Paukenschlag beim 24h-Rennen Nürburgring 2023 (18.-21. Mai): Die drei DTM-Champions Timo Scheider, Mike Rockenfeller und Martin Tomczyk gehen dieses Jahr zusammen beim Eifel-Klassiker an den Start!

Das prominente Trio, das schon jetzt zu den großen Fan-Lieblingen am Ring zählen dürfte, teilt sich einen Audi R8 LMS GT3. Alle drei DTM-Ikonen gingen in der Vergangenheit für den Autobauer aus Ingolstadt an den Start, trennten sich aber mehr oder weniger einvernehmlich...

Scheider, Rockenfeller, Tomczyk bei 24h Nürburgring 2023

"Drei Champions, eine Grüne Hölle: Für die ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring 2023 vom 18. bis 21. Mai haben wir drei unserer ehemaligen DTM-Champions in einem Audi R8 LMS des Audi Sport Team Scherer PHX vereint", teilte Audi Sport ohne weitere Details am Mittwoch in seinen sozialen Medien mit.

Betreut wird der Promi-Audi vom amtierenden 24h-Nürburgring-Sieger Phoenix Racing, das inzwischen mit Scherer Sport zusammenspannt und dieses Jahr als 'Audi Sport Team Scherer PHX' an den Start geht. Scheider, Rockenfeller und Tomczyk starteten schon in der Vergangenheit in der DTM für die Truppe um Teamchef Ernst Moser - was für ein Wiedersehen!

Drei DTM-Champions beim 24h-Rennen Nürburgring

Scheider, Rockenfeller und Tomczyk dürften mit ihrem Auftritt dem werksunterstützten Audi-Aufgebot beim 24h-Rennen Nürburgring 2023 locker die Show stehlen. Erst kürzlich hatte Audi Sport das Aufgebot für die 51. Auflage des Eifel-Klassikers bekanntgegeben. Nach Abgängen von Top-Fahrern wie Rene Rast, Nico Müller oder Kelvin van der Linde setzt die Marke mit den vier Ringen auf einige Nachwuchstalente, die sich mit GT3-Veteranen wie Chris Mies oder Christopher Haase die GT3-R8 teilen.

Audi Sport beim 24h-Rennen Nürburgring 2023

Audi Sport Team Car Collection: Luca Engstler/Max Hofer/Gilles Magnus/Dennis Marschall

Audi Sport Team Land: Christopher Haase/Christopher Mies/Patric Niederhauser

Audi Sport Team Scherer PHX: Mattia Drudi/Ricardo Feller/Dennis Lind/Frédéric Vervisch

Einen kleinen Hinweis auf einen möglichen Audi-Hammer hatte im vergangenen Jahr bereits Audi-Motorsportchef Rolf Michl gegeben. "Im Jahr 2023 feiert die Audi Sport GmbH, ehemals quattro GmbH, ihren 40. Geburtstag. Das ist doch eine tolle Möglichkeit für die eine oder andere Geschichte. So viel kann ich jetzt schon einmal verraten", sagte Michl beim DTM-Finale 2022 zu Motorsport-Magazin.com

Früher bei Audi in der DTM: Scheider, Tomczyk und Rockenfeller, Foto: Sutton
Früher bei Audi in der DTM: Scheider, Tomczyk und Rockenfeller, Foto: Sutton

DTM-Ikonen wieder im Audi vereint

Ob die DTM-Ikonen Scheider (44 Jahre), Rockenfeller (39 Jahre) und Tomczyk (41 Jahre) am Ring noch mithalten können? An der Motivation und dem Talent des Trios dürfte es sicherlich nicht scheitern. Der zweifache DTM-Meister Scheider startet dieses Jahr in der Extreme E und fuhr zuletzt bei einem Gaststart der US-Rallycross-Meisterschaft in Los Angeles aufs Podium.

Rockenfeller kehrte nach seinem Abschied von Audi Ende 2021 auf die Langstrecke zurück und bestritt Rennen in der WEC sowie in der US-Sportwagenmeisterschaft IMSA. Aktuell bereitet sich der DTM-Champion von 2013 auf ein neues Großprojekt vor: den Start bei den 24 Stunden von Le Mans mit einem NASCAR-Auto an der Seite von Formel-1-Weltmeister Jenson Button und NASCAR-Rekordmeister Jimmie Johnson.

Aus dem Trio hat nur Tomczyk seinen Helm an den Nagel gehängt. Der DTM-Meister von 2011 gab Ende 2021 seinen Abschied als Profi-Rennfahrer bekannt, ließ sich aber ein Hintertürchen für die Rückkehr offen - dazu ist es jetzt gekommen. Tomczyk wechselte zunächst als Serienmanager zur inzwischen aufgelösten DTM-Dachorganisation ITR und von dort aus zu Abt Sportsline. Beim Rennstall aus Kempten übernimmt Tomczyk die Rolle des Motorsport-Direktors.

Übrigens: Die Äbte gehen dieses Jahr ebenfalls wieder beim 24h-Rennen Nürburgring an den Start und setzen erstmals einen Lamborghini Huracan GT3 ein. Kelvin van der Linde, Nicki Thiim, Marco Mapelli und Jordan Pepper steuern den Sportwagen aus Italien auf der Nordschleife.

Scheider, Rockenfeller, Tomczyk: Erfolge beim 24h-Rennen

Dass Scheider, Rockenfeller und Tomczyk ein mögliches gemeinsames Projekt planen, hatte Motorsport-Magazin.com schon vor einer Weile gehört. Angebote gab es ausreichend für die DTM-Stars, eine Frage war eher die Finanzierung. Jetzt hat es geklappt - und das auch noch bei einem der wichtigsten Motorsport-Events der Welt, dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring!

Das Audi-Phoenix-Trio blickt nicht nur in der DTM auf zahlreiche Siege und Titelgewinne zurück - auch in der 'Grünen Hölle' gab es schon einige Erfolge zu feiern: Scheider gewann das 24-Stunden-Rennen 2003 im Opel Astra OPC an der Seite von Manuel Reuter, Volker Strycek und Marcel Tiemann - eingesetzt wurde der Rüsselsheimer Rennwagen übrigens von Phoenix...

Rockenfeller blickt auf einen Gesamtsieg beim 24h-Rennen Nürburgring zurück, 2006 im Manthey-Porsche. Damals teilte er sich den Porsche 996 GT3-MR wie Scheider zuvor mit Tiemann, außerdem saßen 911er-Ikone Timo Bernhard und Lucas Luhr am Steuer. Rocky steht vor seinem zehnten Start auf dem Nürburgring, zuletzt trat er 2018 beim Eifel-Klassiker an.

Aus dem Promi-Trio gelang es nur Tomczyk (noch) nicht, das 24-Stunden-Rennen zu gewinnen. 2021 scheiterte der Rosenheimer nur knapp, als er im ROWE-BMW zusammen mit Sheldon van der Linde, Marco Wittmann und Connor de Phillippi den zweiten Gesamtplatz hinter dem Sieger-Porsche von Manthey belegte.

DTM-Statistik: Scheider, Rockenfeller und Tomczyk

StatistikTimo ScheiderMike RockenfellerMartin Tomczyk
DTM-Rennen181 bis 2016207 bis 2021177 bis 2016
Siege767
Podestplätze243628
Pole Positions1168
Punkte5181151492
Meisterschaften2008, 200920132011