Williams und Alexander Albon hatten große Hoffnungen in das Heimrennen in Silverstone gesetzt. Der in London geborene Thailänder rückte mit einem runderneuerten FW44 aus, den Williams Nr. 1 austesten sollte. Doch FP1 fiel ins Wasser und auch im Qualifying regnete es. Im Rennen kam es dann noch dicker, denn das Auto mit der Startnummer 23 wurde in das Start-Chaos rund um Guanyu Zhous Überschlag verwickelt.
Albon selbst konnte zur Verhinderung seines zweiten, unabhängigen Unfalls nichts beitragen, denn er wurde von Sebastian Vettel in die Mauer gedreht. Der Williams-Pilot bemühte einen Vergleich mit einem Spielhallenautomaten: "Ich erinnere mich an nicht viel, denn es passierte alles sehr schnell. Ich spürte natürlich, dass ich die Mauer berührte und dann folgte eine Art Pinball-Reaktion. Ich bin dahin gefahren, wo mich die Autos hingeschleudert haben."
Daher konnte er auch nicht zur Aufarbeitung beitragen. "Es gibt nicht zu viel zu sagen. Ich habe die Dinge etwas verschwommen wahrgenommen", bedauerte Albon. Nach dem Crash brachte man den Thailänder zur Untersuchung ins Krankenhaus. Sein Start in Spielberg ist allerdings nicht gefährdet. "Ich fühle mich gut. Ich hatte ein paar Schmerzen am Montag, aber seitdem ist es jeden Tag besser geworden. Ich bin mir sicher, morgen bin ich wieder bei 100%", vermeldete der 26-Jährige.
Update heil geblieben: Frontalaufprall an der Boxenmauer für Albon 'Glück'
Das Williams-Team war jedoch um noch mehr als die Gesundheit des eigenen Fahrers besorgt, denn das einzige Auto mit dem neuen Paket wurde stark beschädigt. Wer die Bilder des zerstörten Williams von Silverstone sah, der konnte sich kaum vorstellen, wie die Upgrade-Teile überlebt haben sollen. Doch Albon überraschte in Österreich mit seiner Auskunft zum Status seines Dienstfahrzeuges: "Es ist sogar etwas mehr als das dortige Update. Wir haben jetzt alles fertig, in Silverstone war es nur etwa 80%. Die Jungs haben fantastische Arbeit geleistet, alles vorzubereiten."
Seine Erklärung für die intakten Teile war dabei etwas kurios. "Der Unfall sah ehrlicherweise etwas heftiger aus, als er war. Ich hatte Glück, die Mauer frontal zu treffen, so blieben die komplizierten Teile an der Seite heil. Auch die anderen Kollisionen haben Schaden angerichtet, aber die Kräfte waren geringer", meinte Albon, der es damit als vermutlich erster Formel-1-Fahrer als Glück betrachtete, frontal in eine Mauer gekracht zu sein.
Für den weiteren Saisonverlauf ist der glimpfliche Ausgang des verheerend anmutenden Unfalls sehr wichtig. "Einige Teile waren wiederverwendbar. Das ist sehr gut, denn in Silverstone konnten wir kaum Kilometer machen. Im Rennen haben wir 100 Meter geschafft, davon bekommst du keine Daten", bedauerte Albon sein frühes Aus beim Heimrennen. Der eigentliche Plan des Teams ist daher um ein Rennen verschoben worden: "An diesem Wochenende werden wir hoffentlich herausfinden, was es [das Update, Anm. d. Red.] zu leisten im Stande ist und hoffentlich können wir darauf aufbauen." Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Österreich gibt es hier im Liveticker.
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