Max Verstappens Heimspiel beim Belgien GP dauerte nur wenige hundert Meter. Der Red-Bull-Pilot kollidierte gleich zweimal mit Kimi Räikkönen. Zum ersten Mal in La Source, dann erneut in Eau Rouge.

"Meine Lenkstange war gebogen, durch die Kompression in Eau Rouge ist sie dann komplett gebrochen und ich konnte nichts mehr machen", verteidigte sich Verstappen. Für Räikkönens Funksprüche, die den ein oder anderen Kraftausdruck in Richtung Verstappen beinhalteten, hat der 21-Jährige Verständnis: "Ich hätte es wohl an seiner Stelle auch gesagt, du kannst ja nicht wissen, was beim anderen los ist."

Die erste Kollision in La Source bewertet Verstappen noch immer als Rennunfall. "Ich wollte ihn nicht ausbremsen, aber ich musste dann irgendwo hin. Als ich gesehen habe, dass er nach innen zieht, bin ich Richtung Mauer gefahren, aber es hat nicht gereicht", erklärt der siebenfache GP-Sieger. "Und Kimi ist auf seiner Linie geblieben, weil er nicht dachte, dass da jemand kommt."

Verstappen verteidigt sich: Habe gezeigt, dass ich starten kann

Grund allen Übels war aber ein einmal mehr schwacher Start von Verstappen. Schon mehrmals in dieser Saison fiel der Red Bull mit der Startnummer 33 durch eine schlechte Beschleunigung von der Linie weg auf. Bei seinen beiden Siegen 2019 in Österreich und Deutschland startete er besonders schlecht.

"Es liegt nicht an mir, ich habe die letzten Jahre gezeigt, dass ich starten kann", verteidigt Verstappen gegenüber Motorsport-Magazin.com und rechnet vor: "In den letzten Jahren war ich über die Saison hinweg gesehen bei den Starts auf Rang zwei oder drei."

"Aber die letzten Jahre habe ich, selbst wenn ich einen schlechten Start erwischt habe, keine Position verloren. Dieses Jahr verliere ich sofort ein oder zwei Positionen. Wenn ich einen starken Start hatte, habe ich gleich jemanden überholt. Wenn ich jetzt einen guten Start habe, halte ich meine Position", so Verstappen.

Verstappen sucht Start-Problem bei Honda

Im vergangenen Jahr fuhr Red Bull noch mit Renault-Motor, in diesem Jahr verrichtet erstmals der Honda-Antrieb seinen Dienst im Bullen-Heck. "Aber die Fahrbarkeit ist kein Problem", stellt Verstappen fest. "Es geht nur um das Verhältnis zwischen Drehzahl und Drehmoment am Start, beim Schalten vom ersten in den zweiten Gang."

Doch warum erwischt es immer Verstappen? "Wahrscheinlich fällt es bei mir am meisten auf, weil ich am weitesten vorne starte", lautet seine schlüssige Erklärung.

Formel 1 2019: 5 Brennpunkte vor dem Italien GP: (07:39 Min.)

In Monza wird Verstappens Schwierigkeiten haben, am Start Positionen zu verlieren. Aufgrund eines Motorwechsels muss er von hinten starten. "Wir sind hier nicht so konkurrenzfähig wie Mercedes und Ferrari, deshalb wird es kein Durchmarsch. Platz fünf wäre aus eigener Kraft ein realistisches und gutes Ergebnis", glaubt er. Dafür müsste er entweder Teamkollege Alex Albon, der voraussichtlich keine Startplatzstrafe erhält, oder einen Ferrari- oder Mercedes-Piloten überholen.

Red Bulls Hoffnung liegt auf dem Wetter. Für Sonntag ist Regen vorhergesagt. "Das wäre gut, aber da muss man abwarten. Gestern hat mein Wetterbericht noch stärkeren Regen vorhergesagt, heute sind es nur noch ein paar Tropfen..."