Daniel Ricciardos Wechsel von Red Bull Racing zum Renault-Werksteam zur kommenden Formel-1-Saison 2019 sorgte für den großen Fahrermarkt-Kracher direkt zum Start der F1-Sommerpause 2018, brachte die ohnehin schon wilde Silly Season zusätzlich in Schwung.
Die große Frage: Wer ersetzt den Australier und erhält eines der begehrtesten Cockpits der Formel 1 überhaupt? Als absolute Topfavoriten gelten Red Bulls Leihgabe an Renault, Carlos Sainz - für den Spanier ist bei den Franzosen nun ohnehin kein Platz mehr, da neben Ricciardo auch Nico Hülkenberg Vertrag hat -, und Pierre Gasly, aktuell stark unterwegs im Juniorteam Toro Rosso.
Fernando Alonso als Ricciardo-Nachfolger gehandelt
Doch noch ein Name fällt immer wieder: Fernando Alonso. Der Spanier hat noch nicht mit McLaren verlängert oder aber ein F1-Karriereende verkündet, träumt bereits seit Jahren davon, endlich einmal wieder ganz vorne anzugreifen. Dass das mit McLaren gelingen kann, erwartet kurz- bist mittelfristig so gut wie niemand.
Mit Red Bull dagegen würde der Spanier sofort über Top-Material verfügen, wenngleich er damit auch wieder mit Honda zusammenfinden würde. Die Japaner liefern Red Bull bekanntlich ab der kommenden Saison die Power Units. Eine schwer vorstellbare Reunion. Doch Teamchef Christian Horner sieht noch ein sehr viel schwerer wiegendes Gegenargument, schließt einen Alonso-Transfer zu Red Bull Racing praktisch aus.
Red-Bull-Teamchef Horner: Alonso bringt immer Chaos
"Ich habe großen Respekt vor Fernando, er ist ein großartiger Fahrer, ein fantastischer Fahrer. Aber es ist sehr schwer vorstellbar [ihn bei Red Bull zu sehen, Anm. d. Red.], denn er neigt dazu, etwas Chaos zu verursachen, wo auch immer er hinging", sagt Horner im offiziellen F1-Podcast Beyond The Grid. Scharfe Worte, doch wohl überlegt. Denn Horner führt noch aus: "Ich bin nicht sicher, ob es für das Team die gesündeste Sache wäre, wenn sich Alonso dem Team anschließen würde."
Stattdessen wolle man sich auf den Nachwuchs konzentrieren. "Also denke ich, dass unsere Präferenz darin besteht, in die Jugend zu investieren statt einen Fahrer zu nehmen, der fast am Ende seiner Karriere ist", so Horner weiter über den 37-Jährigen Routinier und Doppelweltmeister. Dieses Chaos könnte bei Red Bull sehr schnell entstehen, wenn mit Alonso und Verstappen zwei absolute Alphatiere aufeinander prallen.
Alonso reagiert auf Horner
Update 10.08.2018: Kurios wurde es dann, als Fernando Alonso die ganze Story mitbekam. Auf Twitter reagierte der Spanier gelassen, nahm die scharfe Zunge Horners mit Humor. "Auf jeden Fall eine der besten Sachen ever!!! Sommerhit!", schrieb Alonso, fügte sage und schreibe 25 vor Lachen weinende Emojis an.
Sainz vs. Verstappen birgt ebenfalls Sprengstoff
Doch wäre die Situation mit Carlos Sainz besser? Schon gegen Ende ihrer gemeinsamen Zeit bei Toro Rosso ging es zwischen dem jungen Spanier und noch jüngeren Niederländer teils heiß her. Pierre Gasly deshalb klarer Favorit? Weil Verstappen sich vielleicht sogar gegen Sainz wehrt? "Die Gerüchte, die auf ein Verstappen-Veto wegen Sainz zielen, sind Blödsinn", widerspricht Motorsportberater Helmut Marko in der spanischen 'Diario Sport'. "Red Bull entscheidet alleine über seine Fahrerpaarung.
Auch Horner winkt ab. Noch sei ohnehin alles völlig offen. "Beide sind sehr schnelle Fahrer", sagt der Teamchef über Sainz und Gasly. "Das gibt uns die Gelegenheit, Luft zu holen, denn sie sind ohnehin unter Vertrag bis Ende des Sommers oder darüber hinaus, sodass wir jetzt einfach die uns zur Verfügung stehenden Optionen ansehen können, um sicherzustellen, die richtige Entscheidung für das Team zu treffen."
Sainz sicher: Nehme es mit jedem auf, auch mit Alonso!
"Wir haben das Glück, mehrere Fahrer unter Vertrag zu haben, die großartige Talente sind. Also können wir uns in Ruhe hinsetzen und einfach bewerten, wie die Situation ist und was dabei herauskommt. Denn es ist ganz klar ein unfassbar attraktives Auto, um das zu fahren es geht. Ich denke nicht, dass uns die Anfragen und Angebote ausgehen."
Für Carlos Sainz stehen so oder so jedoch die Aktien hoch, einen unfassbar starken Teamkollegen zu bekommen. Geht er nicht zu Red Bull, könnte es McLaren werden - neben Fernando Alonso. "Ich bin aber bereit, jeden im Feld zu schlagen. Mein Racing-Spirit und meine Konkurrenzfähigkeit und mein Selbstvertrauen sagen mir, dass ich jeden schlagen kann. Vielleicht wäre Fernando die größte Aufgabe, die du im ganzen Grid haben kannst. Aber ich fühle mich für alles bereit", so der in der aktuellen Saison bei Renault Nico Hülkenberg eher selten gewachsene Spanier.
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