Charles Leclerc startet beim Formel-1-Rennen in Aserbaidschan von der Pole Position. Der Qualifying-Überflieger der laufenden Saison lieferte nach einem harten Vierkampf mit Carlos Sainz, sowie den beiden Red-Bull-Piloten Max Verstappen und Sergio Perez am Ende von Q3 eine geniale Runde, die ihn mit Abstand auf P1 beförderte.

Fast drei Zehntel drückte Leclerc Sergio Perez auf dem finalen Run auf. Auch der Mexikaner selbst gestand, dass die erste Startposition wohl außer Reichweite für ihn war. Stellt sich nur die Frage: Wo konnte Leclerc die entscheidenden Zehntelsekunden finden? Der Zweite der Formel-1-WM erklärte dass er vor allem an einer Schwachstelle auf der letzten Runde viel herausholen konnte. "In Kurve 2 habe ich die ganze Zeit verloren. Auf meiner letzten Runde löste ich einfach die Bresme und betete. Ich denke da war ich ziemlich am Limit", so Leclerc. Alle News zur Formel 1 heute in Baku gibt es im Liveticker.

Ferrari fürchtet: Red Bull im Rennen stärker

"Allgemein habe ich nicht viel Zeit liegen lassen. Nur die letzte Kurve erwies sich als etwas kniffliger, aber das hängt wohl mit dem Wind zusammen", führte der Vorjahres-Polesetter auf dem 6,003-Kilometer langen Baku City Circuit aus.

Für das Formel-1-Qualifying galten Ferrari und vor allem Leclerc bereits am Freitag als Favoriten. Doch was die Rennpace angeht, könnten von den Bullen eine größere Gefahr ausgehen. Ferrari-Sportdirektor Laurent Mekies meinte im Interview bei SkyF1: "Wir erwarten, dass Red Bull möglicherweise im Rennen ein bisschen stärker ist." Anhand der Longrun-Zeiten im zweiten Freien Training kam am Freitag auch Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko zum Schluss, dass der RB18 im Rennen besser funktioniere als sein Widersacher in rot.

Leclerc baut aber darauf, dass die Ferrari-Upgrades welche an diesem Rennwochenende auf den F1-75 gepackt wurden, sich positiv auf die Rennpace auswirken. "Im Renntrim kann ich ein besseres Gefühl aufbauen, aber das müssen wir noch morgen bestätigen", behauptete Leclerc.

Gleichzeitig hofft Ferrari, dass der Bolide dank des Low-Downforce-Heckflügels, den man im zweiten Training montierte, auch zu einer stärkeren Waffe im Zweikampf wird, dabei aber gleichzeitig keinen Boden in den kurvigen Sektoren verliert. "Bisher funktioniert das Paket wie erwartet. Das Gefühl war im Mittelsektor war sehr positiv", fasste Leclerc zusammen.

Dennoch hat Red Bull was die Topspeed-Werte angeht die Nase vorn. Die Bullen setzten bereits öfters in dieser Saison auf deutlich weniger Abtrieb als die direkten Konkurrenten. In Saudi Arabien zahlte sich dieser Poker aus, in Australien zog das jedoch die Reifen zu stark in Mitleidenschaft.

Bei Prognosen von über 50 Grad Streckentemperatur, könnten die Gummis auch am Sonntag beim Formel-1-Rennen in Baku eine entscheidende Rolle spielen. Mekies wollte aber deshalb nicht auf eine Wiederholung des Melbourne-Szenarios spekulieren: "Es wird wahrscheinlich extrem eng werden, so wie es das unter so ziemlich allen Bedingungen in diesem Jahr war", so der Sportdirektor.