Oscar Piastri scheitert an Hamilton-Rekord: Diese Serie riss mit seinem Baku-Unfall

Der Ausfall von Oscar Piastri auf der ersten Runde des Aserbaidschan-GPs war gleich aus mehrerlei Gründen bitter für den McLaren-Fahrer. Nicht nur verlor er dabei wichtige Punkte im WM-Kampf und beschmutze seine bisher gute Saison mit einem desaströsen Wochenende, für das er viel Kritik einstecken musste - unter anderem im Formel-1-Ranking von Motorsport-Magazin.com -, sondern er verpatzte damit auch eine Chance auf einen Rekord.

Zuvor war der Australier nämlich bereits einer Bestmarke von Lewis Hamilton gefährlich nahegekommen. Piastri hatte vor Baku bei 44 Rennwochenenden in Serie jeweils die Ziellinie überquert. Keine Ausfälle und keine verpassten Grands Prix also in den letzten beinahe zwei Jahren für ihn. Beim Brasilien-GP hätte er mit dem derzeitigen Rekordhalter gleichziehen können. Nur noch fünf weitere Rennen und er hätte Hamilton in dieser Statistik von der Spitze verdrängt.

Lewis Hamiltons Rekord eine Nummer zu groß für Oscar Piastri

Der Rekord-Weltmeister der Formel 1 erreichte 48-mal in Serie das Ziel, ehe ihn eine Coronainfektion vor dem Sakhir-GP 2020 von einer Rennteilnahmen abhielt und diesem Lauf somit ein Ende setzte. Wenn man nur die Rennwochenenden miteinbezieht, an denen er auch am Start stand, dann wäre Hamilton übrigens noch ein Stück weit entfernt. Denn bis zu seinem Unfall mit Verstappen beim Italien-GP 2021 kam er auf insgesamt 61 Zielankünfte in Serie.

Piastri hatte in dieser Statistik erst mit dem Italien-GP Max Verstappen überholt, der zwischen dem Formel-1-Rennen in Imola 2022 und Saudi-Arabien 2024 43 Rennen en suite beendet hatte. Erst sein Defekt beim Australien-GP im Vorjahr stoppte diesen Lauf. Es erscheint logisch, dass in dieser Statistik vor allem Fahrer aus der aktuellen Formel 1 oder mindestens aus der jüngeren Vergangenheit die Nase vorne haben, da die Zuverlässigkeit der Boliden in der modernen Königsklasse verglichen mit der Historie extrem hoch ist.

Entsprechend sind acht der zehn Bestwerte in den letzten zehn Jahren aufgestellt worden. Nicht dazu gehört Kimi Räikkönen, der sich in dieser Statistik Platz 4 sichert, indem er nach seinem Comeback 2012 38 Rennen auf seinen ersten Ausfall warten musste. Die Top 5 rundet Daniel Ricciardo ab, der in seiner Zeit bei Renault 2020 und McLaren 2021 zwar selten Erfolge feierte, dabei aber wenigstens 34-mal in Folge das Ziel sah.

Beinahe schon in einer fernen Vergangenheit befindet sich verglichen mit den meisten anderen Einträgen in dieser Rekordliste Nick Heidfeld. Der Deutsche, der den unbeliebten Rekord von 13 Podestplatzierungen ohne Sieg hält, war ein Meister der Beständigkeit und sammelte zwischen China 2007 und Italien 2009 33 Zielankünfte in Serie. Gleich viele schaffte auch Lewis Hamilton vor seinem Ausfall beim Österreich-GP 2018, nach welchem er übrigens zu seinem Rekordlauf ansetzte.

Genauso wie Hamilton kommt auch Max Verstappen doppelt in der Liste der Top 10 vor, der sich mit Carlos Sainz den achten Platz teilt. Fernando Alonso rundet die Liste mit 29 Rennen ohne Ausfall ab. Ihm gelang das in seinem letzten Siegerauto, dem Ferrari F138, und dem beinahe schon berüchtigt konkurrenzunfähigen F14 T.

Formel 1: Die meisten Zielankünfte in Serie (Top-10)

#	Fahrer	Serie	Rennen
1	Lewis Hamilton	48	Großbritannien 2018 - Bahrain 2020
2	Oscar Piastri	44	Mexiko 2023 - Italien 2025
3	Max Verstappen	43	Emilia-Romagna 2022 - Saudi-Arabien 2024
4	Kimi Räikkönen	38	Australien 2012 - Ungarn 2013
5	Daniel Ricciardo	34	Steiermark 2020 - Mexiko 2021
6	Nick Heidfeld	33	China 2007 - Italien 2009
6	Lewis Hamilton	33	Japan 2016 - Frankreich 2018
8	Max Verstappen	31	Japan 2024 - Kanada 2025
8	Carlos Sainz	31	Eifel 2020 - Saudi-Arabien 2022
10	Fernando Alonso	29	China 2013 - Belgien 2014

George Russell auf dem Weg in die Rekordliste

Nicht in dieser Liste befindet sich übrigens Lando Norris, der auch in den letzten 42 Rennen immer im Klassement landete. Aber in demselben Zeitraum hatte der derzeitige WM-Zweite drei Ausfälle auf den letzten Runden zu verzeichnen (Österreich 2024, Kanada 2025, Niederlande 2025) und schaffte es bei diesen Rennen nur in die Wertung, da er mehr als 90 Prozent der Renndistanz absolviert hatte.

Bei den aktuell laufenden Serien liegt deshalb George Russell in Front, der die letzten 27 Rennen beendet hat. Eigentlich gelang ihm dies sogar bei 29 Grands Prix, doch die Disqualifikation von Spa wird nicht als Zielankunft gewertet, was seine Serie etwas verkürzt. Die einzigen anderen Fahrer, die sich derzeit im zweistelligen Bereich bewegen, sind Yuki Tsunoda und Esteban Ocon.

Auch diese Rekordserie zerstörte Oscar Piastri in Baku

Im Übrigen ging mit dem Ausfall von Piastri für den Australier auch eine nicht minder beeindruckende Serie zu Ende. Der WM-Führende der Formel 1 hatte zuvor nämlich bei 34 Grands Prix in Serie Punkte gesammelt. Mehr brachten nur Hamilton und Verstappen im Rahmen ihrer zuvor schon erwähnten Rekordserien zustande. Wenn man die Klammer weiter spannt und Sprints miteinbezieht, dann stand Piastri sogar bei 42 Rennwochenenden mit Punkten, denn beim Miami-GP 2024 war er zwar im Sonntagsrennen leer ausgegangen, hatte jedoch im Sprint die Top-8 erreicht.

In der aktuellen Saison hat auch in dieser Statistik George Russell die Nase vorne. Der Mercedes-Pilot schrieb bei den letzten neun Grands Prix an. Max Verstappen hat immerhin seit seinem Ausfall auf der ersten Runde des Österreich-GPs immer Punkte gesammelt. Neben diesen beiden ist Isack Hadjar der einzige Fahrer, dem es bei den letzten drei Rennen jeweils gelang, Punkte einzufahren.

Formel 1 Tabelle: F1 WM Stand 2025