Null Punkte in den letzten drei Formel-1-Rennen und in Aserbaidschan kein Auto im Q2. Die derzeitige Form von Haas erinnert wieder stärker an die Verfassung der letzten Saison und lässt die Bilder des famosen Saisonauftakts des US-Rennstall im Jahr 2022 in immer weitere Ferne rücken. Im Baku-Qualifying ist allerdings nicht nur die Pace des Haas-Boliden für das Doppel-Aus im ersten Qualifying-Segment verantwortlich. Eine rote Flagge wirbelt die Planung in der Qualifikation durcheinander.

Nach einer Unterbrechung aufgrund eines Unfalls von Aston-Martin-Pilot Lance Stroll kurz vor dem Ende von Q1 verblieben nur noch zweieinhalb Minuten auf der Uhr. Nach dem Restart der Session gerieten die Haas-Piloten in den Verkehr, an eine schnelle Runde war nicht mehr zu denken. Alle News zur Formel 1 heute in Baku gibt es im Liveticker.

Haas im Tief: Pech und schlechte Performance

"Die rote Flagge war die größte Herausforderung. Es war chaotisch und wir hatten wieder Pech. Wir mussten uns weit hinten einreihen und verpassten dadurch leider die letzte Runde", beklagte sich Kevin Magnussen, der sich auf der 16. Position qualifizierte.

Noch schlimmer erwischte es Mick Schumacher. Der Deutsche, der nach mehreren Unfällen und fehlenden Punkteresultaten sowieso schon angezählt ist, geht am Sonntag nur von Platz 20 aus ins Rennen. Für ihn war die Unterbrechung besonders bitter: Denn Schumacher hatte zuvor eine zweite gezeitete Runde, bei der er auf deutlichem Verbesserungskurs war, abgebrochen, um frische Reifen aufzustecken.

"Das war wahrscheinlich die falsche Idee, da wir dadurch eine Runde weggeschmissen haben", sagte ein frustrierter Schumacher und fasste zusammen: "Die ganze Situation ist ein bisschen doof, denn das Auto ist auf jeden Fall besser als der letzte Platz".

Doch neben der Unterbrechung und der rückblickend betrachtet falschen strategischen Marschroute ließ auch die Performance des Haas VF-22 auf dem Baku City Circuit zu wünschen übrig. "Wir hatten bereits das ganze Wochenende zu kämpfen, um ein Gefühl aufzubauen. Wir wussten, dass es knapp sein würde, Q2 zu erreichen", betonte Schumacher.

In den Trainings-Sessions kamen die beiden Piloten nicht über die 13. Position hinaus, welche Magnussen in FP1 belegte. Dazu kam noch ein Defekt von Schumacher, welcher nach wenigen Runden seine weitere Teilnahme am ersten Freitagstraining verhinderte.

Schumacher hofft auf Baku-Chaos: Punkte sind möglich

Dass aber unterm Strich das schlechteste Qualifying-Resultat der Formel-1-Saison 2022 für die Mannschaft aus Kannapolis und Banbury, war trotzdem eine Enttäuschung. Schumacher hofft dennoch, dass er ausgerechnet an diesem Seuchenwochenende erstmals Zähler in der Königsklasse sammeln könnte. "Hier erreichen im Durchschnitt sechs Autos das Ziel nicht. Da bleiben noch vier, die ich überholen muss", rechnete der 23-Jährige vor.

Einen Wermutstropfen gab es für Haas am Qualifying-Samstag aber dennoch. Die Stewards untersuchten sowohl Schumacher als auch Magnussen aufgrund eines vermeintlichen Regelverstoßes bei der Aufreihung in der Boxengasse vor dem Restart. In dieser Causa gab es allerdings einen Freispruch: Beide Haas-Piloten haben nach Ansicht der Rennkommissare die Boxengasse in der richtigen Reihenfolge verlassen.