Nach seinem schweren Unfall im Qualifying zum Saudi Arabien GP verpasst Mick Schumacher das Rennen. Haas zog die Nennung für das Auto mit der Startnummer 47 am Samstagabend zurück. Nach dem Totalschaden fürchtet der Rennstall, dass ein weiterer Unfall das nächste Rennen in Australien beeinträchtigen könnte.

Schumacher selbst wäre an den Start gegangen, wie er am Sonntag vor dem Rennen verriet: "Mir geht es gut. Ich wäre sicherlich bereit, zu fahren." Der Deutsche zeigt sich aber verständnisvoll für die Entscheidung seines Teams: wir müssen mit den Komponenten haushalten, um in Melbourne sicher fahren zu können."

Im 2. Qualifikationsabschnitt hatte der 23-Jährige in Kurve neun die Kontrolle über seinen Boliden verloren. Mit rund 270 Stundenkilometer flog er ab und schlug fast ungebremst in die Betonmauer ein. Die Weltöffentlichkeit bangte um die Gesundheit Schumachers, weil die TV-Bilder umschnitten und die Bergung nicht zeigten. Auch Wiederholungen gab es zunächst nicht.

Weil beim Unfall auch das Radio kaputt ging, konnte sich Schumacher nicht einmal beim Team melden. Erst als die Ärzte funkten, dass Schumacher bei Bewusstsein war, gab es Entwarnung. "Ich war die ganze Zeit bei Bewusstsein, ich wollte aber erst sicherstellen, dass alles 100 Prozent okay ist, ehe ich mich falsch bewege", erklärte Schumacher, warum er sich im Cockpit zunächst nicht groß bewegte.

"Als ich das Heck verloren habe, wusste ich schon was auf mich zukommt und konnte mich vorbereiten", so der Haas-Pilot. Ein Krankenwagen brachte ihn für erste Checks ins Medical Center. Obwohl er äußerlich unversehrt blieb, wurde er für weitere Checks in ein nahegelegenes Krankenhaus gebraucht. Dort wurde er noch am gleichen Abend wieder entlassen.

Wie aber war es aus seiner Sicht zum Unfall gekommen? "Wenn du in Q3 kommen willst, dann musst du pushen, denn wir sind genau am Cutoff. Vielleicht hat auch noch der Wind eine Rolle gespielt, der gewechselt hat", glaubt Schumacher.

Der größte Faktor aber war der Kerb in Kurve zehn. "Letztes Jahr gab es dort wenig Bedenken, weil die Autos an der Hinterachse so viel Bodenfreiheit hatten. Heute sind die Autos viel tiefer. Wenn du den Kerb triffst, der ziemlich hoch ist, dann verlieren die Hinterreifen den Kontakt zur Strecke und das Heck kommt."

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"Solche Szenen haben wir auch bei ein paar anderen Fahrern im Q3 gesehen", so Schumacher. Den türkischen Formel-2-Piloten Cem Bölükbasi erwischte es am Freitag an der gleichen Stelle in exakt der gleichen Weise. Schumacher fordert daher: "Das ist definitiv etwas, das man überarbeiten muss. Wenn wir wieder hierherkommen, muss das behoben sein."

Andere Piloten forderten Änderungen schon für das Rennen heute. So schnell reagierte die FIA nicht. Erstens würd es sich ohnehin schon um einen flachen Kerb handeln, zweitens gäbe es sonst Probleme mit der Streckenbegrenzung.