Formel 1 Baku, Qualifying: Leclerc zaubert sich zur klaren Pole

Charles Leclerc hat sich im Qualifying in Baku die Pole Position für den Großen Preis von Aserbaidschan 2022 der Formel 1 (hier geht's zu Zeitplan, TV-Programm & Live-Streams) gesichert. Der Ferrari-Pilot ergatterte im Zeittraining in Baku mit einer überragenden Schlussrunde in 1:41.359 Minuten die klar schnellste Zeit des Tages - wie schon im Vorjahr. Hier geht's direkt zum Ergebnis des Formel-1-Qualifyings in Baku.

Auf dem zweiten Platz landete Red Bulls Sergio Perez mit fast drei Zehnteln Rückstand auf den recht fünfzehnfachen Pole-Piloten (sechs 2022). Um seinen Teamkollegen Max Verstappen erneut zu schlagen, reichte das allerdings knapp. Sechs Hundertstel fehlten dem Niederländer auf P2. Carlos Sainz verpasste nach einem starken ersten Run eine Verbesserung auf seinem zweiten und musste sich mit 0,455 Sekunden Rückstand und dem vierten Platz begnügen. Alle News zum Formel-1-Rennen heute in Baku gibt es im Liveticker.

Formel 1 Baku, Qualifying: Sainz von provisorischer Pole durchgereicht

Den ersten Schlagabtausch im finalen Q3 hatte noch Sainz mit einer 1:41.814 Minuten für sich entschieden. Leclerc folgte mit einer halben Zehntel Rückstand auf P2 vor Verstappen mit 0,126 Sekunden Rückstand und Perez mit 0,175 Sekunden Abstand auf Pole. Genau in dieser Reihenfolge waren die Top-Piloten auch unterwegs gewesen. Das störte Verstappen. Eigentlich war abgemacht gewesen, dass er den Windschatten Perez' genießen durfte. Ein technisches Problem am Auto des Mexikaners habe das allerdings unmöglich gemacht, erklärte Red Bull seinem Superstar. Selbes galt im Finale.

Das gesamte Quartett fuhr dabei mit vollem Risiko - jedenfalls fingen die Kameras diverse Millimeter-Entscheidungen ein. Pierre Gasly fehlte nach den ersten Runs im Q3 als Best of the Rest bereits mehr als eine Sekunde. Dahinter folgten George Russell, Sebastian Vettel, Lewis Hamilton, Fernando Alonso und Yuki Tsunoda.

Formel 1 Baku, Startaufstellung: Red Bull im Ferrari-Sandwich

Nach den zweiten Runs änderte sich an dieser Reihenfolge genauso viel wie an der Spitze. Russell schnappte Gasly den fünften Platz weg. Satte 1,3 Sekunden fehlten dem Mercedes-Piloten allerdings auf die Pole Position. Hamilton fuhr auf Rang sieben vor Tsunoda, Vettel und Alonso. Hier geht es direkt zur ganzen Formel-1-Startaufstellung zum Rennen in Baku.

Formel 1 Qualifying Baku: Mick Schumacher Letzter!

Für Mick Schumacher endete das Qualifying in Baku bereits vorzeitig im Q1 - und das auch noch auf einem klaren letzten Platz. Mehr als eine Sekunde brummte Teamkollege Kevin Magnussen dem Deutschen auf, schied allerdings seinerseits auf Platz 16 aus. Noch dazu droht beiden Haas-Fahrern nach dem Qualifying-Ärger von den Stewards (siehe Abschnitt Q1 unten), dasselbe gilt für Hamilton und Norris (siehe Abschnitt Q2 unten).

Alle Reaktionen zum Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Baku gibt es hier im Live-Ticker.

Q2 in Baku: Perez behauptet Red Bull vor Ferrari, Hamilton droht Ärger

Das war Q2: Ferrari übernahm zu Beginn der zweiten Session wieder die Kontrolle. Zunächst setzte sich Verstappen drei Hundertstel vor Perez an die Spitze, dann konterte die Scuderia sofort, aber in ungewohnter Reihenfolge. Fast eine Zehntel brummte Sainz seinem Teamkollegen auf. Leclerc war eingangs der Vollgaspassage zu weit auf den Kerb gekommen und verlor durch eine kleine Korrektur Zeit. Eine halbe Zehntel vor Verstappen behauptete er sich dennoch.

Mitte der Session leistete sich Vettel eine Stroll-Kopie. Statt in Kurve sieben fuhr der Hesse allerdings in Kurve 15 mit dem Frontflügel leicht in die Bande, konnte seinen Aston Martin allerdings befreien und weiterfahren. "Zu langes Bremspedal", entschuldigte sich Vettel. Mit der ersten 1:41er Zeit des Wochenendes löste Perez nach Abkühlrunden dann Leclerc an der Spitze ab. 0,133 Sekunden war der Mexikaner schneller. Leclerc versuchte einen sofortigen Konter, verbesserte sich allerdings nur um vier Hundertstel. Auch Sainz legte nach, zeitgleich mit Leclercs erster Runde.

Kurz vor Schluss dann die nächste Botschaft der Rennleitung: Eine mögliche Behinderung Norris' durch Hamilton wegen Langsamfahrens im zweiten Sektor wird nach der Session verhandelt. Allerdings muss sich auch der jüngere Brite für denselben Vorwurf verantworten. Hamilton, Ocon, Ricciardo und beide Alfa-Fahrer mussten 90 Sekunden vor Ende der Session um Q3 kämpfen. Hamilton gelang der Sprung in die Top-10 souverän während Norris und Tsunoda in Notausgänge rutschten und für kurze gelbe Flaggen sorgten und Vettel sich mit einer Verbesserung in den Top-10 absicherte. Norris, Ricciardo, Ocon, Zhou und Bottas schieden aus. Die erste Qualifying-Niederlage des Finnen gegen den Chinesen.

Q1 in Baku: Red Bull und Ferrari tauschen Bestzeiten aus

Das war Q1: Mit einer Verspätung von 15 Minuten startete das Qualifying in Baku. Grund dafür waren die Regeln: Weil schon das FP3 nach einem Unfall im vorausgegangenen Sprintrennen der Formel 2 eine Viertelstunde später gestartet war, musste der Abstand von zwei Stunden zum Beginn des Qualifyings gewahrt werden. Norris eröffnete das Q1 als erstes Auto in einer langen Schlange am Boxenausgang. Einzig die beiden Ferrari ließen sich etwas mehr Zeit.

Nach den ersten Runs lag Verstappen mit einer Viertelsekunde Vorsprung auf Perez und der ersten 1:42er Zeit klar in Führung. Leclerc folgte knapp hinter Perez auf P3, Sainz als Viertem fehlte bereits fast eine Sekunde auf die Spitze. Am Ende des Feldes mussten Norris, Stroll, Latifi, Schumacher und Bottas um ihr Weiterkommen zittern, wobei Letzterer durch einen Fahrfehler noch keine ernstzunehmende Runde angeschrieben hatte. Auch Vettel war im Notausgang, allerdings erst nach seinem ersten schnellen Versuch.

Q1: Stroll-Crash sorgt für chaotisches Qualifying-Finale in Baku

Nach einer Abkühlrunde legte Ferrari allerdings nochmal nach. Sainz scheiterte nun nur knapp um zwei Hundertstel an der Verstappen-Vorgabe, Leclerc unterbot diese wenig später um sieben Zehntelsekunden. Doch auch Red Bull konterte. In 1:42.722 Minuten holte sich Verstappen P1 von Leclerc zurück, auch Perez sprang vor die Ferrari - nur elf Tausendstel hinter seinem Teamkollegen.

Dann eine gefährliche Botschaft für Schumacher und Magnussen: Beide müssen sich nach dem Qualifying wegen eines möglichen Vergehens in der Boxengasse bei den Stewards verantworten. Der Vorwurf: Überholen in der Slow Lane im großen Stau zu Beginn der Session. Kurz darauf der erste gröbere Patzer der Session: Stroll verpasste den Bremspunkt für Kurve sieben und stieß leicht mit dem Frontflügel in die Tec-Pro-Barriere. Befreien konnte der Kanadier seinen Aston Martin allerdings augenscheinlich unbeschädigt und setzte die Fahrt fort.

Gleich auf der nächsten Runde knallte es dann noch heftiger. In Kurve zwei untersteuerte Stroll in die Barriere. Diesmal war der Frontflügel fällig, noch dazu die Aufhängung. Rote Flagge bei noch 2:30 Minuten auf der Uhr. Das war zu viel für ein vorzeitiges Ende des Q1. Wer sich noch verbessern musste: Albon, Bottas, Latifi, Stroll und Schumacher, wobei Stroll natürlich kampfunfähig war.

Alonso absichtlich im Notausgang? Albon stinksauer

Unglaublich aber wahr, alle Fahrer, die noch wollten, schafften es tatsächlich rechtzeitig über die Linie. Bis auf Ferrari, Red Bull, Aston Martin und Ocon waren alle auf der Strecke. Mit einer Ausnahme gab es im Hinblick auf den Q2-Einzug keine nennenswerten Verbesserungen mehr. Einzig Bottas verdrängte noch Magnussen von P15. Damit schied der Däne vor Albon, Latifi, Stroll und Schumacher auf P20 aus.

Mitunter dafür verantwortlich war Alonso, der in Kurve 15 in den Notausgang fuhr und mit der resultierenden gelben Flagge allen Verfolgern die Runde ruinierte. "Er hat es absichtlich gemacht. Es war so offensichtlich wie er da von der Strecke ist", schimpfte Albon am Funk und forderte eine Strafe für den Spanier. Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer verteidigte bei Sky mit kalten Reifen wegen der suboptimalen Aufwärmphase.

Das Wetter: Bei bestem Wetter ging das Qualifying der Formel 1 in Baku über die Bühne. Rund 24 Grad Celsius Außentemperatur herrschten in der aserbaidschanischen Hauptstadt. Auf dem Asphalt wurden bis zu 36 Grad Celsius gemessen. Anders als noch am Freitag im Training hatte der Wind für die erste entscheidende Session des Wochenendes deutlich nachgelassen.