Mittlerweile ist es das übliche Spiel bei Sauber in jedem Qualifying der Formel 1: Gabriel Bortoleto schafft es samstags mindestens ins zweite Segment, während Nico Hülkenberg nicht nur das interne Duell verliert, sondern in Q1 hängenbleibt. Zandvoort ist da keine Ausnahme, auch wenn Hülkenberg zumindest wieder etwas näher rankam.

An den vorangegangenen beiden Wochenenden lag er nämlich schon über drei beziehungsweise vier Zehntel hinter Bortoleto. Da ist sein Rückstand von 0,158 Sekunden in Zandvoort tatsächlich ein etwas positiveres Signal. Doch es sind diese 0,158 Sekunden, die Hülkenberg von einem Q2-Einzug trennten. Bortoleto schaffte es gerade noch so, und sicherte sich in Q2 daraufhin den 13. Startplatz.

Nico Hülkenberg erklärt: Hier ging das Zandvoort-Qualifying schief

Hülkenberg blieb nur P17. Es ist seine fünfte Qualifying-Niederlage in Serie. Viermal blieb er dabei in Q1 hängen. Näher dran zu sein als in den letzten Rennen ist dann kaum erfreulich, wenn man wieder auf einer überholfeindlichen Strecke in Q1 übrigbleibt: "Super happy bin ich nicht, du hast immer Dinge, die du verbessern willst. Aber du hast, was du hast, und im Qualifying musst du das Beste draus machen."

"Es war einfach der Rhythmus, ich glaube es war immer ein Trend in zwei Kurven, Kurve 3 und Kurve 13", analysiert Hülkenberg nach dem Qualifying. Die Daten bestätigen: In der überhöhten Hugenholtzbocht und rein in den ersten Teil der letzten Kurve verlor er gegenüber Bortoleto je eine Zehntel. Mindestens, im letzten Versuch sogar mehr. "Da habe ich mich nicht einmal verbessert. Etwas seltsam."

"Ich habe es einfach nicht verstehen und aussortieren können", gesteht Hülkenberg. Letztendlich ist es genau die Zeit, die ihm auf Bortoleto fehlt. Eine große Comeback-Fahrt wird, wenn es trocken bleibt, in Zandvoort wie auch zuletzt in Ungarn schwierig. "Und auch in Sachen Pace sind wir hier vielleicht nicht so stark." Bortoleto hofft, von P13 zumindest noch Außenseiter-Chancen auf die Punkte zu haben.

Sauber hadert mit Zandvoort-Wind: Auto anfälliger als andere?

Bortoletos 13. Platz unterstreicht tatsächlich ein generell eher schwächeres Wochenende der zuletzt starken Sauber. "In den anderen Qualifyings schien ich die Balance mehr selbst in der Hand zu haben, heute passte alles irgendwie nicht zusammen", analysiert Bortoleto. In seiner Siegesserie gegen Hülkenberg schaffte er es dreimal in Q3. Negative Ausreißer: Zandvoort und Silverstone.

Zwei Strecken, die für ihren böigen Wind bekannt sind. "Vielleicht hängt das zusammen", vermutet Hülkenberg. Bortoleto würde diesen Verdacht unterschreiben: "Ich hatte nicht so viel Vertrauen ins Auto wie in Budapest. Aber du kannst nicht immer das bestmögliche Auto haben." Interessanterweise waren die beiden schwierigen Qualifyings jene, in denen Hülkenberg näher an Bortoleto dran war. Näher, aber eben nicht vor ihm.