Portrait

Großbritannien verfügt über jede Menge Tradition im Motorradsport, trug 1949 sogar das erste Rennen der WM-Geschichte aus. Trotzdem ging erst im Jahr 1977 der erste britische Grand Prix über die Bühne. Der Grund: Von 1949 bis 1976 zählte die Isle Of Man TT zur Motorrad-WM, womit zwar ein britisches Rennen im Kalender auftauchte, jedoch nicht als Großbritannien-GP firmierte. Erst 1977 wechselte man aus Sicherheitsgründen den Austragungsort. Silverstone trug zehn Rennen aus, ehe von 1987 bis 2009 im Donington Park gefahren wurde. Seit 2010 ist Silverstone wieder ein Fixpunkt im MotoGP-Rennkalender.

Das Layout des Silverstone Circuit

Der Silverstone Circuit hat sich über die Jahre oft verändert. Das erste Streckenlayout im Jahr 1948 bestand größtenteils aus den drei Start- und Landebahnen eines Militärflugplatzes der Royal Air Force, die miteinander verbunden wurden. Schon im folgenden Jahr wurde der Kurs zum ersten Mal abgeändert und auf Verbindungsstraßen zwischen den Startbahnen verlegt. So nahm die Strecke im Groben die Züge des Layouts an, wie es schließlich bis ins Jahr 1975 praktisch unverändert gefahren wurde.

In den folgenden Jahren wurden immer wieder kleine Updates vorgenommen, bis die Strecke 1990 und 1991 fast komplett neu gestaltet wurde. Dieses Layout wurde bis 2009 beibehalten, ehe erneut ein großer Umbau folgte. Neue Boxenanlagen wurden errichtet, die Streckenführung geändert und um rund 800 Meter auf 5,901 Kilometer verlängert, was den Kurs zum längsten im MotoGP-Kalender macht.

Der Silverstone Circuit hat trotz zahlreicher Umbauten nichts von seinem Charme verloren, Foto: BMW Motorrad
Der Silverstone Circuit hat trotz zahlreicher Umbauten nichts von seinem Charme verloren, Foto: BMW Motorrad

Durch die langen Geraden und die 18 größtenteils schnellen Kurven, von denen zehn nach rechts und acht nach links führen, ist der Silverstone Circuit mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit im Grand Prix von über 175 km/h neben Spielberg, Phillip Island oder Mugello eine der schnellsten Strecke im Kalender der Motorrad-Weltmeisterschaft.

Die Statistik zum Großbritannien-GP

Rekordsieger auf dem Silverstone Circuit sind die MotoGP-Legenden Jorge Lorenzo und Kenny Roberts, die den Großbritannien-GP im Verlaufe ihrer Karrieren je dreimal gewinnen konnte. Hinter ihnen folgt Randy Mamola mit zwei Siegen. Kurios: In der MotoGP-Ära konnte außer Lorenzo niemand mehr als einen GP-Sieg in Silverstone holen, die letzten zehn Ausgaben des Großbritannien-GP wurden von zehn verschiedenen Fahrern gewonnen. Der erfolgreichste Konstrukteur in der MotoGP-Ära ist Yamaha mit fünf Siegen, dicht gefolgt von Ducati mit drei. Honda und Suzuki bringen es auf zwei Erfolge, Aprilia siegte einmal.