Kimi Räikkönen wird nicht bei den letzten beiden Rennen des Jahres in Austin und Interlagos an den Start gehen. Laut einem Bericht der finnischen Turun Sanomat unterzieht sich der Lotus-Pilot am kommenden Donnerstag einer Operation an seinem Rücken. Die OP soll in Salzburg stattfinden, wie Räikkönens Manager Steve Robertson verriet. Nach dem Eingriff könne der künftige Ferrari-Pilot vier Wochen lang nicht ins Auto steigen und würde deshalb die letzten beiden Rennen für Noch-Arbeitgeber Lotus verpassen. Räikkönens Zustand soll sich nach dem Rennen in Abu Dhabi verschlechtert haben, er habe ständig Schmerztabletten einnehmen müssen.

Update: Inzwischen hat auch Lotus offiziell bekanntgegeben, dass Räikkönen die letzten beiden Rennen aussetzen wird. Einen Nachfolger will das Team zu gegebener Zeit vorstellen.

"In einer idealen Welt wäre es schön gewesen, die Saison mit Lotus zu beenden", wird Robertson von Autosport zitiert. "Allerdings ist dies wegen schwerer Schmerzen, die Kimi hat, leider nicht möglich." Experten hätten die Operation empfohlen, die in der kommenden Woche in Österreich stattfinden soll. Nach dem Räikkönen-Aus besitzt wohl Ersatzmann Davide Valesecchi die besten Chancen, die beiden Grands Prix an der Seite von Romain Grosjean für Lotus bestreiten. Eine offizielle Bestätigung seitens Lotus über den Räikkönen-Nachfolger steht noch aus.

Sorgt ständig für Schlagzeilen: Kimi Räikkönen, Foto: Sutton
Sorgt ständig für Schlagzeilen: Kimi Räikkönen, Foto: Sutton

Räikkönen plagt sich seit geraumer Zeit mit Rückenschmerzen herum, zuletzt hatte er beim Großen Preis von Singapur arge Probleme, selbst sein Einsatz im Qualifying stand lange zur Debatte. Vor einigen Wochen hatte der frühere Weltmeister angekündigt, nach dem Ende der Saison einen medizinischen Eingriff vornehmen zu lassen. "Es ist keine richtige Operation, aber es wird etwas an meinem Rücken gemacht", so der Finne Anfang Oktober. Er habe zwar schon in der Vergangenheit minimale Eingriffe über sich ergehen lassen, die aber nicht die erwünschte Wirkung erzielt hätten. "Als ich Rallye gefahren bin, traten die Probleme wieder auf, aber ich habe damit gelebt. Natürlich ist es nicht ideal, wenn man Probleme mit irgendeinem Körperteil hat, aber ich denke, wir werden eine Lösung finden", so Räikkönen.

Räikkönen hatte in seiner Motorsport-Karriere schon öfter Probleme mit Rückenbeschwerden. 2001 soll er sich bei einem Test-Einsatz für Sauber bei einem Unfall am Rücken verletzt haben. 2006 musste er infolge eines Unfalls beim Türkei Grand Prix einen Testeinsatz absagen. Im Jahr 2010, also während seiner Rallye-Zeit, konnte er nicht an einem Test auf Schotter teilnehmen - wieder einmal machte ihm der Rücken einen Strich durch die Rechnung. "Ich habe nicht zum ersten Mal Probleme mit dem Rücken und ich weiß, dass ich über den Winter daran arbeiten muss", so Räikkönen.

Räikkönen-Rückkehr: Geld spielte eine Rolle, Foto: Sutton
Räikkönen-Rückkehr: Geld spielte eine Rolle, Foto: Sutton

Es ist die nächste kuriose Nachricht um den Eismann innerhalb weniger Wochen. Zuletzt gab es Krimi um Kimi am Rande des Rennwochenendes in Abu Dhabi, als er erst Donnerstagabends an der Strecke auftauchte und am Freitag erzählte, dass er noch kein Gehalt von Lotus bekommen habe. Er hatte sogar einen Renn-Boykott angedroht. Erst in der Nacht auf Sonntag soll sich die Angelegenheit geklärt haben, nachdem Lotus eine Einigung mit dem Groß-Investor Quantum Racing erzielt haben soll. Auch hier gibt es noch keine offizielle Bestätigung seitens Lotus. Gerüchte machten die Runde, dass der Deal nun doch wieder platzen könnte. Vorstandschef Ijaz Mansour hatte in Abu Dhabi versichert, dass Räikkönen sein Geld bekomme und sein Start in Austin und Brasilien somit nicht gefährdet sei.

Räikkönen nutzte die Pause zwischen dem Abu Dhabi Grand Prix und Austin für einen Besuch in Maranello. Der Finne begab sich zur Sitzanpassung in die Teamfabrik von Ferrari und unterhielt sich mit Teamchef Stefano Domenicali. Es war das erste Mal seit seinem Abschied 2009, dass Räikkönen durch die heiligen Hallen der Scuderia wandelte.