"Der Vorsprung, den sie [McLaren] in diesem Jahr haben, ist größer als der, den Red Bull jemals hatte." Mit solchen Aussagen über die Stärke von McLaren sorgte George Russell seit dem Formel-1-Rennen in Australien für Aufsehen. Auf die dominante Vorstellung von Lando Norris und Oscar Piastri in Melbourne folgte ein Doppelsieg in Shanghai. Doch der Abstand zur Konkurrenz war in China nicht mehr so überlegen. Ganz im Gegenteil.

"Man muss manchmal ein bisschen Unruhe stiften, und abwarten, was passiert", kommentierte Toto Wolff die Kommentare seines Fahrers augenzwinkernd und erklärte: "Ich denke, in Melbourne war das eine gültige Aussage." Am Sprintwochenende in Shanghai veränderte sich das Kräfteverhältnis aber zwischenzeitlich erheblich. "Am Samstag hätten wir wieder gesagt, dass die Ferrari-Dominanz zurück ist", so Wolff weiter. "Wenn man auf Sonntag schaut, war das Resultat eher weniger überzeugend."

Im Sprint-Qualifying fuhr Lewis Hamilton die schnellste Zeit, das 19 Runden lange Rennen entschied er mit fast sieben Sekunden Vorsprung für sich. Im Grand-Prix-Qualifying reichte es für die Scuderia lediglich für die Plätze fünf und sechs, die sie auch im Rennen belegten - ehe sie nach der technischen Abnahme disqualifiziert wurden.

McLaren war in diesen Sessions erneut das Maß der Dinge, Wolff weiß aber: "Heute sind wir näher dran und nach ein paar Wochenenden müssen wir evaluieren, wo wir stehen. Wir dürfen also nicht von einem Tag auf den anderen zwischen Euphorie und Frust schwanken, sondern müssen nach ein paar Rennen eine Art Basis finden und sagen: Hier stehen wir im Moment."

Die Kommentare seines Schützlings weiß er wie folgt einzuordnen: "George ist ein Kämpfer - sowohl im als auch außerhalb des Autos." Ein Eindruck, den der Brite im China-GP bestätigte. Nach einer starken Runde im Qualifying, die ihn selbst überraschte und Startplatz zwei sicherte, feierte er in Shanghai sein zweites Podium der Saison.

Mit 35 Punkten auf seinem Konto belegt der Brite den dritten Platz in der Fahrer-Weltmeisterschaft, neun Zähler hinter Lando Norris. In der Teamwertung belegt Mercedes den zweiten Rang, mit 21 Punkten Rückstand auf McLaren.

Ferrari ist derzeit lediglich fünfte Kraft in der Konstrukteurs-WM. Ein Grund dafür: Beide SF-25 wurden nach dem China-GP disqualifiziert. Alles darüber und was sonst noch beim Rennen in Shanghai vor sich ging, fasst Christian in diesem Video zusammen:

Ferrari Formel-1-Schock: Hamilton & Leclerc disqualifiziert! (09:58 Min.)