Der Lotus-Deal mit Quantum Autosport könnte einen weiteren großen Gewinner hervorbringen: Nico Hülkenberg. Nachdem der neue Groß-Investor 35 Prozent der Anteile am Team aus Enstone erworben hat, steht Hülkenberg ganz oben auf der Liste der Nachfolger von Kimi Räikkönen. Eigentlich hatte sich das Kapitel Lotus für den 26-Jährigen wegen arger finanzieller Probleme des Teams bereits geschlossen, doch dank des Investoren-Deals erscheint die Tür wieder weit offen. "Ich hätte mir gewünscht, dass der Übergang von Kimi zum neuen Fahrer, von dem wir glauben, dass es Nico Hülkenberg sein wird, glatter verlaufen wäre ", sagte der Quantum-Vorsitzende Mansoor Ijaz. "Aber manchmal läuft es im Leben nicht so einfach wie man sich das wünschen würde."

Quantum habe gegenüber dem Team und Teamchef Eric Boullier deutlich klargemacht, dass Hülkenberg als beste Wahl angesehen wird, um den in Richtung Ferrari wechselnden Räikkönen zu ersetzen. "Ich weiß, dass Nico davon begeistert ist und ich denke, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis alles in trockenen Tüchern ist", erklärte Ijaz. "Nico ist mit sich selbst im Reinen - ein aufstrebender Fahrer, der noch eine lange Karriere vor sich hat." Wann Hülkenbergs Verpflichtung genau über die Bühne gehen soll, wollte Ijaz nicht verraten.

"Wenn Nico noch fünf oder sieben Jahre fahren kann, reicht ihm das aus, um mit einem guten Auto, guter Technologie und einem starken Team hinter ihm an die Spitze des Feldes zu gelangen", lobte Ijaz den Noch-Sauber-Piloten in höchsten Tönen. Am Rande des Abu Dhabi Grand Prix hatte sich Hülkenberg frustriert über die aktuelle Situation gezeigt. Zwischenzeitlich musste er sogar fürchten, nächstes Jahr komplett ohne Cockpit dazustehen. Hülkenberg ist nicht mit Sponsorengeldern gesegnet und muss sich gegen Konkurrenten mit üppiger Mitgift durchsetzen. "Vielen Teams geht es zu schlecht, sodass sie auf Paydriver zurückgreifen müssen, Talent zählt nicht", sagte er. "Sonst wäre ich ja schon längst unter der Haube."