibt es für das Duo nicht, um endlich ein erstes Ausrufezeichen zu setzen. Erst einmal, in Imola, fuhren 2022 beide Fahrer in die Punkte.
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