Die Formel-1-Saison von Fernando Alonso hätte bisher kaum schlechter verlaufen können. Nach vier Nullern in Serie schrieb Alonso in Barcelona erstmals seit dem Auftakt-Wochenende in Bahrain wieder an. Und das obwohl die Ausgangslage so schlecht war, wie noch bei keinem Rennen zuvor in dieser Saison. Der Asturier nahm den Formel-1-GP von Spanien nach einem Motorwechsel aus der letzten Position in Angriff.
Alpine hatte den Power-Unit-Joker gezogen, nachdem der Lokalmatador im Qualifying nur auf der 17. Position gelandet war. Schuld an der schlechten Platzierung im Zeitentraining war einerseits Verkehr auf seiner letzten schnellen Runde in Q1, auf der anderen Seite aber auch die mangelnde Pace des generalüberholten Alpine-Boliden, der vor dem GP-Wochenende eine Reihe von Upgrades erhielt.
Alonso von Punkten überrascht: Spanien-GP geopfert
Auf dem notorisch überholfeindlichen Circuit de Barcelona-Catalunya galt die letzte Position eigentlich als eine beinahe unaufholbare Hypothek - vor allem für ein Mittelfeld-Auto wie den Alpine A522. So sah das auch Alonso. "Nach dem schlechten Qualifying haben wir die Entscheidung getroffen, über Nacht den Motor zu tauschen. Damit haben wir praktisch das Rennwochenende geopfert, da wir wussten, dass es sehr schwer werden würde, Punkte zu holen", erklärte der Renault-Weltmeister.
Doch am Rennsonntag kam es dann anders. Die Pace des Alpine bewies, dass die Upgrades an dem pinkblauen Formel-1-Wagen doch kein Griff ins Klo waren. Auf der Startrunde konnte Alonso - unter anderem aufgrund der Kollision zwischen Magnussen und Hamilton - bereits fünf Positionen gutmachen. Auf den folgenden Umläufen ging es einen Platz nach dem anderen nach vorne. In Runde 9 belegte der zweifache Spanien-Sieger bereits P12.
Alpine setzt auf richtige Strategie
Zu der Performance von Alonso auf der Strecke kam noch dazu, dass Alpine früh auf die richtige Strategie setzte, nämlich auf drei Stopps. In Runde 10 holte man den Routinier erstmals zum Reifenwechsel und wechselte auf Medium, es folgten Stopps in Runde 31 und 53 (jeweils auf Soft).
Das Timing der Boxenstopps war auch deshalb ideal, da mit dem ersten Reifenwechsel gleich ein Undercut gegen Ricciardo gelang. Durch den zweiten Stopp missglückte zwar ein weiterer Undercut - in diesem Fall gegen Tsunoda -, doch Alonso war nach dessen Reifentausch nah genug an dem Japaner dran um ihn in der Folgerunde auf Start-Ziel einzukassieren. Nachdem sich der Haas von Mick Schumacher aufgrund einer 2-Stopp-Strategie auf alten Reifen gegen Rennende als leichtes Fressen erwies, kam unterm Strich die neunte Endposition heraus.
Alonso hofft: Zehnmal Punkte in Serie
Zwei Punkte für das Gemüt des Spaniers, der aufgrund von Pech und umstrittenen Strafen bislang in dieser Saison ebenfalls nur zwei Zähler gesammelt hatte. "Heute auf P9 ins Ziel zu kommen fühlt sich wie ein Sieg an", feierte Alonso und hoffte, dass seine Aufholjagd nur der Auftakt zu einer Punkteserie ist. "Hoffentlich können wir von nun an in den nächsten fünf, acht oder zehn Rennen in den Punkten landen", so der 342-fache GP-Starter.
Nicht nur Alonso konnte im Rennen deutlich mehr aus seinem Alpine herausholen, wie noch im Qualifying. Auch Esteban Ocon, der von P12 ins Rennen gegangen war, machte kräftig Boden gut und überquerte die Linie auf Rang 7. Bei ihm ausschlaggebend: Der erste Stint. Bereits in der Startphase und auf den ersten Runden ackerte er sich bis auf P6 nach vorne. Nur Hamilton musste er der Franzose vor Rennende noch passieren lassen.
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