Ferrari hat die Favoritenrolle im 2. Freien Training der Formel 1 in Monza nur knapp gegen Mercedes behauptet. Charles Leclerc sicherte sich die zweite Bestzeit am Freitag hauchdünn vor Weltmeister Lewis Hamilton. Sebastian Vettel beendete die Session als Dritter. Nach dem Regen sowie mehreren Abflügen und Unfällen im FP1 blieb es am Nachmittag bis auf einen kurzen Schauer trocken.

Die Platzierungen: Mit einer Bestzeit von 1:20.978 Minuten auf dem Soft-Reifen war Leclerc sieben Hundertstel schneller als Hamilton. Während der Monegasse seinen Run auf dem weichsten Reifen vor dem Regenschauer fuhr, hatten die Mercedes-Piloten zu diesem Zeitpunkt nur Runden auf Medium gedreht. Hamilton und Bottas rückten erst auf Soft aus, nachdem die Strecke wieder abgetrocknet war.

Vettel hatte wie Leclerc früh seine schnellste Zeit auf dem Soft-Reifen gefahren, war dabei aber zwei Zehntel langsamer als der Teamkollege. Bottas landete im zweiten Mercedes auf der vierten Position. Dahinter hielt Max Verstappen für Red Bull den Anschluss an die Favoriten. Der Niederländer büßte auf dem Soft-Reifen etwas mehr als dreieinhalb Zehntel auf die Bestzeit ein.

Sein seit Spa neuer Teamkollege Alexander Albon fuhr als Sechster drei Zehntel langsamer, distanzierte das Mittelfeld damit aber trotzdem deutlich. Dieses wurde von seinem Red-Bull-Vorgänger Pierre Gasly angeführt, der im Toro Rosso über eine Sekunde einbüßte. Romain Grosjean, Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat komplettierten die Top-10.

Die Zwischenfälle: Nach dem chaotischen FP1 begann die Session am Nachmittag deutlich gesitteter. Der eine oder andere harmlose Verbremser bei der Anfahrt auf die erste Kurve hatte für keinen der betroffenen Piloten Konsequenzen.

In der zweiten Schikane sah das etwas anders aus. Dort gingen gleich mehrere Fahrer am Ausgang etwas weit und verteilten jede Menge Kies auf der Rennstrecke. Die Rennleitung nutzte später den Regen, um die rote Flagge zu schwenken und die Idealline durch die Marshals säubern zu lassen.

Auch der Rest der Session verlief danach ruhig. Leclerc verbremste sich in Turn 1 und holperte über die Kerbs, Norris tat es ihm gleich und fuhr direkt in die Auslaufzone. Der McLaren-Rookie hatte sein Training aufgrund eines Öl-Lecks erst mit viel Verspätung aufgenommen, blieb damit aber der einzige Pilot mit gravierenderen technischen Problemen.

Das Wetter: Wie von den Meteorologen vorhergesagt war es zum Start des FP2 trocken. Nach 15 Minuten begann es erstmals leicht zu tröpfeln, nach einer halben Stunde ging ein Schauer über der Rennstrecke nieder. Nach einigen Minuten der Ruhe nahmen die Teams die Arbeit mit noch 45 Minuten auf der Uhr wieder auf. Die Außentemperatur betrug 19 Grad Celsius, der Asphalt wurde auf 25 Grad Celsius erwärmt.