Großer Ärger bei AlphaTauri und Pierre Gasly nach dem Qualifying zum Großen Preis von Monaco 2022 der Formel 1. Nachdem der Franzose in allen Trainings - P6, P7, P5 in chronologischer Reihenfolge - als eine der größten Kräfte hinter den überlegenen Ferrari und Red Bull aufgezeigt hatte, schied er im entscheidenden Zeittraining plötzlich schon im Q1 aus. Damit steht Gasly in der wichtigsten Startaufstellung des Jahres nur auf dem 17. Rang (Formel 1 Monaco: Die Startaufstellung).

"Ich habe mich im Auto die ganze Zeit klasse gefühlt. Ich war immer in der Lage, gute Zeiten zu setzen. Aber ich verstehe manche unserer Entscheidungen nicht. Da ist natürlich auch etwas Pech dabei, es kamen mehrere Umstände zusammen. Am Ende war es aber für alle gleich", kritisiert Gasly nach einem frustrierenden Aus im ersten Segment in Richtung seines Teams.

Formel 1: Tsunoda-Unfall im Qualifying löst Gasly-Unheil aus

Was war passiert? Ausgerechnet Teamkollege Yuki Tsunoda war kurz vor Ende des Q1 - da lag Gasly noch auf Kurs, weiterzukommen - in der Hafenschikane gegen die Barriere gefahren. Dabei beschädigte sich der Japaner vorne links die Felge, konnte allerdings weiterfahren. Dennoch unterbrach die Rennleitung die Session mit einer kurzen roten Flagge. Nur noch zweieinhalb Minuten waren danach zu fahren. Die sorgen für viel Verkehr und großes Chaos auf der Strecke, dem nicht zuletzt Gasly zum Opfer fiel. Der Franzose verpasste es schlicht, noch rechtzeitig für eine schnelle Runde über die Ziellinie zu gelangen. Dasselbe Schicksal teilten mitunter Haas und Guanyu Zhou.

Für keinen war das jedoch so bitter wie für Gasly. Einmal wegen der starken Trainingsleistungen zuvor, dann wegen der wenigen Meter, die dem Franzosen fehlten. "Wir waren die Ersten, die es nicht mehr rechtzeitig geschafft haben. Ich glaube Yuki hat es mit einer Sekunde auf der Uhr geschafft und ich habe es um zwei Sekunden verpasst", klagt Gasly. "Am Ende war meine Rundenzeit so natürlich nicht repräsentativ."

Gasly kritisiert AlphaTauri: Sind zu spät raus!

Einzig und allen auf Pech abschieben will Gasly diese bittere Stunde jedoch nicht. Der von einem sehr durchwachsenen Saisonstart ohnehin schon geplagte Franzose sieht auch sein Team in der Verantwortung. "Wir kamen zu spät aus der Box raus", kritisiert Gasly. "Unsere Fehler kosten uns mittlerweile gewaltig. Wochenende für Wochenende wird es immer enttäuschender für alle im Team", poltert der Franzose.

Auch in Richtung Rennleitung folgt eine Spitze. "Ich verstehe den Grund für die rote Flagge immer noch nicht", sagt Gasly. Diese Meinung teilen im Fahrerlager nicht weniger. "Aber am Ende war die rote Flagge für alle gleich und jeder hatte die gleiche Zeit übrig. Wir waren einfach nicht rechtzeitig auf der Strecke und dann kannst du auch keine Zeit setzen", ergänzt Gasly, nun wieder in Richtung seines Teams.

Formel 1, Gasly holt zum Rundumschlag aus: Machen Job nicht gut genug!

Generell habe AlphaTauri jede Menge zu verbessern. "Wir machen unseren Job einfach nicht gut genug", wettert der Franzose. "Wenn du ein Auto hast, mit dem du P5 oder P6 erreichen kannst, verstehe ich nicht, wie wir auf solchen Plätzen landen können. Wir müssen einen besseren Job machen, ich bin schwer enttäuscht!" Sich selbst nimmt Gasly dabei nicht einmal aus: "Wir müssen uns als Team verbessern, da zähle ich mich dazu. Es geht nicht darum mit dem Finger auf Leute zu zeigen. Sie geben ihr Bestes, aber diese Dinge dürfen nicht passieren."

Teamkollege Tsunoda rettete für AlphaTauri in Monaco nach dem Aus Gasly, was zu retten war und fuhr nach seinem Q2-Einzug trotz des leicht lädierten AT-03 immerhin noch auf den elften Startplatz. Dafür interessierte sich der Japaner allerdings schon selbst nicht mehr. "Ich muss mich beim Team entschuldigen. Ich denke, ich habe Pierres runde zerstört. Diese Situation habe ich heraufbeschworen", sagt Tsunoda.

Yuki Tsunoda entschuldigt sich: Ich habe das heraufbeschworen

So wirklich gut gefühlt habe er sich zu Beginn des Qualifyings noch nicht. "Ich fühlte mich völlig komisch. Der erste Satz neuer Reifen fühlte mich für mich ganz anders an. Auf dem zweiten Satz hatte ich dann plötzlich den Grip", grübelt Tsunoda. "Aber nochmal Entschuldigung an das Team." Nicht nur wegen des Bärendiensts für den Teamkollegen, sondern auch der Folgen des Kontakts für das eigene Auto. Tsunoda: "Heute war das Potential für Q3 da. Ich habe mein Auto aber früh beschädigt. Es war ein recht starker Treffer und danach war die Balance nicht mehr so toll."