Beim Katar GP vor drei Wochen kam es zu mehreren Reifenschäden. Pirelli identifizierte in einer ausführlichen Analyse die Kerbs auf dem Losail International Circuit als Hauptursache. In Abu Dhabi läuteten die Alarmglocken bei Mario Isola nach dem Freitagstraining erneut.

Der Grund: Beim Umbau des Yas Marina Circuits wurden an manchen Stellen neue Kerbs verbaut. "Und die sind sehr ähnlich zu Katar", meint Isola und fügt an: "Sie sind ziemlich aggressiv." Konkret geht es um die Kerbs an den Ausgängen der Kurven fünf und neun.

Nach Umbau in Abu Dhabi: Droht Katar-Reifendrama?

Das sind die beiden Linkskurven, die beim Umbau von Abu Dhabi komplett neu gestaltet wurden. Die Kerbs am Scheitelpunkt machen Pirelli hingegen weniger Angst, weil sie die Piloten einerseits nicht so aggressiv überfahren und andererseits weniger Last auf dem kurveninneren Rad ist.

Die Sorgen ob der Exit-Kerbs sind aber groß. Isola will sich noch mit Formel-1-Rennleiter Michael Masi treffen, um Lösungen zu diskutieren. Ob es so dramatisch ist wie in Katar, lässt sich nach dem Training noch nicht sagen. Dort waren es nicht nur die Kerbs an sich, die Probleme bereiteten, sondern vor allem die Tatsache, dass die Piloten die Kerbs dort sehr exzessiv nutzten, also viel Zeit darauf verbrachten und sie nicht nur in eine Richtung überfuhren.

Vor allem beim Zurückfahren auf die Strecke litt die Innenschulter des Vorderreifens. Möglicherweise ist das in Abu Dhabi nicht ganz so schlimm. "Dafür ist Kurve neun die schnellste Kurve der Strecke, da werden sie die Kerbs im Qualifying und Rennen sicher nutzen", ist sich Isola sicher.

Pirellis Problem: In Katar hatte man die Reifenschäden trotz Analysen nach den Freitagstrainings nicht vorhergesehen. Auch wenn die Italiener in Abu Dhabi ihre Analysen intensivieren, sind die Erkenntnisse beschränkt. Im Training wurden schlichtweg nicht genügend Runden auf einzelnen Reifensätzen absolviert.