Eigentlich galt Ferrari in Ungarn als der haushohe Favorit für das Qualifying. Stattdessen stahl George Russell im Mercedes dem bisherigen Pole-König Charles Leclerc die Show und fuhr Bestzeit im Q3. Der Monegasse musste sich auch noch hinter seinem Teamkollegen Carlos Sainz anstellen und wurde 'nur' Dritter.

Der WM-Zweite wirkte ratlos: "Heute habe ich mir sehr schwer getan, im speziellen im Q3. Q1 und Q2 haben sich noch ganz gut angefühlt, es war ein Schritt in die richtige Richtung. Ich weiß nicht, was dann im Q3 passiert ist. Die Strecke hat sich ein bisschen verändert und die Sonne kam raus." Der Ferrari-Pilot wusste zwar nicht warum, aber immerhin konnte er sagen, was nicht funktionierte: "Plötzlich waren die Reifen nicht mehr im Fenster und sie waren sehr inkonstant. Die erste Runde war langsam und die zweite war dann noch ok. Wir haben den Preis dafür gezahlt, die Reifen nicht im Fenster gehabt zu haben." Alle News zur Formel 1 heute in Ungarn gibt es im Liveticker.

"Wir müssen das analysieren. Es hat sich ein bisschen eigenartig angefühlt", kündigte der Monegasse Arbeit für die Ferrari-Ingenieure an. Dass Ferrari mit den Plätzen 2 und 3 trotzdem eine starke Ausgangsposition gegen Red Bull, welche nur auf 10 und 11 landeten, herausfuhr, interessierte Leclerc kaum: "Wir müssen uns einfach auf uns selbst konzentrieren. Es bringt nichts, dorthin zu blicken." Trotzdem war ihm bewusst, was das Qualifying des Weltmeisters auf dem überholfeindlichen Hungaroring bedeutet: "Max startet von Platz 10, also wird er einige Runden brauchen, um wieder nach vorne zu kommen."

Leclerc: Nachtschicht bei Ferrari, um Reifen zu verstehen

Obwohl die Konkurrenz aus Milton Keynes wohl noch größere Kopfschmerzen haben dürfte, machte sich auch Leclerc Gedanken über den Rennsonntag. "Die Bedingungen werden sich im Vergleich zu gestern [als im Training Longruns gefahren wurden, Anm. d. Red.] ändern. Wir werden uns daran so schnell wie möglich anpassen müssen. Ich hatte heute Probleme, aber das Rennen wird eine komplett andere Geschichte. Wir werden heute Nacht daran arbeiten, zu verstehen in welche Richtung es morgen gehen wird", kündigte der fünffache Grand-Prix-Sieger an.

Trotz der Reifenprobleme will Leclerc im Rennen seinen sechsten Sieg in der Formel 1 feiern: "Mit Sicherheit haben wir die Pace im Auto, um morgen nach vorne zu kommen." Über andere Dinge, außerhalb seiner Macht, wollte der Drittplatzierte des Qualifyings nicht nachdenken: "Wir konzentrieren uns nur auf uns selbst und versuchen, das Rennen zu gewinnen."