Nach zwölf Jahren in der Formel 1 wird Mark Webber die Königsklasse zum Saisonende in Richtung Porsche und Sportwagen verlassen. Dabei hätte es offenbar die Möglichkeit gegeben, auch künftig in der Formel 1 zu bleiben, Angebote habe es gegeben. "Ja, aber da ich die Formel 1 für 2014 nicht mehr auf dem Radar hatte, habe ich diese nicht in Betracht bezogen", sagte Webber in einem Interview auf seiner offiziellen Homepage. Die Wahrscheinlichkeit, dass er noch einmal in die Formel 1 zurückkehre, sei nicht sehr groß. Webber: "Ich würde sagen, dass das sehr unwahrscheinlich ist. Vor allem wegen der neuen Richtung, die der Sport einschlägt. Da wäre man sehr schnell draußen." Konkret meint der Australier die neue Turbo-Ära, die ab 2014 Einzug in die Formel 1 hält und die aktuelle Hackordnung völlig auf den Kopf stellen könnte.

Mit Porsche kehrt der 26-Jährige nun nach Le Mans zurück, wo er schon 1999 fuhr, wegen seiner spektakulären Abflüge im Mercedes-Sportwagen aber einen eher unglücklichen Auftritt erlebte. Porsche kehrt ab 2014 mit einem neuen Prototypen in den Langstreckensport zurück. Der neue LMP1 wurde kürzlich vorgestellt und soll es im kommenden Jahr mit Toyota und Audi aufnehmen. "Es ist jetzt die perfekte Zeit, in ein neues Programm einzusteigen", freute sich Webber auf seine neue Aufgabe. "Das ist eine sensationelle Herausforderung und Gelegenheit für meine Zukunft, mit einer der bekanntesten Marken der Welt zusammen zu arbeiten."

Die Gerüchte, dass Webber Red Bull in Richtung Porsche verlassen würde, hielten sich in den vergangenen Monaten hartnäckig. Spätestens nach dem Teamorder-Vorfall beim Großen Preis von Malaysia war das Tischtuch mit Teamkollege Sebastian Vettel endgültig zerschnitten und es schien nur noch eine Frage der Zeit, wann Webber seinen Abschied vom Weltmeister-Team bekannt geben würde. Der neunfache Grand-Prix-Gewinner betonte jedoch, dass seine Entscheidung nicht mit diesen Geschehnissen zusammenhänge. "Nein, ich hatte einen eigenen Plan und daran habe ich mich gehalten", versicherte Webber. "Das wird ein neues Kapitel."

In den vergangenen Monaten habe Webber laut eigener Aussage in engem Kontakt mit Red Bulls Besitzer, Dietrich Mateschitz, in Kontakt gestanden. "Ich habe das Team nie um mehr Arbeit gebeten, stand aber in den vergangenen sechs bis acht Monaten in Kontakt mit Dietrich Mateschitz", so Webber. "In Zukunft werde ich weiter nah in die Red-Bull-Familie integriert sein, mit der Marke arbeiten und verfolgen, wie die anderen Red-Bull-Kollegen die Grenzen ausloten."

Webber hatte im Jahr 2002 in der Formel 1 debütiert und kommt inzwischen auf mehr als 200 Grands Prix. Die Zeit in der Formel 1 wird er sicherlich vermissen. Webber: "Ich weiß, dass die Formel 1 als Königsklasse des Motorsports angesehen wird und ich habe mit ein paar unglaublichen Leuten gearbeitet, vor allem Adrian Newey. Ich bin unter härtesten Bedingungen und auf herausfordernden Kursen gefahren - und das gegen ein paar der unglaublichsten Fahrer und das werde ich weiter bis zum Ende des Jahres tun. Werde ich etwas davon vermissen? Ja, natürlich, aber die Zeit steht für niemanden still und es ist Zeit, die nächste Herausforderung in Angriff zu nehmen."