Toro Rosso erlebte in Russland ein Formel-1-Rennen zum Vergessen. Sowohl Brendon Hartley als auch Pierre Gasly mussten aufgrund technischer Defekte früh die Segel streichen. Letzterer hatte in Sotschi gleich doppeltes Glück. Nicht nur beim Bremsversagen an seinem STR13 entging der zukünftige Red-Bull-Pilot schlimmeren Konsequenzen. Zuvor hatte ihn das Wrackteil eines anderen Autos am Kopf getroffen.

"Daniel [Ricciardo] hat ein Karbonteil verloren, das genau auf mein Visier traf", erklärte der Franzose nach seinem Aus in der vierten Runde. "Das war wirklich sehr beängstigend." Gasly war als 17. eine Position vor dem Red-Bull-Piloten ins Rennen gegangen und befand sich in der Startphase in unmittelbarer Nähe des Australiers.

"Als ich es kommen sah, dachte ich, es würde durch das Visier und geradewegs in mein Auge gehen", so Gasly über das Wrackteil, das den Weg vorbei am Halo in sein Cockpit fand: "Es ging darunter durch." Glück im Unglück für den 22-Jährigen: Die in der Formel 1 über die vergangenen Jahre kontinuierlich verbesserten Sicherheitsmaßnahmen für Helm und Visier machten ihren Job.

Gasly geschockt: Karbonteil kam genau auf mein rechtes Auge

"Letztendlich traf es auf das Visier und fiel ins Cockpit", sagte der Franzose. "Ich hatte ungefähr eine halbe Sekunde oder so Zeit um es fliegen und auf mein Visier treffen zu sehen. Ich denke es war ein Winglet oder so. Es kam mir jedenfalls entgegen und zwar genau auf mein rechtes Auge."

Gaslys vielleicht größtes Glück: Die Kollision mit dem Karbonteil fand auf einem langsamen Streckenabschnitt statt. "Die Geschwindigkeit hatte auch einen Einfluss auf den Einschlag. In diesem Moment kam ich gerade aus Kurve zwei, ich war also nicht so schnell", sagte Gasly. "Der Zusammenprall mit dem Teil war glücklicherweise also nicht so heftig, wie er es bei 300 km/h gewesen wäre."

Helme in der Formel 1 - Teil 3: Die Technik erklärt (25:00 Min.)

Gasly entsorgt Wrackteil: Musste es aus dem Cockpit werfen

"Die Visiere scheinen aber wirklich stabil zu sein. Aber vielleicht müssen wir es weiter verbessern um es wirklich so stabil wie möglich zu machen." Das Wrackteil entsorgte Gasly kurz darauf: "In Kurve vier musste ich das Karbonteil dann aus dem Cockpit werfen." Drei Runden später war sein Rennen mit einer defekten Bremsanlage beendet.

"Ich hatte schon seit dem Rennstart ein wirklich seltsames Gefühl im Bremspedal. Es wurde sehr lang und es wurde schnell immer schlimmer", erklärte er. "In der dritten Runde bremste ich für Kurve vier und es fiel komplett durch." Gasly verabschiedete sich daraufhin mit einem wilden Dreher aus dem Rennen.