Mike Rockenfeller startet bei den nächsten beiden Rennen der NASCAR-Cup-Serie. Der ehemalige DTM-Champion nimmt in Indianapolis und Watkins Glen wieder am Steuer eines Boliden der nordamerikanischen Stock-Car-Serie Platz. Rockenfeller geht für Legacy Motor Club an den Start. Das Team ging aus dem legendären Rennstall von Richard Petty hervor und befindet sich zum Teil im Besitz des siebenfachen NASCAR-Champion Jimmie Johnson.
Der Rennstall bestätigte den Einsatz am Dienstag via Social Media. Rockenfeller wurde laut Informationen von Motorsport-Magazin.com am Montag von dem NASCAR-Team kontaktiert. Er ging am Wochenende noch beim Rennen der nordamerikanischen Langstrecken-Serie IMSA in Road America an den Start und war sich am Montag im Familienurlaub in den USA. Nach einer 15-stündigen Autofahrt befindet er sich aber inzwischen schon bei seinem Rennstall.
Mike Rockenfeller: Vom Familienurlaub ins NASCAR-Auto
Rockenfeller pflegt eine lange Verbindung zu Johnson. Die beiden nahmen bereits gemeinsam an IMSA-Rennen teil und waren nicht zuletzt beide Fahrer bei dem Garage56-Einsatz beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans in diesem Jahr, wo sie gemeinsam mit F1-Weltmeister Jenson Button in einem etwas umgebauten NASCAR-Boliden an den Start gingen.
Während Rockenfeller die Rennstrecke in Watkins Glen bereits aus der Vergangenheit kennt, ist der Infield-Kurs in Indianapolis noch Neuland für ihn. "Endlich kann ich mal ein Rennen in Indianapolis fahren" freute sich Rocky im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Der zweifache Le-Mans-Sieger ist nicht der einzige internationale Fahrer, der in Indy einen Gaststart absolviert. Ex-Formel-1-Weltmeister Jenson Button und WEC-Ass Kamui Kobayashi gehen an den Start, genauso wie die beiden Australian-Supercars-Fahrer Shane Van Gisbergen und Brodie Kostecki.
Für Rockenfeller ist es der dritte NASCAR-Start seiner Rennfahrer-Karriere. 2022 absolvierte er ebenfalls auf Rundkursen zwei Einsätze für das Hinterbänkler-Team Spire Motorsports. Auf der offiziellen NASCAR-Webseite wurde er folgendermaßen zu seinem Einsatz zitiert: "Ich habe davon geträumt, wieder in einem Auto der Cup Series zu sitzen, und ich bin dankbar für diese Gelegenheit."
Rockenfeller erklärte sein Verhältnis mit Johnson: "Nachdem wir zwei Jahre lang mit Jimmie in der IMSA und im Garage 56 Programm zusammen gefahren sind, waren wir nicht nur Teamkollegen, sondern sind jetzt auch gute Freunde. Für ihn mit Legacy in der NASCAR-Cup-Serie zu fahren, ist eine echte Ehre", danke Rockenfeller. Johnson adelte ihn: "Ich könnte mir keine bessere Person vorstellen, die unseren Club in dieser schwierigen Situation unterstützen könnte."
NASCAR: Stammfahrer nach Rassismus-Skandal suspendiert
Der überraschende Deal hat nämlich einen ernsten Hintergrund. Eigentlich wurde der Wagen mit der Nummer 42 in dieser Saison von dem US-Amerikaner Noah Gragson pilotiert. Doch in der vergangenen Woche wurde Gragson suspendiert, da "sein Verhalten nicht den Werten unseres Teams entspricht", wie es in der Begründung hieß. Auch die Rennserie selbst suspendierte in der Folge den 25-Jährigen.
Eine genauere Erklärung, was damit gemeint ist, gab das Team nicht. Berichten zufolge soll Gragson auf Social Media zustimmend mit einem rassistischen Post interagiert haben, der den Tod von George Floyd zum Thema hatte. Der Afro-Amerikaner war 2020 bei einer Polizeikontrolle in Minneapolis von einem Polizeibeamten getötet worden, was eine Welle an Protesten zur Folge hatte. Mehrere an der Tötung beteiligte Polizisten wurden inzwischen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
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