Durchwachsener Auftakt für Mick Schumacher beim siebten Wochenende der Formel-1-Saison 2022. Ausgerechnet in Monaco, jener Strecke, auf der Erfahrung und Vertrauen alles sind, erlitt der Haas-Pilot gleich im ersten Freien Training einen Defekt an seinem VF-22. Mit defekter MGU-K musste Schumacher das Auto nach nur zwölf Runden abstellen und konnte nach einem Wechsel erst am Nachmittag wieder ins Geschehen eingreifen. Wirklich auf Touren kam der 22-Jährige im zweiten Training so nicht, nur Platz 17 - sechs Zehntel und sechs Ränge hinter Teamkollege Kevin Magnussen. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Monaco gibt es hier im Live-Ticker.

"Ich glaube, dass man nach dem ersten Training dann natürlich erstmal hinterherläuft und versucht, die verlorene Zeit aufzuholen. Was in dem Fall dann natürlich einfach nicht möglich ist", entschuldigt Schumacher sein Ergebnis im zweiten Training Monaco. "Die meisten Fahrer haben dann eben einfach 20 Runden und ich nur zehn."

Formel 1 Monaco: Schumacher im Trainingsergebnis weit hinten

Dennoch geht Schumacher davon aus, noch immer ein starkes Wochenende haben zu können und womöglich endlich seinen ersten WM-Punkt zu erzielen. Als einziger Stammfahrer neben Williams-Hinterherfahrer Nicholas Latifi steht Schumacher nach sechs Saisonlauf noch immer mit null Punkten da. Dementsprechend mehr sich die Kritik am Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher. Den lässt das völlig kalt. "Generell lese ich einfach gar keine Zeitung", winkt Schumacher auf Nachfragen dazu ab.

Die beiden letzten Rennen seien seine stärksten des Jahres gewesen, betont Schumacher stattdessen. "Leider sind wir da durch unglückliche Zustände nicht in die Punkte gekommen", erinnert Schumacher an seinen Unfall mit Sebastian Vettel in Miami und eine suboptimale Strategie zuletzt in Barcelona. "Es ist in diesem Fall einfach eine Frage der Zeit", meint Schumacher. "Ich glaube, dass wir das Auto haben, um in den Punkten zu sein. Und hoffentlich ist das auch hier der Fall."

Mick Schumacher: Wissen, was uns in Monaco noch fehlt

Doch kann Schumacher den Erfahrungsrückstand noch wettmachen? "Ich glaube, dass wir generell schon wissen, was uns noch fehlt - und wo wir das Auto platzieren müssen, um schneller zu fahren", beteuert der Haas-Pilot. "Jetzt ist eben nur die Frage, wie wir es dort auch hinbekommen, damit es sich auf der Strecke dann auch so anfühlt." Wenn das gelinge, könne er am Samstag im alles entscheidenden Qualifying durchaus noch gut dastehen.

"Und dann ist es hier auch einfach eine Sache davon, ob du eine saubere Runde bekommst oder nicht. Das ist hier eines der schwierigsten Dinge, weil speziell mit 20 Autos im Q1 kann dir natürlich mal einer doof im weg stehen", weiß Schumacher. "Damit muss man dann halt leben, aber es wird dann eben mal echt ärgerlich, wenn man auf einer guten Runde sein könnte und dann ist da einer vor dir."

Schumacher: Neue Formel-1-Autos erfordern anderes Monaco-Setup

Nicht leichter machen das ganze die neuen Formel-1-Autos 2022. Tiefer und steifer abgestimmt wird Monaco plötzlich zu einer noch größeren Herausforderung als ohnehin schon. Für Schumacher mit Ansage. "Es bewegt sich mehr. Dementsprechend hat man eine andere Präferenz, in welche Setup-Richtung man geht. Dass man dieses Auto schneller oder besser abfangen kann und auch besser einschätzen kann. Dass man mit etwas mehr Untersteuern reingeht, damit das Auto nicht direkt beim Einlenken hinten weggeht", sagt Schumacher zu Motorsport-Magazin.com "Da gibt es noch viel zu entdecken und auszuprobieren. Und dann sind wir hoffentlich in einer guten Position!"

Teamkollege Kevin Magnussen gibt sich angesichts der neuen Herausforderung Monaco regelrecht euphorisch. "Ich wusste gar nicht, dass Monaco so wellig ist, ich dachte immer, es sei ziemlich flach, aber jetzt fühlst du es viel mehr", schildert der Däne. "Es macht aber noch immer so viel Spaß. Nichts, was du im ganzen F1-Kalender spürst, ist extremer und macht mehr Spaß. Es ist so eng und schnell. Volle Begeisterung!"

Magnussen schwärmt: Monaco jetzt noch größere Herausforderung

Insbesondere die Highspeed-Passagen haben es Magnussen angetan. "Am Schwimmbad kansnt du nicht voll unterwegs sein. Im Qualifying vielleicht, wenn die Strecke noch mehr Grip hat und wir ganz wenig Sprit dabei. Aber es ist am Limit. Früher war das locker voll mit wenig Sprit und frischen Reifen. Das ist jetzt eine größere Herausforderung geworden, aber das ist klasse", schwärmt Magnussen. "Es ist ein Traum, wieder hierher zu kommen. Letztes Jahr dachte ich noch, ich werde mein Leben lang vermissen, in Monaco zu fahren. Und jetzt bin ich wieder hier!"