Ernüchterndes Qualifying für Carlos Sainz beim Aserbaidschan GP. Nach einem straken Beginn in Q3 verpasste es der Spanier, sich zu verbessern und muss sich damit nicht nur Teamkollege bei Ferrari, Charles Leclerc, geschlagen geben, sondern auch den beiden Red-Bull-Fahrern Sergio Perez (2.) und Max Verstappen (3.). Für Sainz bleibt für das Rennen am Sonntag damit nur der vierte Startplatz. Sainz begründet dies mit einem Fehler auf seiner letzten Runde. Alle News zur Formel 1 heute in Baku gibt es im Liveticker.

Carlos Sainz über dem Limit: Fehler auf entscheidender Runde

Lag Sainz auf seiner ersten Runde der letzten Qualifyingsession noch auf Platz eins, schrammte der Ferrari-Pilot doch noch vorbei. Auf seinem letzten Versuch lief für Sainz plötzlich nichts mehr zusammen. Schon in Kurve zwei kam der Spanier der Wand gefährlich nahe und hatte dabei einen leichten Quersteher. Teamkollege Charles Leclerc fuhr unterdessen eine fehlerfreie Runde und knöpfte seinem Stallrivalen so nochmal gut eine halbe Sekunde ab - Pole Position für den Monegassen.

"Schon auf meiner ersten Runde im Q3 gab es schon einige Moment, bei denen es mit der Wand eng wurde. Auf dem letzten Lauf, wo ich versucht habe, alles in Ordnung zu bringen, habe ich einen Fehler gemacht", gesteht sich Sainz nach dem Qualifying ein. "Das hat mir ein bisschen Zeit gekostet."

Damit wurde Sainz allerdings ein weiteres Mal von Teamkollege Charles Leclerc geschlagen. Abgesehen von seinem zweiten Platz in Monaco scheint Sainz 2022 ohnehin nicht ganz auf der Höhe des Monegassen zu sein. Dabei wurde er auch durch eigene Fehler immer wieder zurückgeworfen.

Der Spanier hat aufgrund dessen auch seine Herangehensweise an einem Wochenende geändert. "Ehrlich gesagt habe ich mich während dem Qualifying in Reichweite gesehen. Ich wusste nur, dass ich mehr Risiko nehmen muss. Und als ich dann angefangen habe, mehr Risiko einzugehen, war ich im Kampf mit Charles und den beiden Red Bulls." Auf seinem letzten Versuch ist er allerdings etwas zu viel Risiko eingegangen.

Carlos Sainz entschied sich dafür, auf Windschatten zu verzichten, Foto: LAT Images
Carlos Sainz entschied sich dafür, auf Windschatten zu verzichten, Foto: LAT Images

Sainz möchte aber auch die Tatsache, dass er auf seiner ersten und auch zweiten Runde keinen Windschatten hatten, nicht gelten lassen. "Es war tatsächlich meine Entscheidung. Das ganze Qualifying war konstant, was die Positionierung auf der Strecke und die Reifenvorbereitung angeht. Ich wusste, ich würde eineinhalb Zehntel verlieren, aber mit der Reifenvorbereitung und der freien Bahn, die du dann hast, war es meine Entscheidung zu versuchen, saubere Runden zu drehen", erklärt Sainz, der an diesem bisherigen Wochenende mit mehr Bouncing zu kämpfen hatte als Teamkollege Leclerc.

Trotz Qualifying-Niederlage: Sainz bleibt positiv

Den Kopf hängenlassen möchte Sainz gleichzeitig aber nicht. "Ich bin immer noch im Kampf und mache ich immer noch Fortschritte", so der Spanier. "Ich versuche das Positive mitzunehmen." Zumal das Hauptrennen am Sonntag noch aussteht und der Baku City Circuit in Aserbaidschan als ein Kurs zählt, auf dem besonders gut überholt werden kann.

Die Sorge Ferraris könnte am Sonntag aber die stärke Red Bulls auf den Geraden sein. Hinzu kommt, dass Verstappen auf den Longruns am Freitag ebenfalls stark aussah. Das Rennen wird letztlich mehr Aufschluss geben.