"Wenn sie mit dieser Pace weitermachen, werden Pecco oder Martin wieder stürzen" - Mit dieser Aussage ließ MotoGP-Superstar Marc Marquez nach dem Japan Grand Prix aufhorchen. Zwar meinte der Spanier diese Zukunftsprognose überhaupt nicht negativ, lobte seine beiden Ducati-Rivalen sogar vielmehr für deren konstant hohe Pace, traf den Nagel damit aber ungewollt auch ziemlich genau auf den Kopf. Denn Jorge Martin und speziell Francesco Bagnaia - inzwischen immerhin zweimaliger MotoGP-Weltmeister - gelten aufgrund ihrer regelmäßigen Fehler und Stürze in den vergangenen Jahren nicht gerade als Superstars der Motorrad-WM.
Im Gegenteil: Namen wie Valentino Rossi, Dani Pedrosa, Jorge Lorenzo, Casey Stoner oder natürlich auch Marquez selbst genießen in großen Teilen der MotoGP-Fanbase ein deutlich höheres Ansehen als Bagnaia und/oder Martin - allerdings zu Unrecht, wie Aleix Espargaro zuletzt in Motegi klarstellte. Nach dem Japan-GP kritisierte der scheidende Aprilia-Pilot - der 2024 als einer von nur vier Fahrern die Siegesserie des Ducati-Duos durchbrechen konnte - nämlich, dass Bagnaia und Martin in der MotoGP-Welt nicht die Reputation bekommen würden, die sie verdient hätten.
Jorge Martin: Verrückt, welch großen Unterschied wir ausmachen!
Eine Aussage, mit der Espargaro zumindest bei seinem Landsmann und guten Kumpel Martin auf offene Ohren gestoßen zu sein scheint. Denn vor dem Australien Grand Prix auf Phillip Island nach der Kritik des Aprilia-Piloten befragt, ließ nun Martin aufhorchen. "Ich denke, dass wir auf einem wirklich guten Level sind. Jeder Sport verbessert sich kontinuierlich, überall werden die Rekorde ständig gebrochen. Ich glaube daher, dass wir bessere Athleten sind und auch besser als unsere Vorgänger", kommentierte der gebürtige Madrilene am Donnerstag.
Eine brisante Meinung, die der 'Martinator' allerdings auch untermauern konnte. "Wir fahren auf einem unglaublichen Level. Dass wir mit solch identischen Motorrädern solch einen großen Unterschied machen können, ist verrückt", meint er und spielt damit auf den Japan-GP vom vorletzten Wochenende an. Dort hatten sich die Top-Vier um Bagnaia und Martin um nicht weniger als 17 Sekunden vom restlichen Feld abgesetzt, im Schnitt also knapp 0,75 Sekunden pro Rennrunde gutgemacht. Ein zeitlicher Unterschied, bei dem es sich in der modernen und traditionell eng umkämpften MotoGP tatsächlich fast um Welten handelt.
Francesco Bagnaia: Schwerer, in moderner MotoGP herauszustechen
Und auch Titelrivale Bagnaia stimmte am Donnerstag auf der offiziellen MotoGP-Pressekonferenz zu. Der Ducati-Pilot verkündete: "Es ist mir egal, was die Leute denken, denn ich weiß, was wir leisten. Wir erreichen etwas, das viel besser als der Rest ist. Diese Tatsache allein ist schon von großer Bedeutung. Aber es gibt eben auch viele Menschen, die in der Vergangenheit feststecken und diese zu überzeugen, ist nicht einfach. Heute ist es deutlich schwieriger, den Unterschied auszumachen."
"In der Vergangenheit hatten wir Casey [Stoner], der viel geslidet ist oder Valentino [Rossi], der sehr spät gebremst hat und dann in die Kurven gerutscht ist. Heute machen alle das Gleiche: So hart wie möglich bremsen, so schnell wie möglich aus der Kurve herauskommen. Das macht es schwer, Unterschiede [zwischen den Fahrern, Anm.] zu erkennen und zu verstehen, was wir eigentlich leisten", fährt er fort und begründet damit auch, warum Martin und er vermutlich nicht so sehr als Toptalente auf dem Motorrad herausstechen wie ihre Kollegen in der Vergangenheit. Doch das solle ihre Leistungen keinesfalls schmälern: "Was wir in Japan geleistet haben, diese Pace bis zum Ende aufrechtzuhalten, das war nicht von dieser Welt!"
Wo seht ihr Pecco Bagnaia und Jorge Martin im All-Time-Ranking der MotoGP? Kommen sie an das Level zu Valentino Rossi, Casey Stoner und Co. heran? Sagt uns eure Meinung in den Kommentaren!
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