Alexander Albons Red-Bull-Einstand beim Formel-1-Rennen in Spa-Francorchamps sorgte bei der Teamführung für zufriedene Gesichter. Mit Platz fünf holte der Rookie das Maximum heraus, nachdem er aufgrund einer Motorenstrafe von Startplatz 17 ins Rennen gegangen war. Nur einer kann nicht verstehen, was daran so beeindruckend gewesen sein soll: Sein ehemaliger Toro-Rosso-Teamkollege Daniil Kvyat.

"Ich weiß nicht, warum ihr das alle als so guten Einstand bezeichnet", sagt Kvyat gegenüber Motorsport-Magazin.com. Dem Russen war der Schönheitsfehler in Albons erstem Grand Prix für Red Bulls Top-Team nicht entgangen. Bevor der Thailänder gegen Rennende durchs Mittelfeld ging wie das heiße Messer durch die Butter, steckte er lange Zeit hinter den deutlich langsameren Autos fest.

"Er hing 36 Runden hinter mir, in einem Red Bull - und das, obwohl er vor mir gestartet war", so Kvyat, der Albons Kampf im Mittelfeld aus nächster Nähe miterlebte. Normalerweise hätte er sich den Vergleich mit dem Ex-Stallgefährten gespart, aber beim Rennen in Spa war es für ihn unausweichlich, Albons Performance im Red Bull zu bewerten.

"Weil wir das gesamte Rennen über gekämpft haben", so seine Begründung. "Wenn er immer noch bei Toro Rosso wäre, wäre das für ihn ein super Rennen gewesen. Aber er saß in einem Red Bull. Vielleicht stellt er sich in Zukunft besser an."

Kvyat will Albon nicht abwerten: Nur was ich gesehen habe

Trotz der durchaus kritischen Worte sollen diese laut Kvyat aber keinesfalls eine Abwertung der fahrerischen Fähigkeiten Albons ausdrücken. "Ich habe nur kommentiert, was ich gesehen habe", so der 25-Jährige. "Wahrscheinlich war es auch einfach das Maximum, was an diesem Tag mit diesem Auto möglich war."

Er zieht aus dem über weite Strecken erfolgreich geführten Kampf gegen ein deutlich stärkeres Auto vor allem Zufriedenheit über die eigene Leistung: "Die Tatsache, dass wir gekämpft haben und ich einen Red Bull für den Großteil des Rennens hinter mir gehalten habe, war für mich sehr befriedigend."

Albon rühmt sich nicht mit Aufholjagd: Red Bull ein gutes Auto

Albon war nach dem Rennen in Belgien zwar mit dem Ergebnis zufrieden, hatte seine schwache erste Rennhälfte jedoch nicht unter den Tisch gekehrt. Ganz im Gegenteil: Er hatte sie sogar selbst äußerst kritisch hervorgehoben.

Der Neuzugang der Bullen kam erst nach dem Wechsel auf den Soft-Reifen in Fahrt und rettete damit seinen Sonntag. Damit ging der Kampf gegen Kvyat und den Rest des Mittelfelds deutlich leichter von der Hand. Albon zeigte in der Schlussphase einige raffinierte und vor allem konsequente Überholmanöver.

"Du merkst schon, dass du in einem guten Auto sitzt", so der 23-Jährige, der bescheiden die Stärken des Autos hervorhebt. "Du hast ganz andere Bremspunkte, deshalb kannst du diese Überholmanöver machen."

Formel 1 2019: 5 Brennpunkte vor dem Italien GP (07:39 Min.)