Nicht nur der Heckflügel des Alpine A521 ist im Finale der Formel-1-Saison 2021 voll auf "El Plan" designt. Auch die Ergebnisse des französischen Teams befinden sich beim Team von Fernando Alonso auf der Zielgeraden des technischen Reglements auf einem wahren Höhenflug. Nachdem Alonso beim Katar-GP auf das Podium fuhr, verpasste Esteban Ocon in Saudi Arabien seine zweite Podestplatzierung der Saison nur um wenige Meter. In Abu Dhabi ging es in derselben Tonart weiter - zumindest im Training.

Ocon überrascht Titelrivalen

Während die gesamte Formel-1-Welt bereits im Training in den Vereinigten Arabischen Emiraten einen Zweikampf zwischen Mercedes und Red Bull erwartete, mischten plötzlich die Alpines an der Spitze mit. Esteban Ocon belegte am Ende von FP2 sogar die zweite Position zwischen Lewis Hamilton und Valtteri Bottas, während Red Bull sich beim Setup verschätzte.

Realistisch betrachtet wird Alpine dennoch kaum mit den beiden Topteams mithalten können. Doch die Aussichten beim Saisonfinale erneut als dritte Kraft unterwegs zu sein, stehen nicht schlecht. "Wir sind mit unserer Performance sowohl mit wenig als auch mit viel Sprit zufrieden", freute sich Sportdirektor Alan Permane.

Alonso: Am Freitag immer schneller

Dass Platz 2 nicht das reale Bild des kommenden Wochenendes widerspiegelt, darüber sind sich die Fahrer im Klaren. "Am Freitag schauen wir normalerweise immer ein bisschen konkurrenzfähiger aus verglichen mit Samstag und Sonntag. Deshalb erwarte ich, dass wir morgen ein paar Plätze verlieren", gestand Fernando Alonso. Dem stimmte auch Ocon zu. "Es ist nur Freitag. Die Zeichen stehen gut, da wir beide Autos in die Top 10 gebracht haben, aber wichtig ist es zu sehen, wo wir morgen stehen", so der Franzose.

Im ersten Training hatte das Team noch mit leichten Handling-Problemen zu kämpfen. "Wir hatten ein bisschen Untersteuern in der ersten Session. Doch für den Nachmittag haben wir ein paar Verbesserungen an beiden Autos gefunden", erklärte Permane.

Das zeigte sich auch in der Zeitentabelle. Während in FP2 neben Ocon auch Alonso auf P6 vor dem restlichen Mittelfeld unterwegs war, hatte es im ersten Training nur für die Positionen 6 und 11 gereicht. FP1 ist in Abu Dhabi aber selten aussagekräftig.

Denn während die Session bei starker Wüstensonne am Nachmittag ausgetragen wird, gehen sowohl Qualifying als auch das Rennen während dem Sonnenuntergang über die Bühne. Die Bedingungen während FP2 stimmen deshalb traditionell eher mit den Rennkonditionen überein und dort lieferte der Alpine.

Neue Lackierung bringt Glück

Der neuen Lackierung ihres Boliden machten Alonso und Ocon alle Ehre. Auf dem Heckflügel des A521 ist nämlich in großen Lettern der Schriftzug "El Plan" angebracht, der das neue Motto des ehemaligen Renault-Rennstalls sein soll. Der Spruch, der auf eine Aussage von Fernando Alonso zurückgeht, thematisiert die langfristige Zielsetzung in Enstone und Viry innerhalb von 100 Rennen - also vier bis fünf Saisons - wieder um die Weltmeisterschaft mitkämpfen zu können.

In diesem Jahr geht es hingegen in der Konstrukteurs-WM bei Alpine kaum noch um etwas. Der Kampf um Platz 5 ist nur noch theoretisch offen. In den letzten Grands Prix gelang es Ocon und Alonso das kleine Red-Bull-Team bereits um 29 Punkte abzuschütteln.