Ferrari-Pilot Carlos Sainz landete im ersten Formel-1-Qualifying in Miami auf Platz zwei. 0,190 Sekunden trennen ihn von Teamkollege Charles Leclerc. Makellos war der Lauf des Spaniers erneut nicht. Beim Versuch auf Leclerc gutzumachen, leistete sich Sainz einen Fehler in der Schlussphase des Qualifyings.

In der letzten Q3-Runde lag der Spanier bis zum letzten Sektor vor seinem Teamkollegen. Dann kostete Sainz ein Schnitzer in der letzten Kurve die Chance auf Pole. P1 holte sich stattdessen Teamkollege Leclerc, der am Sonntag seinen dritten Saisonsieg holen könnte. (Formel 1 live aus Miami: Das Rennen heute im Ticker)

"Meine letzte Runde war ziemlich gut. Ich habe bis ans Limit gepusht. Bis zur letzten Kurve lief alles gut", erklärt Sainz. "In der letzten Kurve habe ich dann eine andere Linie ausprobiert, weil ich dort das gesamte Qualifying über ungefähr ein Zehntel auf Charles verloren habe. Dadurch wurde es jedoch nicht besser, aber ich musste es ausprobieren."

Mit P2 ist der Ferrari-Fahrer vorerst zufrieden. Beim Rennen auf der neuen Strecke möchte Sainz jedoch angreifen. "Nach meinem Crash gestern, bin ich mit meiner heutigen Position zufrieden. Morgen wird sehr interessant werden. Die Strecke ist unvorhersehbar, sehr rutschig und es ist sehr leicht Fehler zu machen. Alles kann passieren. Es ist daher ein guter Tag, um zu pushen", so Sainz nach dem F1-Qualifying in Miami.

Carlos Sainz kam im Miami-Qualifying nicht an Charles Leclerc heran, Foto: LAT Images
Carlos Sainz kam im Miami-Qualifying nicht an Charles Leclerc heran, Foto: LAT Images

Wegen Crash: Sainz fehlen wichtige Infos für Rennen

Wegen seinem Crash im zweiten Freien Training fehlt Sainz wichtige Übungszeit auf der neuen Rennstrecke. "Bisher bin ich noch keine Longruns gefahren. Das habe ich für morgen schon im Hinterkopf", gibt Sainz zu. Der Ferrari-Pilot weiß daher noch nicht, wie sich sein F1-75 mit vollem Tank auf dem Miami International Autodrome anfühlt.

"Ich habe noch viel Arbeit zu erledigen und muss sehen, welche Informationen ich von den Longruns der anderen Fahrer sammeln kann. Ich weiß jedoch, wie man rennfährt. In diesem Bereich mache ich mir keine Sorgen", versichert Sainz.

Überholen in Miami schwieriger als gedacht?

Doch das Überholen könnte sich am Rennsonntag dank brandneuem Asphalt und Schmutz auf der Strecke als knifflig herausstellen. "Ich denke, zu Überholen ist möglich mit den drei langen Geraden. Gleichzeitig beklagen sich alle Fahrer über fehlenden Grip. Das Überholmanöver muss also recht früh in der Bremszone erledigt sein. Späte Überholversuche werden sicher sehr schwierig", erklärt der Ferrari-Pilot.

Auch beim Start könnte der fehlende Grip ein Problem werden. Sainz fürchtet, die Fahrer könnten dadurch unverschuldet Fehler machen. "Es ist, als würden wir auf einer trockenen Linie fahren. Außerhalb fühlt es sich nass an. Wir haben die FIA bereits darum gebeten, dass die Strecke besonders für den Start so sauber wie möglich ist", erklärt der Spanier. Generell gehe er jedoch optimistisch in die Startphase des ersten Formel-1-Rennes in Miami.