Eigentlich steht der Spanien Grand Prix vor der Tür, doch DAS Thema des Donnerstags im MotoGP-Paddock von Jerez war ein anderes Sportereignis: Ein Boxkampf zwischen den MotoGP-Legenden Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa. Lorenzo hatte auf Social-Media zu einem Kampf für den guten Zweck aufgerufen, und Pedrosa nahm an. Obwohl Zeit und Ort noch nicht bekannt sind, liefen die Diskussionen unter den MotoGP-Fahrern sofort heiß.

Dani Pedrosa: Versuchung, Lorenzo zu schlagen, ist zu groß

"Dani, wie du siehst mache ich jetzt Boxen. Jetzt, wo diese Kämpfe zwischen Prominenten im Trend liegen, wie wäre es mit einem Kampf hinter verschlossenen Türen auf meinem Social-Media-Kanal? Ich fordere dich heraus, ich hoffe du nimmst an", wandte sich Lorenzo an seinen Ex-Rivalen. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: "Jorge, ich kann die Versuchung, dich ein paar Mal zu schlagen nicht bestreiten. Sie ist schon recht groß. Also nehme ich deine Herausforderung an. Sag mir wo und wann, dann sehen wir uns im Ring."

Wann und wo ist allerdings noch nicht klar. Mehr als den Kontakt und die Übereinkunft über Social Media gab es bisher nicht. Das erklärte Pedrosa am Donnerstag vor seinem Wildcard-Auftritt mit KTM: "Ich habe nicht viele Details dazu, denn ich habe gestern erst zugestimmt. Ich muss erst mit ihm sprechen, wie wir dieses Match anlegen."

Logik diktiert: Lorenzo ist körperlich im Vorteil

Das hinderte die MotoGP-Fahrer jedoch nicht daran, sich bereits zu einem möglichen Ausgang des Kampfes zu äußern. "Ich weiß nicht. Es ist schwierig da einen Sieger vorherzusehen. Es werden auf jeden Fall zwei verschiedene Gewichtsklassen im Ring sein", blieb Francesco Bagnaia als einziger neutral. Aber er sprach das Thema an, das der Hausverstand diktiert: Größe und Gewicht. Lorenzo überragt den 'kleinen Samurai' um einen Kopf.

Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo
Jorge Lorenzo ist in einer anderen Gewichtsklasse als Dani Pedrosa, Foto: LAT Images

"Wenn ich auf einen wetten sollte, dann wäre es Lorenzo. Im Boxen geht es ja ums Gewicht. Da wiegen sie immer. Lorenzo wiegt ja fast das doppelte von Dani. Aber wenn Dani die Herausforderung angenommen hat, dann ist er überzeugt, dass er ihn schlagen kann", meinte Marc Marquez. "Ich denke Lorenzo hat vermutlich etwas mehr Reichweite, aber nicht viel. Das wird ziemlich interessant", ergänzte Brad Binder.

Doch damit waren die Stimmen pro Lorenzo auch erschöpft, denn viele Fahrer unterstützten den vermeintlichen Underdog Pedrosa. Fabio Quartararo versuchte dies noch rational zu begründen: "Jorge hat sicherlich einen kleinen Vorteil. Aber wenn ich eine Wette abschließen sollte, dann hätte Dani eine gute Quote. Also würde man mehr Geld mit Dani machen."

MotoGP-Fahrer drücken 'Underdog' Pedrosa die Daumen

"Ich weiß wirklich nicht, was ich mir davon erwarten soll. Ich sehe ein paar Fragezeichen bei Dani. Ich werde mein Geld auf ihn setzen, denn alle denken er sei zu klein. Also unterstütze ich ihn", formulierte Aleix Espargaro den Grundgedanken der breiten Unterstützung für Pedrosa. "Lorenzo ist größer und schwerer, aber Dani kann sich wohl sehr schnell bewegen. Ich bin mehr für Dani", gab Espargaros Freund Jorge Martin an. "Es ist nicht ausgeglichen in Sachen Gewicht und Größe, aber Dani wird es schaffen", reihte sich auch Joan Mir in den Reigen ein.

Aleix Espargaro und Jorge Martin
Aleix Espargaro und Jorge Martin halten zu Pedrosa, Foto: LAT Images

Das ging sogar so weit, dass einige Späße über Lorenzo gemacht wurden. "Jorge ist im Moment nicht in seiner besten körperlichen Verfassung", scherzte Pedro Acosta. Trackhouse-Pilot Miguel Oliveira wurde am deutlichsten: "Ich bin Team Dani. Trotz seines Gewichts und obwohl er etwas kleiner ist, kann er ihn vermutlich recht hart treffen. Jorge hat im Moment nicht die beste Fitness. Wenn ich ehrlich bin. Mein Cousin ist 14 Jahre alt und ich glaube er könnte Jorge schlagen. Ich bin also mit Sicherheit im Team Dani."

Raul Fernandez begeistert: Auch andere Fahrer sollten Boxkämpfe machen!

Und dann hatte da auch noch einer die Idee, dass es ja nicht bei diesem einen Kampf bleiben muss. Oliveiras Teamkollege Raul Fernandez preschte damit vor: "Wir sollten das auch mit anderen Fahrern machen!" Nur um dann ein kleines Problem in seiner Idee festzustellen: "Aber am Ende des Jahres. Mitte des Jahres verlieren wir dann die Hälfte der Startaufstellung." So oder so hatte das MotoGP-Paddock an diesem Donnerstag erstmal keine blauen Augen, sondern ein höchst unterhaltsames Gesprächsthema zu bieten.

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