Der Zuffenhausener

Neben seinem Geburtsort, dem rheinischen Neuwied, kann Mike Rockenfeller auch durchaus Stuttgart-Zuffenhausen als seine Heimat bezeichnen. So wurde Rockenfeller nach erfolgreichen Jahren im Kart und einem vierten Platz in der Formel König im Alter von 18 Jahren Porsche-Pilot - und blieb es für fast fünf Jahre.

Im Porsche Carrera Cup schnupperte Rockenfeller nicht nur regelmäßig DTM-Luft, sondern arbeitete sich auch kontinuierlich nach vorne: Auf einen zehnten Platz im Debütjahr 2002 folgte rasch der Aufstieg in die Riege der Titelkandidaten. Den Meisterschaftsgewinn verfehlte der Rheinländer 2003 noch mit dem Gewinn des Vizetitels, bevor er sich schließlich im Jahr darauf - parallel zu Aktivitäten im Porsche Supercup - den lang ersehnten Titel sicherte.

Weiterhin am Steuer eines Porsche sitzend bildete sich Rockenfeller 2005 und 2006 in Sachen Langstreckensport weiter: Im Zuffenhausener GP2-Boliden bewährte sich Mike Rockenfeller als Vielfahrer, indem er zunächst die GT2-Klassen der FIA-GT-Meisterschaft sowie der 24 Stunden von Le Mans und Spa-Francorchamps für sich entschied. Mit dem Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring verlängerte Rockenfeller 2006 seine Erfolgsliste, orientierte sich jedoch in Richtung Amerika. Dienstfahrten in der American Le-Mans-Serie bildeten für Rockenfeller das reizvolle Ende seiner Langstreckenkarriere.

Im Dezember 2006 wechselte Mike Rockenfeller von Porsche zu Audi und ging in 2007 in einem 2006er-Audi des Rosberg-Teams an den Start. Bereits im zweiten Rennen machte er mit einem ersten Podestplatz auf sich aufmerksam, haderte dann jedoch mit der Konstanz.

Seine wieder guten Leistungen in der Saison 2010 belohnte Audi mit einem Wechsel in das Team Abt Sportsline. Dort geht Rockenfeller erstmals mit einem Auto der neuesten Generation an den Start - damit reichte es 2011 immerhin für den ersten Rennsieg. Alle Chancen auf die Meisterschaft verlor Rockenfeller allerdings nach einem schlimmen Unfall bei den 24 Stunden von Le Mans und einer kurzen DTM-Auszeit.

Auch als Folge des Unfalls entschied sich Audi, Rockenfeller nur noch in der DTM einzusetzen. Diese Entscheidung machte sich bezahlt, denn Rockenfeller konnte sich fortan auf eine Disziplin konzentrieren und belohnte seinen Arbeitgeber 2013 mit dem vorzeitigen Titelgewinn in der DTM. Für Rockenfeller war das der bisher größte Erfolg in seiner Rennsport-Karriere.

Ein Jahr nach seinem Titelgewinn schaffte Rockenfeller den Sprung unter die Top-3, doch die Leistungskurve zeigte allmählich nach unten. 2015 reichte es noch für einen Platz unter den Top-10 und 2016 rutschte er auf den 19. Gesamtrang ab. 2017 setzt Audi weiterhin auf den Routinier, der eine weitere Saison in der DTM fahren wird.