Beide Fahrer im Qualifying in den Top-5. Beide Fahrer im Rennen in den Punkten. Eigentlich eine fantastische Leistung von Yuki Tsunoda (P7) und Liam Lawson (P9). Dennoch war der Brasilien-GP für die Racing Bulls eine bittersüße Angelegenheit.

Am Sonntag war das Staunen groß, als beiden Piloten des Top-Teams Red Bull im Q2 ausschieden und sich stattdessen das Schwesterteam im Regenchaos von seiner besten Seite zeigte. Yuki Tsunoda fuhr die drittbeste Zeit im Qualifying. Teamkollege Liam Lawson sicherte sich den 5. Startplatz. Für das Rennen gab es daher viel Hoffnung und obwohl die Racing Bulls doppelt punkteten, verlässt das Team São Paulo mit gemischten Gefühlen.

"Ich habe mein bestes Qualifying-Ergebnis erzielt und war sehr glücklich, von P3 aus ins Rennen zu gehen", so Tsunoda. "Insgesamt hat das Team einen fantastischen Job gemacht. Im Rennen hatte ich einen guten Start und einen guten ersten Stint, und ich bin generell sehr zufrieden mit meiner Leistung, aber leider liefen einige Dinge ungünstig für uns."

Tsunoda hielt bis zur 26. Runde an seinem dritten Platz fest. Lawson war in dieser Zeit schon auf den 9. Rang zurückgefallen. In Runde 28, als das Virtual Safetycar endete, fuhren beiden Piloten an Box und steckten auf die Fullwet-Reifen um. Keine fünf Runden später löste Franco Colapinto eine Rotphase aus und alle Piloten mussten ohnehin zurück in die Boxengasse, wo sie ohne Zeitverlust Reifen wechseln konnten.

Racing Bulls-Team feiert Startplatz 3 von Yuki Tsunoda im Parc Ferme
Große Freude bei Yuki Tsunoda nach P3 im Qualifying, im Rennen reichte es nur für P7, Foto: LAT Images

"Die rote Flagge wurde für uns zum falschen Zeitpunkt geschwenkt", bedauert Tsunoda. Ausgerechnet Konkurrent Alpine konnte von der Situation profitieren und ein Doppelpodium einfahren. "Die Alpines haben viele Punkte geholt, was schade für unsere Position in der Konstrukteurswertung ist. Insgesamt spiegelt unser Ergebnis auf dem Papier nicht wirklich unsere Leistung wider, also ist es definitiv ein Tag mit gemischten Gefühlen."

Liam Lawson überzeugt: P6 in Konstrukteurs-WM durchaus machbar

Ähnlich sieht es Teamkollege Liam Lawson, der sich vom Start in den Top-5 etwas mehr als P7 und P9 erwartet hatte. "Es war ein verrücktes Rennen, mit verrückten Bedingungen", zieht er Resümee. "Ich freue mich sehr für das Team. Wir haben einige gute Punkte geholt, was für uns sehr wichtig ist. Ich habe aber das Gefühl, dass wir angesichts unserer Startpositionen etwas liegengelassen haben."

Die Racing Bulls nehmen aus Brasilien insgesamt acht Punkte mit. Alpine satte 35. Somit hat sich der französische Rennstall auf den sechsten Platz in der Konstrukteurs-WM bugsiert. Das Team aus Faenza belegt nur noch den 8. Rang. "Alpine hat mit dem Doppelpodium das Beste aus dem Rennen gemacht, was erstaunlich für sie ist", lobt Lawson. "Sie haben jetzt fünf Punkte Vorsprung. Für uns ist das durchaus machbar, also werden wir uns natürlich darauf konzentrieren, beim letzten Triple-Header noch ein paar Punkte zu holen.“

Alpine sorgte in Brasilien für eine Sensation. Mehr zum überraschenden Doppel-Podium von Esteban Ocon und Pierre Gasly gibt es hier:

Der Kampf um P6 in der Konstrukteurswertung ist in den letzten drei Rennen der Saison also noch voll im Gang. Neben den Racing Bulls und Alpine, mischt auch Haas mit. "Es wird ein sehr harter Kampf werden", denkt Tsunoda. "Las Vegas und Katar werden keine einfache Strecken für uns sein. Aber wir werden tun, was wir können. Es ist sehr frustrierend, dass Alpine in Brasilien P2 und P3 erreicht hat, sie hatten großes Glück, aber so ist es nun mal. Wir können viel Positives aus diesem Wochenende mitnehmen und werden an den letzten drei Rennwochenenden weiter Druck machen.“