Lando Norris konnte seine Pole Position in Zandvoort wieder einmal nicht optimal nutzen. Nach der ersten Kurve führte nicht der Brite, sondern Max Verstappen das Formel-1-Feld an. Nachdem Norris den Niederlande-GP dennoch mit einem riesigen Vorsprung gewonnen hat, könnte man meinen, dass die Startschwierigkeiten kaum eine Rolle spielen. Doch McLaren ist da anderer Meinung.
Einen Vorwurf will McLaren-Teamchef Andrea Stella dem Zandvoort-Sieger natürlich nicht machen. Beim Streben nach Perfektion sieht der Italiener aber noch etwas Luft nach oben. "Ich denke, Lando hat definitiv das Potenzial eines Weltmeisters und er zeigt Leistungen auf Weltmeisterschaftsniveau", lobt Stella. "Wenn wir uns mit der Perfektion vergleichen, dann haben wir definitiv noch Chancen, um näher ranzukommen. Aber ich finde es gut, dass wir uns mit der Perfektion vergleichen, denn das ist es, was wir tun müssen."
Nicht nur die Startphase wird in diesem Zuge genau unter die Lupe genommen. Überall soll noch nach Verbesserungsmöglichkeiten Ausschau gehalten werden. "Lando ist immer sehr offen und transparent und wir versuchen gemeinsam, an allen möglichen Situationen zu feilen, in denen wir unser Potenzial besser ausschöpfen müssen", so der McLaren-Teamchef. "Alles, Lando, Oscar, das gesamte Team und jede einzelne Gelegenheit, muss mit der Entschlossenheit zur Verbesserung angegangen werden."
Das Defizit zu Rennbeginn, das sich in dieser Saison bereits mehrmals abgezeichnet hat, ist jedoch definitiv ein Hauptfokus des Teams. "Was das Fahren an sich, den Speed und die Konstanz im Rennen angeht, sind wir gar nicht weit weg", sagt Stella. "Wenn überhaupt, dann haben wir in diesem Jahr Möglichkeiten eher in bestimmten Rennsituationen, wie dem Start und der ersten Runde verpasst. Es ist also ziemlich spezifisch und wir arbeiten definitiv daran, das zu verbessern."
Vermurkste F1-Starts - Schuld liegt nicht nur bei Lando Norris
Rund um die Rennstarts von Lando Norris hat sich in dieser Saison eine Fehlerserie gebildet. Bisher konnte er keine Pole Position in eine Führung nach der ersten Kurve verwandeln. In Barcelona wurde er von Max Verstappen und George Russell verdrängt. In Budapest hatte Oscar Piastri die Oberhand. In Zandvoort holte sich der McLaren-Pilot nach dem Platz-Verlust zu Rennbeginn zumindest noch einen aussagekräftigen Sieg. Den schlechten Start kann dieser jedoch nicht gänzlich wettmachen.
"Der Start ist ein so grundlegendes Element des Rennsports, er ist genauso wichtig wie die Leistung des Autos", meint Andrea Stella. "Wir müssen uns sehr genau ansehen, warum unsere Konkurrenten da einen kleinen Vorsprung auf uns zu haben scheinen. Ich denke, dass wir im Laufe der Saison statistisch gesehen konkurrenzfähig sind, was den Start angeht, aber wir sehen, dass es einige Fahrer gibt, wie zum Beispiel Verstappen, die beim Start sehr gut abzuschneiden. Wenn man eine gute Qualifying-Performance mit einem guten Start kombinieren kann, macht einem das das Leben sehr viel einfacher. Wir müssen uns also definitiv damit beschäftigen."
Für die suboptimalen Starts macht der McLaren-Teamchef jedoch nicht alleinig Lando Norris verantwortlich. "Es hat natürlich etwas mit dem Fahrer selbst zu tun und wie er den Startvorgang ausführt, aber es gibt auch einige Aspekte, die unter der Kontrolle des Teams liegen. Wir müssen uns ansehen, welche Art von Optimierung wir vornehmen können."
Starts wie in Barcelona, Budapest und Zandvoort will sich das Team nicht länger leisten. Besonders, da sich Andrea Stella sicher ist, dass McLaren durch den schlechten Start beim Niederlande-GP einen Doppelsieg verschenkt hat. Mehr dazu könnt ihr in unserer Analyse lesen:
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