Yuki Tsunoda heißt der große Pechvogel des zweiten Wochenendes der Formel-1-Saison 2022. Nachdem der Japaner schon das Qualifying mit einem Verdacht auf ein Problem im Wassersystem seines AlphaTauris AT03 de facto verpasste und lediglich eine Outlap drehen konnte, erwischte es Tsunoda vor dem Rennstart erneut.

Auf seiner Sichtungsrunde in die Startaufstellung meldete Tsunoda ein Problem mit der Power Unit und stellte den Boliden ab. Nach einer kurzen Wartezeit für diverse Checks kam letztlich die bittere Botschaft von AlphaTauri: Tsunoda musste aussteigen. "Ich weiß nicht genau, was passiert ist, aber offenbar ist es etwas im Antriebsstrang. Er kann das Rennen nicht fahren", sagte Teamchef Franz Tost bei Sky Sports F1. Bei ServusTV wusste der Österreicher bereits mehr. "Der Öldruck ging runter, und es war ein ganz neuer Motor ...", klagte Tost.

AlphaTauri bei beiden Autos schon auf dem zweiten Motor

Für AlphaTauri ist es der nächste große Rückschlag an der Motorenfront. Erst am Samstag hatte man am Auto Tsunoda eine neue, zweite Power Unit einbauen müssen. Insgesamt sind für die gesamte Saison nur drei Power Units je Auto gestattet. Auch Teamkollege Pierre Gasly erhielt nach seinem Ausfall in Bahrain für das Wochenende in Saudi-Arabien eine frische Power Unit. Dort hatte die MGU-K versagt und einen Brand am Heck des Fahrzeugs ausgelöst. Hier macht sich das Team derzeit keine Sorgen. "Bei Pierre ist alles okay. Ich hoffe, das alles gut läuft und er viele Punkte holt", sagte Tost.

Nicht zuletzt sind die Probleme bei AlphaTauri auch für Red Bull Racing besorgniserregend. Immerhin starten beide Teams mit inzwischen selbst eingesetzten Power Units von Honda. Mit dem Doppelausfall Red Bulls in Bahrain wegen eines Vakuums im Benzinsystem hängen die Probleme bei AlphaTauri unterdessen nicht zusammen.

Ferrari-Sorgen vor dem Start: Kabelbaum-Defekt am Sainz-Auto

Ebenfalls Probleme kurz vor dem Rennstart gab es bei Ferrari. Die Scuderia entdeckte einen elektrischen Defekt an einem Kabelbaum im Auto von Carlos Sainz, konnte diesen allerdings rechtzeitig vor dem Öffnen der Boxengasse beheben. Der Spanier fuhr mit einer regulären Sichtungsrunde in die Startaufstellung.

Durch den vorzeitigen Ausfall Tsunodas werden nur 18 Fahrer am Großen Preis von Saudi-Arabien teilnehmen. Zuvor hatte bereits Haas das Auto von Mick Schumacher nach dessen heftigen Unfalls im Qualifying zurückgezogen. Schumacher selbst geht es gut, Checks im Krankenhaus ergaben keinerlei Befunde. Der Rückzieher Haas' hängt einzig und allein mit den Schäden und einer Kosten-Nutzen-Rechnung zusammen. Das Team hätte bei einem Start vom Ende des Feldes oder aus der Boxengasse keine großen Chancen auf Punkte gesehen und fokussiert sich deshalb darauf, in zwei Wochen in Australien wieder mit voller Stärke anzugreifen.