Kehrt Fernando Alonso noch einmal zurück in die Formel 1? Nicht als Teamchef, so sieht es am Trainingsfreitag des Italien GP 2019 noch eher aus, als die TV-Kameras den Spanier mit Kopfhörer am McLaren-Kommandostand einfangen, sondern wie gehabt als Fahrer?

Eine Frage, die die Königsklasse seit dem Abschied des Spaniers mit Ende der F1-Saison 2018 weiterhin immer wieder beschäftigt. Allzu oft vor Ort zeigte sich der Spanier seitdem nicht mehr. Doch in Monza ist es nun wieder einmal so weit. In seiner Funktion als McLaren-Botschafter besucht Alonso zurzeit sein letztes F1-Team - sein bislang letztes F1-Team.

Alonso mit McLaren in Monza

Bereits bei seinem Abschied hatte Alonso ausdrücklich betont, 2019 nicht in der Formel 1 zu fahren. Von einem vollständigen Karriereende war nie die Rede. Genau daran knüpft der Spanier nun in Monza an, als ihn die britische Ausgabe von Sky Sports F1 kurz nach Beginn des zweiten Trainings in Monza zu einem kurzen Interview bittet.

"Es ist schön, wieder hier zu sein. Das hier ist eines meiner Lieblingsrennen", sagt Alonso, 2010 letzter Ferrari-Sieg im Autodromo Nazionale Monza. "Ich bin happy, wieder hier zu sein und Freunde zu sehen", ergänzt Alonso.

Fernando Alonso: Erst Dakar und Indy-Rechnung begleichen

Und: "Es wäre schön, wieder im Auto zu sitzen. Es ist immer ein komisches Gefühl, den anderen beim Fahrer zuzuschauen." Juckt also der Gasfuß schon wieder? Allzu viel zu tun hat der Spanier immerhin nicht, hat sein WEC-Projekt nach einem Jahr und Le-Mans-Sieg inzwischen beendet, bereitet sich nun auf völlig anderem Geläuf - die Dakar - vor.

Alonso deshalb zu seinen F1-Ambitionen: "Dieses Jahr ist eine Auszeit. Ich mache etwas anderes und bereite mich auf die Dakar vor. " Und danach? Doch noch einmal zurück in die Formel 1. Alonso schließt nichts aus. "Vielleicht", sagt er. "Aber erst muss ich noch ein paar Herausforderungen abseits der Formel 1 bestehen, die noch nicht beendet sind, wie das Indy500."

Formel-1-Comeback: Alonso schielt auf Regeln 2021

Heißt im Klartext: 2020 wäre die F1 offensichtlich noch zu früh. Nicht nur wegen seiner offenen Rechnung mit Indy, sondern auch aus einem Grund, der die Formel 1 selbst betrifft, überhaupt erst zu Alonsos Abschied geführt hatte. "Den Grund, warum ich die F1 verlassen habe, gibt es immer noch. Ein Team dominiert ...", erinnert der zweifache Weltmeister.

Genau das will die Formel 1 mit neuen Regularien für 2021 massiv ändern - und genau das sieht Fernando Alonso als Einfallstor. "2021 ist eine gute Mischung, da könnte es vielleicht anders aussehen", so der Spanier über ein F1-Comeback.

Regeln 2021 liefern Alonso mehr Optionen

"Denn die neuen Regeln sollen das Feld ja etwas mehr angleichen, sodass es dann mehr Optionen gibt." Für Alonso ein wichtiger Faktor, sprechen bei allen drei aktuellen Top-Teams Mercedes, Ferrari und Red Bull gewisse Faktoren gegen eine Rückkehr Alonsos.

Doch ein Problem gäbe es für Alonso selbst bei zehn voll auf Augenhöhe agierenden Teams noch: "Das einzig Schlechte ist der Kalender mit 22 Rennen. Das ist ziemlich anstrengend und ich werde langsam alt", scherzt der 38-jährige Asturier.