McLarens sportlicher Aufschwung in der Formel-1-Saison 2019 trägt auch anderweitig Früchte. Nach der Bauchlandung mit Fernando Alonso beim diesjährigen Indy 500 geht das Team 2020 in die Vollen. McLaren wird nächstes Jahr die komplette IndyCar-Saison bestreiten. In Kooperation mit Arrow Schmidt Peterson Motorsports werden zwei Dallara-Chevrolet eingesetzt.

"Die IndyCar war seit unseren Anfängen im Motorsport ein Teil von McLaren, und bietet heute nicht nur eine kommerzielle Plattform, unsere Marke in Nordamerika zu stärken, sondern auch den Wettbewerb zwischen einigen der besten Teams im internationalen Motorsport", so McLaren CEO Zak Brown.

Das Team bestritt zuletzt 1979 eine volle Saison in der US-amerikanischen Top-Formelkategorie. 2017 startete McLaren mit Fernando Alonso unter dem Dach von Andretti Autosport bei den Indy 500. Dieses Jahr versuchte es McLaren beim Saisonhighlight mit einer eigenen Nennung in Zusammenarbeit mit Carlin. Das Vorhaben scheiterte jedoch kläglich, nachdem Alonso sich nicht für das Rennen qualifizierte.

McLaren baut auf Know-how von SPM

Für 2020 macht McLaren mit der vollen Saison einen großen Schritt nach vorne, gleichzeitig aber auch einen zurück. Denn statt eines eigenständigen Engagements spannt das Team mit dem etablierten Rennstall von Sam Schmidt zusammen. "Das Team bietet McLaren die richtigen Synergien als strategischer Partner, um in den Sport zurückzukehren", so Brown.

Aktuell fahren der Kanadier James Hinchcliffe und Ex-Formel-1-Pilot Marcus Ericsson für Arrow SPM. Durch den Zusammenschluss mit McLaren wird das Team von Honda zu Chevrolet wechseln und 2020 unter dem Namen Arrow Schmidt Peterson Motorsports an den Start gehen. Für das Engagement wird die bestehende Infrastruktur von SPM genutzt.

Die SPM-Führungskräfte Sam Schmidt und Ric Peterson bleiben an der Spitze des Teams. Von McLaren stößt Sportdirektor Gil de Ferran hinzu. Die US-Ikone soll McLarens IndyCar-Programm leiten, bei dem neben dem bestehenden SPM-Personal auch eigene Leute eingesetzt werden.

"Unser Ziel ist, langfristig um Siege und Meisterschaften zu fahren", so de Ferran. Nach der Enttäuschung beim Indy 500 im vergangenen Mai weiß McLaren jedoch, dass das Unterfangen in den USA kein einfaches wird. "Wir gehen mit vollem Respekt vor dem Sport, unseren Gegnern, den Fans und der vor uns liegenden Aufgabe in die IndyCar", versichert Brown.

McLaren-Fahrer für IndyCar 2020: Alonso? Ericsson?

Wer 2020 für das Team starten wird, ist noch nicht bekannt. Fernando Alonso hielt sich nach dem Indy-500-Debakel hinsichtlich einer IndyCar-Zukunft bedeckt. Aktuell stehen bei Arrow Schmidt Peterson Motorsports drei Piloten unter Vertrag. Neben Hinchcliffe und Ericsson ist auch Robert Wickens noch Fahrer des Teams.

Der Kanadier verunglückte 2018 in Pocono schwer und ist seitdem teilweise querschnittsgelähmt. Rund ein Jahr nach dem Unfall macht Wickens weiter Fortschritte. Ob er seine Karriere fortsetzen kann, ist aber weiterhin unklar. SPM hält ihm jedoch ein Cockpit für ein mögliches Comeback frei, weshalb Ericsson für 2019 eine neue Nennung erhielt und nicht die bestehende von Wickens übernahm.