In Jerez trumpfte KTM groß auf und sah wie der erste Herausforderer von Ducati aus. Ein Wochenende später in Le Mans war davon nicht mehr allzu viel zu sehen. Nur Brad Binders zweiter Platz im Sprint brach die Ducati-Dominanz auf dem Podest. Im Rennen kam der Südafrikaner auf Rang 6. Seinen Teamkollegen Jack Miller erwischte es noch viel schlimmer. Sowohl im Sprint als auch im Rennen ging er nach Stürzen leer aus, dabei wäre die Pace für ein gutes Resultat eigentlich da gewesen.

"Ich hatte das ganze Wochenende ein gutes Gefühl, das Motorrad hat das ganze Wochenende über gut funktioniert", bestätigte der Australier nach dem Grand Prix am Sonntag. Beim Spanien GP landete Miller sowohl samstags als auch sonntags unter den Top 3. Dass es in Frankreich stattdessen eine Nullnummer gab, sah er einzig und allein in seiner Verantwortung: "Es war ein Wochenende voller Fehler, von meiner Seite aus. Das ist nicht gut genug, ich entschuldige mich beim Team und allen anderen dafür. Wir werden versuchen, es in Mugello besser zu machen." Zu allem Überfluss bewies Rookie Augusto Fernandez auf der GASGAS-gebrandeten KTM mit Rang Vier, was möglich war.

Für den Sturz im Sprint hatte der KTM-Neuzugang zumindest noch eine Erklärung, doch für das Rennen gab es keine Ausrede: "Ich habe gestern eine dumme Entscheidung mit dem Medium-Vorderreifen getroffen und mich damit um ein gutes Ergebnis im Sprintrennen gebracht. Heute habe ich den weichen Vorderreifen aufgezogen, der sich wieder mega anfühlte, ich hatte zumindest ein gutes Feedback."

Miller macht gleichen Fehler wie Marini zuvor: Kerb in Kurve 4 wird zum Verhängnis

Doch 3 Runden vor Schluss gab es den nächsten herben Rückschlag. Miller hielt sich in der Beurteilung seines Fehlers nicht zurück: "Ich hatte gerade meine beste Runde des Rennens hingelegt, und dann habe ich wie ein verdammter Idiot den Randstein in Kurve 4 zu sehr geschnitten und es war vorbei." Der Australier bestätigte, dass es sich im den gleichen Fehler handelte, den auch Luca Marini zuvor in Runde 6 beging. Marini und Alex Marquez kollidierten dabei und entkamen einem Desaster nur mit Glück.

Für Miller wurde es nicht gefährlich, doch der Kampf des 28-Jährigen gegen das erneute Ausscheiden blieb vergebens: "Ich habe wirklich versucht, mich an das Motorrad zu klammern, und bin dabei verdammt noch mal auf die Nase gefallen. Ich habe versucht, dranzubleiben, um vielleicht einen Punkt zu holen oder so, um wenigstens mit etwas aus dem Wochenende zu gehen. Aber es hat nicht sollen sein." In der WM hat Miller so schon einen beträchtlichen Rückstand aufgerissen. Auf Spitzenreiter Francesco Bagnaia fehlen 45 Punkte, auf Teamkollege Binder sind es 32 Zähler.