Stoffel Vandoorne glaubt nicht mehr an eine nahe Zukunft in der Formel 1, sprich ein Cockpit für 2019. Der bei McLaren zum Saisonende 2018 nach nun eineinhalb alles andere als erfolgreichen Jahren ausrangierte GP2-Champion von 2015 spricht vor dem Russland GP in Sotschi von einer jetzt komplett aussichtslosen Situation.

"Es sei denn es passiert wieder etwas, das völlig außer jeder Kontrolle liegt - dann vielleicht noch", so Vandoorne. "Aber ich denke, dass die Chancen dafür, dass irgendwie so etwas geschieht, bei nahezu null Prozent liegen."

Vandoorne: Möchte es mit einem Höhepunkt beenden

Nicht nur mit dieser direkten, völlig unmissverständlichen Aussage macht der Belgier deutlich, dass er die Formel 1 für 2019 abgeschrieben hat. Vandoorne wirkt in Sotschi wie auf Abschiedstournee.

"Ich versuche die letzten Grands Prix mit McLaren zu genießen. Es waren zwei schwierige Jahre, aber ich will das Beste daraus machen. Ich habe hier viele Freunde gefunden und möchte es auf einem Höhepunkt beenden", sagt der McLaren-Fahrer. "Die Chancen, in der F1 zu sein, sind sehr, sehr minimal."

Vandoorne: Absagen von Sauber & Toro Rosso immerhin schnell

Zuletzt schlossen sich bei Sauber kurz hintereinander gleich zwei Türen für 2019. Bei Toro Rosso hingegen stehen noch beide offen - allerdings nur auf dem Papier, wie Vandoorne berichtet. "Ich war natürlich in Kontakt mit ihnen", so Vandoorne über Sauber und STR.

"Aber sie waren sehr ehrlich, in welcher Situation sie sich befinden. Ich wusste so gut wie sofort, wo ich stand. Sie haben mich nicht warten und warten und warten lassen und dann erst irgendwann erkannt, dass es keine Option war. Für mich war es ziemlich klar", kommentiert der Belgier Absagen aus Hinwil und Faenza.

Was kommt nach Formel 1? Vandoorne hat klare Vorstellung

Alles andere als Absagen, sondern Anfragen habe es unterdessen von außerhalb der Formel 1 gegeben, so Vandoorne weiter. "Es gibt viele Dinge, die an der F1 nah dran sind und sehr spannend sind. Ich habe einige Angebote von verschiedenen Serien und Teams bekommen. Es ist schön, in dieser Position zu sein. Ich weiß ziemlich genau, was ich als nächstes machen möchte", berichtet der noch in der F1 aktive Rennfahrer.

Was genau, will Vandoorne noch nicht verraten. Entschieden und unterschrieben sei allerdings noch nichts. Zuletzt wurde Vandoorne Kontakt zur IndyCar Series nachgesagt, auch zu Formel E, was Vandoorne nun selbst in Sotschi beides bestätigt. "Die Priorität für mich ist, ein ordentliches Rennprogramm zu haben", erklärt der Belgier zudem.

Vandoorne: In Formel 1 zweite Chance verdient

Noch dazu wolle er im Dunstkreis der Formel 1, mit der Königsklasse auf Tuchfühlung bleiben. Natürlich mit dem Ziel, irgendwann in die höchste Liga des Motorsports zurückzukehren. "Ich denke noch immer, dass ich eine zweite Chance in einem guten und richtigen Umfeld verdiene", sagt Vandoorne. "Aber erst schaue ich nach einem Renncockpit und dann schauen wir nach Optionen, die sich daneben bieten."