Charles Leclerc hat Ferrari die Bestzeit in einem von nur wenigen, kleinen Zwischenfällen geprägten ersten Freien Training zum Großen Preis von Monaco 2022 der Formel 1 (hier geht's zum neuen Zeitplan, TV-Programm & Live-Streams) gesichert. In der ersten Session seines Heim-GP landete der Monegasse nur wenige Hundertstelsekunden vor den Red Bull und Teamkollege Carlos Sainz.

Mick Schumacher sorgte mit einem technischen Defekt frühzeitig für die einzige rote Flagge der Session und konnte nur noch zusehen. Dasselbe galt für Valtteri Bottas. Der Finne kam wegen technischen Problemen an seinem in Monaco hoch gehandelten Alfa Romeo nicht einmal über zwei Installationsrunden hinaus. Sebastian Vettel katapultierte sich mit Reifenvorteil in die Top-10. Das gelang auch Mercedes, allerdings präsentierten sich die Silberpfeile mit zurückgekehrtem Bouncing wieder schwächer als zuletzt in Barcelona.

Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Monaco gibt es hier im Live-Ticker.

Formel 1 Monaco, Ergebnis 1. Training: Leclerc hauchdünn für Red Bull

Das Ergebnis: Mit seiner Bestzeit von 1:14.531 Minuten lag Leclerc nur hauchdünn vor Sergio Perez im ersten Red Bull (+ 0,039 Sek.) und Teamkollege Carlos Sainz im zweiten Ferrari (+ 0,070 Sek.). Verstappen fehlten auf dem nur 3,337 Kilometer kurzen Monaco Circuit mit dem vierten Platz schon fast zwei Zehntelsekunden.

Insgesamt lag das Zeitenniveau mit den 2022 schweren und steiferen Boliden mehr als vier Sekunden über der Vorjahres-Pole Leclercs und zwei Sekunden über FP1 2021. Allerdings kamen die weichen Reifen noch nicht tragend zum Einsatz. Einzig Williams und Aston Martin zogen bereits den Soft - in Monaco der absolut weichste C5 - auf. Dennoch kam Sebastian Vettel nicht über einen neunten Platz hinaus, Lance Stroll wurde Zwölfter. Williams sortierte sich regulär im hinteren Feld ein.

Hinter den Ferrari und Red Bull komplettierten Lando Norris, Pierre Gasly, Daniel Ricciardo, George Russell, Vettel und Lewis Hamilton die Top-10. Mick Schumacher und Valtteri Bottas landeten nach frühen technischen Defekten (s.u.) auf den beiden letzten Rängen.

1. Training Monaco: Viele Verbremser in Sainte Devote

Die Zwischenfälle: Typische Monaco-Momente blieben abseits mancher Fahrten durch die Auslaufzone in der Hafenschikane zunächst aus. Gasly meldete zu große Hitzeentwicklung im Beinbereich des Cockpits, Hamilton klagte, wegen der niedrigen Geschwindigkeiten in Monaco völlig überrascht, über extremes Bouncing an seinem Mercedes. Ocon beschwerte sich über Bremsprobleme im Tunnel. Gleich mehrere Fahrer monierten generell den Fahrkomfort. Die tief liegenden und hart abgestimmten Ground-Effect-Autos machten sich im welligen und engen Monaco sofort bemerkbar.

Für den ersten nennenswerten Vorfall sorgte Lokalmatador Leclerc. In Sainte Devote rettete sich der Ferrari-Pilot allerdings ohne Unfall in die Auslaufzone und musste rangieren. Später in der Session taten es ihm Verstappen, Perez und Magnussen mit kräftigen Verbremsern gleich.

Formel 1 Monaco: Schumacher blockiert nach Defekt Boxeneinfahrt

Nach gut 20 Minuten war plötzlich die Boxeneinfahrt blockiert. Mick Schumacher war auf seiner zwölften Runde mit einem böse klingenden Geräusch - Verdacht auf Probleme an der MGU-K - ausgerollt und kam nicht mehr von der Stelle. Die Rennleitung sperrte kurzzeitig die Einfahrt und ließ dann eine rote Flagge folgen. Die gut ausgebildeten Monaco-Marshals hoben den Haas auf Rollbretter und schoben Schumacher in die Boxengasse.

Nach Wiederfreigabe wurde Bottas mit Stillstand auffällig. Alfa Romeo sprach nur allgemein von technischen Problemen. Der C42 stand mit demontiertem Heck in der Garage. Weiter ging es, ganz wie bei Schumacher nicht mehr, in diesem Fall allerdings mit sogar nur zwei Runden auf der Uhr. Bei Ferrari gab es unterdessen ebenfalls eine längere Unterbrechung. Leclerc und Sainz konnten ihr Training nach Umbauten an den F1-75 in den letzten 15 Minuten allerdings wieder aufnehmen.

Formel 1: Teams einzig mit Monaco-spezifischen Upgrades

Die Technik: Nach der größeren Upgrade-Welle zuletzt in Spanien gibt es in Monaco keine nennenswerten Neuerungen zu vermelden. Einzig Mercedes hat seine Frontflügelendplatte überarbeitet, allerdings nur minimal. Ansonsten beschränkt sich das Gros der Teams vor allem auf streckenspezifische Änderungen in zwei Kernbereichen.

Erstens geht es um eine angepasste Lenkgeometrie und weitere Aufhängungsänderungen für den engen Straßenkurs von Monte Carlo. Zweitens um eine verbesserte Kühlung wegen der in Monaco nur langsamen Geschwindigkeiten und der großen Gefahr, lange Zeit im Verkehr festzuhängen.

McLaren meldete darüber hinaus eine beschnittene Befestigung der Rückspiegel, um die Sicht nach hinten im engen Leitplankendschungel zu verbessern. Einzig Ferrari, Aston Martin und Alfa Romeo lieferten nicht einmal streckenspezifische Updates an ihren Boliden. Mit einer neuen Power Unit war Leclerc nach dem Barcelona-Aus unterdessen nicht unterwegs. Ferrari setzte also wieder die bereits zu Saisonbeginn genutzte erste Spezifikation ein.

Wetter Monaco: Erst Hitze, dann Regenrennen?

Das Wetter: Sommerwetter im Fürstentum. Zu Beginn des Wochenendes übertrafen Temperaturen von bis zu 31 Grad Celsius im ersten Freien Training die Wetterprognose für die Formel 1 in Monaco minimal. Den Asphalt wärmte die hohe Mittagssonne auf bis zu 55 Grad Celsius auf.