Carlos Sainz schlug beim Qualifying in Ungarn zum zweiten Mal in der F1-Saison 2022 Teamkollege Charles Leclerc. Dank einer Desaster-Session für Red Bull schien die Pole Position für den Spanier gesichert. Dennoch landeten die beiden Ferrari-Piloten nur auf P2 und P3. Denn George Russell machte Sainz in letzter Sekunde einen Strich durch die Rechnung. 0.044 Sekunden liegt der Spanier hinter dem Mercedes-Pilot. Trotz Quali-Enttäuschung hofft Sainz jedoch auf einen zweiten Rennsieg in Ungarn. Alle News zur Formel 1 heute in Ungarn gibt es im Liveticker.

"Die Runde war gut", so Sainz nach dem Qualifying auf dem Hungaroring. "Ich hatte das Gefühl alles einigermaßen unter Kontrolle zu haben. Wir machen immer wieder Schritte in die richtige Richtung und ich fühle mich immer sicherer und wohler im Auto."

So viel zum Positiven. Dennoch zeigt sich der Ferrari-Pilot unzufrieden. Nach einem starken Freitag für die Scuderia rechnete sich das Team hohe Chance auf die Pole aus. Trotz Max Verstappens Motor-Problem in Q3 reichte es jedoch nicht für P1.

"Ich bin im Qualifying ein paar gute Runden gefahren, aber die letzte Runde im Q3 war nichts Besonderes und nicht gut genug für die Pole", sagt Sainz. "Das ist enttäuschend. Mit einer perfekten Runde wäre ich sicher auf P1 gelegen. George [Russell] ist aber eine starke Runde gefahren und er verdient P1."

Sainz bremste in der letzten Qualifying-Runde sehr spät in Kurve 14 hinein und gab auch erst spät wieder Gas. Er verlor hier über 0,3 Sekunden auf Russell und 0,15 Sekunden auf Leclerc. Der Mercedes-Pilot ging in Kurve 14 hingegen früher als die Ferraris auf die Bremse und hatte den besten Exit. Dadurch gewann Russell durchgängig bis zur Ziellinie.

Ferrari-Vorsprung im Qualifying verschwunden

Am Freitag zeigte Ferrari noch eine Pace, die Red Bull zittern ließ. Im Qualifying war dann Schluss mit der klaren Dominanz. Warum? "Die Streckenbedingungen haben sich nicht in unsere Richtung entwickelt. Vor allem was die weichen Reifen betrifft ", erklärt Sainz. Regen im FP3 und niedrigere Temperaturen als am Vortag, sorgten für eine kühlere Strecke.

"In den Trainings am Freitag hatten wir eine Pace-Vorsprung, den wir nun nicht hatten", bedauert der Ferrari-Pilot. "Auch in Q1 und Q2 hatten wir nicht den Vorsprung, den wir bei vergangenen Rennen hatten. Wir mussten wirklich darauf achten, frische Reifen zur richtigen Zeit aufzustecken, da das Mittelfeld näher an uns dran war als am Freitag."

Am Ende reichte es nur für P2 und P3. Nicht gut genug für die Scuderia. "Wir sind nicht recht zufrieden mit dem Qualifying und dem Handling des Autos", sagt Sainz. "Mit der perfekten Runde hätte es jedoch für die Pole gereicht."

Sainz rechnet mit Gewinn-Chancen in Ungarn

Trotz der verpassten Pole Position hofft der Ferrari-Pilot auf seinen zweiten F1-Sieg in Ungarn. "Für einen Sieg muss ich zuerst den Start und dann das Reifenmanagement perfekt hinbekommen", so Sainz. Das könnte jedoch knifflig werden, da Ferrari schon im Training einen hohen Reifenabbau auf dem Hungaroring beobachten konnte. "Es ist noch alles offen", weiß der Spanier. Besonders die Rennpace von Mercedes ist derzeit ein unbekannter Faktor.

Für das Rennen am Sonntag zeigt sich Sainz dennoch zuversichtlich. "Ich fühle mich im Auto gut und wir werden morgen bestimmt schnell sein. Das Auto war das gesamte Wochenende über stark, es gibt keinen Grund, warum das morgen anders sein sollte."

Dass der direkte Konkurrent Max Verstappen wegen eines Motor-Problems nur auf P10 liegt, soll dabei keine große Rolle spielen. "Unser Fokus für Sonntag ist es, das Rennen zu gewinnen. Der Fokus liegt nicht darauf, wo Max ist. Zu gewinnen ist der leichteste Weg, um in der Weltmeisterschaft aufzuholen. Unabhängig von Max' Position", versichert Sainz.

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