Charles Leclerc hat sich in einem späten Qualifying-Thriller die Pole Position für den Großen Preis von Monaco 2022 der Formel 1 (hier geht's zum neuen Zeitplan, TV-Programm & Live-Streams) gesichert. Der Monegasse setzte in 1:11.376 Minuten bereits in seinem ersten Run im finalen Q3 die alles entscheidende Runde, weil sich im großen Showdown Sergio Perez in Portier in die Leitplanke drehte und so die Strecke für alle nachfolgenden Fahrer versperrte. Das resultierte bei nur noch 30 Sekunden auf der Uhr in einem vorzeitigen Ende des Qualifyings.

"Das ist etwas ganz Besonders. Ich bin unglaublich happy", jubelte Leclerc. "Es war bislang ein sauberes Wochenende und diese letzte Runde vor der roten Flagge war richtig gut. Ich war sowas von am Limit!" Die erste Reihe in der Startaufstellung des morgigen Rennens komplettiert Carlos Sainz. Dahinter gehen Perez und Max Verstappen ins Rennen. "Ich denke nicht, dass die Pole heute drin war. Charles war eine Macht", gestand Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Formel 1 Monaco, Startaufstellung: Verstappen nur in Reihe zwei

Leclerc war zum Zeitpunkt des Perez-Patzers bereits im zweiten Sektor unterwegs gewesen - und auf Kurs, sich nach seiner starken ersten Vorgabe erneut zu verbessern. Dem kam jedoch die rote Flagge für den Perez-Crash zuvor. Carlos Sainz kollidierte in Portier mit dem dort stehenden Red Bull, Verstappen kam noch rechtzeitig zum Stehen. Unabhängig davon crashte weiter hinten auch Fernando Alonso in Mirabeau.

Schon nach den ersten Runs im entscheidenden Q3 hatte sich Leclerc mit einer Zauberrunde in 1:11.376 Minuten die provisorische Pole gesichert. Sainz folgte mit gut zwei Zehnteln Rückstand, vor Perez mit zweieinhalb Zehnteln und Verstappen mit fast drei Zehnteln Abstand auf Leclerc. Das entsprach wegen des späteren Unfalls Perez' auch dem Ergebnis des Formel-1-Qualifyings in Monaco.

Qualifying Monaco: Sebastian Vettel schafft Q3, Mick Schumacher scheitert

Hinter den Top-4 qualifizierten sich Lando Norris, George Russell, Fernando Alonso, Lewis Hamilton, Sebastian Vettel und Esteban Ocon. Hier geht es direkt zur Formel-1-Startaufstellung zum Rennen in Monaco.

Mick Schumacher schied im Qualifying in Monaco vorzeitig aus und verpasste anders als zuletzt in Spanien somit wieder den Q3-Einzug. Im Q2 belegte Schumacher mit eineinhalb Zehnteln Rückstand auf Teamkollege Kevin Magnussen (P13) den letzten Platz.

Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Monaco gibt es hier im Live-Ticker.

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle:Perez crasht in Portier, Sainz crasht daraufhin in Perez, Alonso crasht in Mirabeau
Top-5:Leclerc, Sainz, Perez, Verstappen, Norris

Q2 in Monaco: Mick Schumacher und Daniel Ricciardo verpassen Finale

Das war Q2: McLaren, Haas und Tsunoda mussten die zweite Session mit gebrauchten Reifen in Angriff nehmen - sie hatten im Q1 bereits einen dritten Soft-Satz benötigt. Die Bestzeit im ersten Schlagabtausch sicherte sich Perez in 1:12.059 Minuten, unfassbar knapp vor beiden Ferrari. Sainz fehlten 0,015, Leclerc 0,033 Sekunden. Verstappen konnte da nicht mithalten - fast eine halbe Sekunde Rückstand! Dann Alonso, Hamilton, Norris, Russell, Ocon und Vettel in den Top-10. Magnussen, Bottas, Tsunoda, Ricciardo und Schumacher mussten nachlegen. Letzterer hatte dabei überhaupt keine ernstzunehmende Runde zusammen bekommen.

In einem zweiten Versuch auf den Reifen übertrumpfte Leclerc dann die Perez-Bestzeit deutlich in 1:11.864 Minuten. Doch Perez legte nochmal nach, verpasste die Leclerc-Messlatte allerdings und knapp eine Zehntel. Sainz holte sich sofort neue Reifen, Verstappen verbesserte sich, blieb allerdings erneut eine halbe Sekunde hinter der Spitze zurück. Dann ein vermeintliches Drama um Leclerc! Der Monegasse war langsam in der Boxengasse unterwegs. Was war passiert? Der Monegasse war zum Wiegen herausgewinkt worden, hatte aber die Waage verpasst. Dank Hilfe herbeigeeilter Ferrari-Mechaniker wurde Leclerc daraufhin zurückgeschoben.

In der Schlussphase gelang Schumacher dann eine saubere Runde - allerdings zu langsam für Q3 und alle anderen. P15. Ebenfalls ausgeschieden (von P11 bis P14): Tsunoda, Bottas, Magnussen und Ricciardo. Vettel rettete sich mit einer späten schnellen Runde auf P8 ins große Finale.

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle:Leclerc verpasst FIA-Waage Ferrari-Mechaniker schieben zurück
ausgeschieden: Tsunoda, Bottas, Magnussen, Ricciardo, Schumacher
Top-5:Leclerc, Perez, Sainz, Verstappen, Norris

Q1 in Monaco: Rote Flagge wegen Tsunoda kostet Gasly Q2-Einzug

Das war Q1: Schumacher und Magnussen eröffneten pünktlich um 16 Uhr das Qualifying. Russell beklagte sich über eine schwere Fahrbarkeit seines Mercedes, Leclerc bei Ferrari nach einer ersten von Verkehr beeinträchtigten Runde über seine Positionierung auf der Strecke. Im zweiten Anlauf erwischte der Monegasse daraufhin eine freie Runde und setzte sich in 1:12.939 Minuten pünktlich zu Q1-Halbzeit an die Spitze vor Sergio Perez. Vettel, Zhou, Bottas, Latifi und Schumacher waren zu diesem Zeitpunkt versetzungsgefährdet.

Kurz darauf drehten die Ferrari noch weiter auf. Leclerc verbesserte seine Bestzeit auf 1:12.569 Minuten, Sainz schob sich nur mit fünf Hundertsteln Rückstand dahinter. Verstappen fehlten vier Zehntel, Perez elf Tausendstel mehr. Dann Magnussen, Alonso, Hamilton, ein nach längerem Boxenaufenthalt klar verbesserter Schumacher, Albon und Gasly. Zittern in den Schlussminuten mussten Latifi, Tsunoda, Vettel und das Alfa-Duo.

Vor dem großen Finale dann plötzlich rote Flaggen. Mit 2:25 Minuten auf der Uhr wurde die Session unterbrochen. Tsunoda hatte sich am Eingang der Hafenschikane verschätzt und war beim Einlenken in die Linkskurve mit der Felge an der Barriere hängen geblieben. In die Box schaffte es der Japaner zwar zurück, doch prüften die Marshals vor Ort kurzzeitig die Unfallstelle auf Trümmer und die Barriere auf Beschädigungen. Daher rührte offenbar eine anders kaum zu erklärende rote Flagge.

Großer Stau dann vor Wiederfreigabe in der Boxengasse. Bis auf die Top-5 fuhren alle noch einmal auf die Strecke. Ricciardo, Ocon, Latifi, Tsunoda und Zhou mussten sich noch verbessern, Bottas hatte sich kurz vor der Unterbrechung schon auf P10 gerettet. Für die Haas reichte es nicht einmal mehr, um die Runde zu beginnen. Jetzt begann wegen zahlreicher Verbesserungen das große Zittern. Doch es reichte für Schumacher und Magnussen. Ricciardo, Ocon und Tsunoda gelang noch die Rettung, stattdessen schieden Albon, Gasly, Stroll, Latifi und Zhou aus. Besonders bitter war das für den im Training extrem starken Gasly, der wie Haas und Zhou zu spät für eine fliegenden Runde über die Linie kam. Vorne verdrängten Ocon und Norris dank der verbesserten Strecke noch das Red-Bull-Duo aus den Top-5.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle:Rot: Tsunoda touchiert Barriere in Hafenschikane
ausgeschieden:Albon, Gasly, Stroll, Latifi, Zhou
Top-5:Leclerc, Sainz, Russell, Ocon, Norris

Das Wetter: Fürstliche Bedingungen in Monaco. Bei gegenüber dem gestrigen Training etwas kühlerem, aber stabilem Wetter ging das Qualifying der Formel 1 über die Bühne. 26 Grad Celsius Außentemperatur heizten den Asphalt auf bis zu 47 Grad Celsius auf, also rund zehn Grad Celsius weniger als am Freitag. Dazu wehte ein etwas stärkerer Wind, mit rund neun km/h aus südöstlicher Richtung.