Es wird richtig brenzlig für Liam Lawson. Vom geforderten Mindest-Soll müssen wir nach dem Formel-1-Wochenende in China gar nicht reden - Lawson belegt auch nach Shanghai mit einer desaströsen Leistung den letzten Platz im Fahrer-Ranking von Motorsport-Magazin.com. MSM-Leser und F1-Redakteure wären wohl nur zu gern bereit, bei Red Bull jetzt schon einen Tausch vorzunehmen. Das Fahrer-Ranking von China aufgeschlüsselt.

Bester Formel-1-Fahrer in China: Oscar Piastri souverän zum Sieg

Mit einer absoluten Top-Note von 1,11 darf sich Oscar Piastri in China mit dem Titel des Besten Fahrers schmücken. Ein kleiner Ausrutscher im Sprint-Qualifying sei ihm verziehen, da war er ja trotzdem bis auf unter eine Zehntel an der Sprint-Pole dran. George Russells Wochenende mag von seinem Teamchef Toto Wolff mit "10 von 10" benotet worden sein, aber hier im Fahrer-Ranking geben letztendlich die MSM-Leser den Ausschlag.

Mit einer Lesernote von 1,54 unterliegt Russell Piastri (Leser: 1,21) deutlich und muss sich daher auch im Gesamt-Schnitt letztendlich geschlagen geben. Die beiden cruisen einem äußerst stark in die Saison startenden Alex Albon davon, der sich auf das Ranking-Podest quetscht - um Haaresbreite! Dank einer um 0,01 besseren Lesernote schlägt er Max Verstappen, den vierten Fahrer, der von allen drei Redakteuren noch mit Sehr Gut benotet worden war.

P.FahrerNote
1Oscar Piastri1,113. Wochenende unter 1,15
2George Russell1,275 von 6 Rennen unter 2
3Alex Albon1,48im Jahres-Schnitt 2,62 unter Sainz

Schlechtester Formel-1-Fahrer in China: Liam Lawson kann noch schlechter

Würden wir euch MSM-Lesern die Frage stellen, wer denn in Japan im Red Bull sitzen soll, so haben wir den Verdacht, dass die Antwort nicht "Liam Lawson" heißen würde. Lawson legt mit seinem zweiten Notenschnitt über 5 einen All-Timer im Ranking hin. Nicht einmal Nikita Mazepin schaffte es 2021, bei den ersten beiden Rennen mit über 5 benotet zu werden. Erneut ist unter den Lesern die 6 die am häufigsten vergebene Lawson-Note.

Trotz Sprint-Formates sind die richtig schlechten Leistungen aber abgesehen von Lawson ausgeblieben. Nur Jack Doohan, der sich mit Rambo-Taktik im Sprint und Rennen unbeliebt machte, bleibt im Vierer-Bereich. Der Rest des Feldes rückt eng zusammen, Gabriel Bortoleto landet knapp hinter seinem Teamkollegen Nico Hülkenberg (3,93 zu 3,90). Selbstverschuldete Dreher auf der ersten Runde werden beiden Fahrern zum Verhängnis.

P.FahrerNote
18Gabriel Bortoleto3,93Nur 0,03 über Hülkenberg
19Jack Doohan4,41Einziger Fahrer mit 4er-Schnitt
20Liam Lawson5,23Erster Fahrer mit 2x 5 zum Saisonstart

Härtefälle in China: So denken die Formel-1-Redakteure

Christian Menaths positiver Härtefall: Alex Albon
Der GP war wahrlich kein Leckerbissen, schon der Sprint war eher mau. Ganz im Gegensatz zur Leistung von Alexander Albon. Der Thailänder überrascht mich. Seit es ernst wurde, hat er Carlos Sainz im Griff. Das hätte ich nicht erwartet. Dazu macht er bislang - anders als früher - keine Fehler.

Christian Menaths negative Härtefall: Jack Doohan
Genau die macht leider Jack Doohan. Seine Performance ist überraschend stark, das hätten wohl die wenigsten erwartet. Aber im Rennen ist er zu ungestüm. Hoffentlich liefert er Flavio Briatore damit nicht die Gründe, die der Italiener sucht.

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Florian Niedermairs positiver Härtefall: Isack Hadjar
Oscar Piastri war in China eine Klasse für sich, aber überraschend kommt es nicht, dass der neu erkorene Iceman der Formel 1 seinen Australien-Ausrutscher weggesteckt hat, als wäre nie etwas gewesen. Dass es Isack Hadjar genauso gut hinbekam, ist da schon eher hervorzuheben. Von wegen Heulsuse! Der junge Franzose hat seine Kritiker auf der Strecke eines Besseren belehrt. Wenn er Yuki Tsunoda (oder wer auch immer in Zukunft sein Teamkollege sein wird) weiterhin so einheizt, dann werden wir noch viel Freude an ihm haben.

Florian Niedermairs negativer Härtefall: Andrea Kimi Antonelli
Andrea Kimi Antonellis Formel-1-Wochenende in China war nicht unterirdisch. Er hat das Auto immerhin heil nach Hause gebracht. Doch von Mercedes' Super-Rookie hätte man mehr erwarten können – vor allem nach der soliden Performance in Australien. Das gesamte Wochenende über hing er teils deutlich zurück. George Russell zeigte ja, was in dem Auto steckte, Unterboden-Schaden hin oder her. Fahrer des Tages? Diese Krönung verstand nicht einmal Antonelli selbst.

Markus Steinrissers positiver Härtefall: George Russell
Ich muss Toto Wolffs Urteil zustimmen und Bestnoten auspacken. Aktuell fährt George Russell so souverän wie noch nie. Dass er das Ding fast auf Pole stellte - ja, die Runde war nicht schlecht. Bis jetzt steht außer Frage, dass er dem Teamleader-Anspruch nach dem Abgang von Lewis Hamilton bei Mercedes gerecht wird.

Markus Steinrissers negative Härtefall: Liam Lawson
Das wird haarig. Ich räume gerne ein, dass ich die Entscheidung, Lawson statt Yuki Tsunoda direkt in den Red Bull zu setzen, im Winter verteidigt habe. Weil Lawson schnell auf Augenhöhe mit Tsunoda war. Aber ich sehe jetzt auch die Logik eines Tsunoda-Swaps absolut. Denn Tsunoda hat viel mehr F1-Erfahrung. Vielleicht hätte das Lawson-Experiment bei einem simplen, leicht abzustimmenden Auto geklappt. Aber wenn der RB21 in allen Aspekten so unnahbar ist, dann bringt es möglicherweise etwas, da einen Fahrer mit mehreren Jahren Erfahrung reinzusetzen, der vor allem alle Strecken bereits im F1-Tempo gefahren ist. Das sind Grundlagen, die vielleicht genau das sind, was das Team braucht.

Alle Noten der F1-Redakteure zur Formel 1 in China

P.FahrerMenathNiedermairSteinrisser
1Piastri111
2Norris333
3Russell111
4Verstappen111
5Ocon222
6Antonelli444
7Albon111
8Bearman232
9Stroll221
10Sainz344
11Hadjar222
12Lawson556
13Doohan454
14Bortoleto444
15Hülkenberg444
16Tsunoda222
17Alonso332
18Leclerc332
19Hamilton332
20Gasly333
Rennen544

Wie gut war das Rennen der Formel 1 in China?

Wir hatten alle mit zwei Stopps gerechnet. Auch die Teams. Und eigentlich war der Start in den China-GP auch nicht so langweilig. Doch dann realisierten sie alle, dass sie nur ein bisschen auf den harten Reifen aufpassen mussten, um mit einem Stopp durchzufahren. Und dann ging das Rennen leider den Bach runter. Christian Menath war mit einer 5 besonders unglücklich darüber, die Mehrheit urteilte mit 3 oder 4 auch ganz und gar nicht positiv.

  • Lesernote Rennen: 3,25
  • MSM-Note Rennen: 4,33
  • Gesamtnote Rennen: 3,79

Bester F1-Fahrer 2025: Die Jahreswertung im MSM-Ranking

Nach zwei Rennen ist das Duell um den Titel "Bester Fahrer 2025" vielleicht nicht ganz das, was man sich erwartet hat. Gut, George Russell auf P1 ist nicht so weit hergeholt, aber Alex Albon liegt in der Punktewertung (hier werden für die Top-10 des Rankings Punkte nach F1-System vergeben) sogar gleichauf mit Russell, und nach Notenschnitt nur knapp dahinter.

So funktioniert das MSM-Fahrerranking

Langjährige MSM-Leser kennen das Ranking bereits, das inzwischen bewährte System der Vorjahre geht 2025 bereits in sein siebtes Jahr. Direkt nach dem Zieleinlauf jedes Grand Prix rufen wir euch in unserem Formel-1-Liveticker zum Rennen und hier im Artikel zur Benotung aller 20 Piloten auf. Bis zum nächsten Mittag (bei abendlichen Übersee-Rennen auch länger) könnt ihr bewerten, was das Zeug hält.

Aus dem Mittelwert eurer Noten ergibt sich für jeden Fahrer eine Lesernote. Parallel zu euch benoten auch wir, die MSM-F1-Crew rund um Christian Menath, Florian Niedermair und Markus Steinrisser, ebenfalls die Leistungen aller Fahrer an dem betreffenden Wochenende. Auch aus unseren Urteilen bilden wir einen Mittelwert - die MSM-Note. Die Gesamtnote entsteht im letzten Schritt durch den Mittelwert aus User- und MSM-Note zu gleichen Teilen. Bei Gleichstand im finalen Ranking entscheidet die beste Einzelnote.

Als kleines Extra liefert jeder Redakteur seine persönlichen Härtefälle des Wochenendes, indem er wählt und erklärt, welcher Fahrer ihm besonders aufgefallen ist. Einmal im positiven und einmal im negativen Sinn. Online geht das Gesamtergebnis immer um 18:00 Uhr am Tag nach dem Rennen.