Mit 18 Jahren einen siebenfachen Weltmeister in einem Top-Team der Formel 1 zu ersetzen? Es gibt definitiv leichtere Aufgaben für einen Rookie! Doch Andrea Kimi Antonelli hielt dem Druck auch in China stand.
Im Gegensatz zu seinem Mercedes-Teamkollegen George Russell fuhr er auf dem Shanghai International Circuit zwar ein unscheinbares Rennen, doch mit seiner Fahrt in die Punkteränge hat er sich in der Bestenliste der F1-Geschichte neben großen Namen wie Alain Prost oder Jackie Stewart verewigt. Bislang gelang es nur zehn Fahrern, in den ersten beiden Rennen zu punkten - seit China gehört auch Antonelli in diese Riege. Nach Platz vier in Melbourne überquerte er in China als Achter die Ziellinie.
Durch die Disqualifikation beider Ferrari-Fahrer rückte er sogar noch auf Rang sechs vor. "Wenn man bedenkt, dass er ein Auto hatte, das stark beschädigt war, und er es auf Platz acht ins Ziel brachte, sich nicht beschwerte und einfach weiterarbeitete, zeigt das das Potenzial und die Reife dieses jungen Mannes", schwärmte Teamchef Toto Wolff von seinem Schützling. Gleich am Start schob sich Antonelli an Isack Hadjar vorbei auf Rang sieben, allerdings beschädigte er sich gleich in der ersten Runde den Unterboden.
Antonelli: Qualifying als größte Schwachstelle
"Es sieht so aus, als wäre ich über einige Trümmerteile gefahren, was die Performance ziemlich beeinträchtigt hat. Danach hatte ich vor allem mit dem Heck zu kämpfen. Das hat meine Pace definitiv gebremst", erklärte Antonelli. Laut Wolff kostete ihn der Schaden vier bis fünf Zehntel pro Runde. Eine mögliche Erklärung, warum der Rookie während des gesamten Rennens im Mittelfeld feststeckte und hinter Esteban Ocon im Haas ins Ziel kam. "Ich denke, wir können trotzdem zufrieden sein, obwohl es nicht das war, was wir uns vor dem Rennen erhofft hatten", meinte Antonelli.
Seine größte Schwachstelle gegenüber George Russell ortet er derzeit in seiner Qualifying-Performance. Auf dem Shanghai International Circuit machte ihm nicht nur die letzte Kurve zu schaffen, sondern auch die Reifen. Der 18-Jährige tut sich schwer auf einer Runde alles aus dem Reifen herauszuholen. "Einer der wichtigsten Lernpunkte für mich war das Qualifying. Wenn ich am Samstag alles zusammenbekomme, starten wir weiter vorne, sind weniger anfällig für Zwischenfälle und können den Speed des Autos maximieren", weiß Antonelli.
Kleines Trostpflaster: Die F1-Fans wählten den Mercedes-Rookie in China zum Fahrer des Tages. Mit 20,7% ließ Antonelli zumindest beim Voting die Konkurrenz deutlich hinter sich.
- Voting: Fahrer des Tages, China GP
- Kimi Antonelli - 20.7%
- Oscar Piastri - 15.6%
- Oliver Bearman - 12.9%
- Charles Leclerc - 8.4%
- Max Verstappen - 6.5%
Die Formel 1 erlebte in China keinen Thriller, dafür aber Dramen nach dem Rennen. Alle Fragen beantwortet dir Christian Menath in diesem Artikel:
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