Der neue Teamchef von Alpine heißt Oliver Oakes. Ein unbeschriebenes Blatt ist er allerdings keineswegs. Schon von 2015 bis zuletzt arbeitete Oakes als Teamchef beim Formel-2-Team Hitech und gründete dieses mit. Nun folgt er auf Bruno Famin bei Alpine. Der erst 36-Jährige ist damit der jüngste Teamchef der Formel 1. Der Grund für seine Anstellung: Laut Flavio Briatore seine Ambitionen.

Oakes: Alpine anders als der Job bei Hitech

Dennoch ist es für Oakes eine neue Welt in der Formel 1. Ein Formel-1-Team umfasst in der Masse deutlich mehr Menschen als eins in der Formel 2. "Es ist einfach anders", so Oakes. Doch besonders an der Rennstrecke hebt der neue Teamchef die Ähnlichkeiten zum neuen Job hervor.

Hitech-Fahrer Paul Aron
Oakes war bis jetzt in der Formel 2 bei Hi-Tech Grand Prix aktiv, Foto: LAT Images

"Am Ende des Tages ist die Größe des Teams an der Rennstrecke ähnlich. Wir bringen 60 Leute mit an die Rennstrecke, bei Hitech waren es eher 80", so der Brite. "In der Formel 1 hast du das Glück, dass viele der Besten Leute dort arbeiten wollen. Das macht es einfacher, aber du musst sie eben auch dazu bringen zusammenzuarbeiten, das ist die Herausforderung."

Eben das scheint bei Alpine in der Vergangenheit oft das Problem gewesen zu sein. Bei den Franzosen folgte nahezu jährlich eine Personalrochade auf die andere. Damit soll nun Schluss sein. Oakes sieht die Probleme bei den vorherigen Führungspersönlichkeiten.

"Ich würde sagen das Team wurde für einige Jahre falsch gemanaget. Wir haben viel in der Vergangenheit geredet. Das ist nicht mein Stil. Wir müssen uns wieder auf das Racing fokussieren. Wir haben einige tolle Mitarbeiter hier. Die Situation ist nicht ihre Schuld, sondern die der alten Führungskräfte. Wir müssen nur alle zusammenarbeiten", sagt Oakes.

Eine konstante Führung, die das Team vereinen könnte, gab es in den vergangenen Jahren ohnehin nicht. Oakes folgte auf Bruno Famin, der seinerseits auf den erst ein Jahr beim Team gewesenen Otmar Szafnauer folgte. Der letzte Teamchef, der mehr als zwei Jahre beim Team durchhielt, war Cyril Abiteboul. Der Franzose verließ das Team nach vier Jahren nach der Saison 2020.

Flavio Briatore lobt Oakes: Hat dieselben Ambitionen wie wir

Doch wie kam Oakes an den Job bei Alpine. Verantwortlich dafür war Formel-1-Veteran Flavio Briatore. Mit Renault gewann er mit Fernando Alonso bereits zwei Weltmeisterschaften. Nun ist er in einer beratenden Rolle beim selben Team in Enstone aktiv.

"Ich habe mit ein paar Leuten gesprochen. Wir haben uns drei oder vier Mal getroffen und haben lange gesprochen. Wir haben besprochen, ob es sinnvoll wäre, zusammenzuarbeiten", berichtet Briatore.

"In dieser Situation brauchst du Leute, die dieselben Ambitionen haben. Er ist Jung. Und es ist auch ein Gefühl. Ich habe mit drei oder vier potenziellen Kandidaten gesprochen. Wir müssen jetzt die richtigen Leute in die richtigen Positionen setzen", erklärt Briatore, und fügt mit einem kleinen Lacher hinzu: "Und er ist Englisch, die Mitarbeiter sind darüber sehr glücklich."