Wer oder was steckt hinter dem Namen Quantum Motorsports?

Hinter dem Namen steckt eigentlich die Investmentgruppe Infinity Racing Partners. Das Unternehmen hat seinen Namen Mitte Oktober in Quantum Motorsports Ltd geändert, um eine mögliche Verwechslung mit Infiniti Red Bull Racing auszuschließen. Quantum Motorsport Ltd ist ein Konsortium aus dem Nahen Osten. Das Geld soll von privaten Investoren aus den USA und Abu Dhabi (Al Manhal International Group) fließen. Auch die Königsfamilie von Brunei soll zu den Geldgebern zählen und sich hinter dem Namen Universal Sports Group verstecken.

Wie sieht der Deal mit Lotus aus?

Momentan hält die Investmentgruppe bei 35 Prozent der Lotus-Aktien. Gerard Lopez wird weiterhin als Vorsitzender des F1-Teams fungieren, Genii-Geschäftsführer Eric Lux bleibt Direktor des Aufsichtsgremiums. Allerdings ist davon auszugehen, dass der neue Aktieninhaber nicht still im Hintergrund arbeiten wird. So soll Quantum gegenüber dem Team und Teamchef Eric Boullier bereits deutlich gemacht haben, dass Nico Hülkenberg die beste Wahl ist, um den in Richtung Ferrari wechselnden Kimi Räikkönen zu ersetzen.

Wieso hat der Deal so lange gedauert?

Der Deal zwischen Lotus und Quantum Motorsports Ltd, damals noch Infinity Racing Partners, ging bereits am 18. Juni 2013 über die Bühne. Für eine unbestimmte Summe - spekuliert wird über für 270 Millionen Dollar über den Zeitraum von fünf Jahren - soll Quantum Motorsports 35 Prozent der Aktienanteile des Lotus-Teams gekauft haben, doch das versprochene Geld ließ auf sich warten.

Glaubt man den Aussagen von Mansoor Ijaz, dem Quantum-Vorsitzenden, ist dieses Problem aus der Welt geschafft. "Sagen wir es mal so: diese Woche werden einige Rechnungen unterschrieben. Wir haben nicht nur vor, die noch ausstehenden Gehälter zu bezahlen, sondern auch unsere Mitarbeiter und das Management-Team für all die Schwierigkeiten zu entschädigen", betonte Ijaz. Teamchef Eric Boullier gab sich bedeckter: "Ich kann dazu nichts sagen, denn zwischen den Parteien wurde Stillschweigen vereinbart."

Wer ist Mansoor Ijaz?

Mansoor Ijaz ist ein amerikanischer Investor mit pakistanischer Abstammung. Er fungierte als Hedge-Fund-Manager und als Kommentator zum Thema Pakistan, Irak und Afghanistan unter anderem für CNN. 1990 gründete er die Firma Crescent Investment Management Ltd und sitzt dieser bis heute vor. Mansoor Ijaz war auch in die Kontroverse rund um Memo-Gate verstrickt. Memo-Gate handelt von einem Memorandum von Personen der Obama-Regierung, die im Zuge des Osama bin Ladens-Überfall Unterstützer suchten, um eine militärische Übernahme der Zivilregierung in Pakistan abzuwenden. Noch immer untersucht der pakistanische Oberste Gerichtshof die Vorfälle. Auch Mansoor wurde vorgeladen, verweigerte die Reise nach Pakistan aus Angst vor Anschlägen auf seine Person.

Welche Rolle wird Ijaz' jüngerer Bruder Mujeeb bei Lotus spielen?

Lotus soll zu Nr.1 werden, Foto: Sutton
Lotus soll zu Nr.1 werden, Foto: Sutton

"In zwölf Monaten wird Lotus die Nummer 1 sein", tönte Mansoor Ijaz im Juni lautstark. Bei seinen Plänen soll ihm sein jüngerer Bruder Mujeeb zur Seite stehen. "Während ich Fähigkeiten für die Finanzen entwickelt habe, hat er diese auf technischer Seite entwickelt. Er ist unglaublich klug und wird mit der Einführung des neuen Motorenreglements auf der Entwicklungsseite eine wichtige Rolle einnehmen", sagte Mansoor Ijaz. Bisher fungierte sein Bruder als Technikchef bei A123 Venture Technologies in Boston. Davor war er Senior Designingenieur bei Ford Motor Company.