Williams hat sich für die beiden kommenden Formel-1-Saisons die Dienste eines Top-Piloten gesichert. Nachdem James Vowles wochenlang offensiv um Carlos Sainz buhlte, kamen beide Parteien kurz vor der F1-Sommerpause mit einem Zweijahresvertrag inklusive einer Option auf Verlängerung (alles zu einer möglichen Ausstiegsklausel für Sainz lest ihr hier) zu einer Einigung. Glaubt man Vowles' Aussagen, war Sainz nicht nur die erste, sondern auch einzige Wahl.
Noch vor Hamilton-Wechsel: James Vowles wollte Ferrari-Pilot zu Williams locken
"Es gibt nur einen Fahrer, mit dem ich letztes Jahr in Abu Dhabi gesprochen habe, nur einen, und das war Carlos. Ich habe auf einen Fahrer gesetzt, von dem ich dachte, dass er den Unterschied ausmachen würde", stellte der Williams-Teamchef nach Bekanntgabe der Verpflichtung klar. Ganz nebenbei überraschte er auf diese Weise auch damit, dass die erste Kontaktaufnahme offensichtlich schon erfolgte, bevor der Wechsel von Lewis Hamilton zur Scuderia Ferrari feststand. Hatte Vowles, ehemaliger Strategie-Chef bei Mercedes, etwa schon eine Vorahnung?
"Ich wusste nicht, dass es so kommen würde", betonte Vowles. Da jedoch klar war, dass Sainz' Ferrari-Vertrag am Ende der Saison 2024 auslaufen würde, wollte er bereits frühzeitig versuchen, den Spanier von einem Wechsel zu überzeugen. Vowles erklärt: "Mir ging es darum, mich so vernünftig wie möglich in Position zu bringen."
Williams-Teamchef versichert: Einziger Kontakt war Formel-1-Fahrer Carlos Sainz
Als Carlos Sainz und James Vowles im November 2023 während des Formel-1-Wochenendes in Abu Dhabi die Gespräche aufnahmen, hatte sich Williams den siebten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gesichert. Mit Beginn der Formel-1-Saison 2024 fielen sie jedoch zurück. Das Auto hatte Übergewicht, was für die Williams-Performance einen Rückschlag bedeutete.
"Leistung ist alles", weiß Vowles. "Wenn man in den Punkterängen ist, bekommt man viel mehr Anrufe, als wenn man nicht in den Punkten ist." Der Williams-Teamchef versicherte aber: "Ich habe niemanden sonst angerufen oder kontaktiert. Das einzige Mal, als ich das tatsächlich tat, war später, als klar wurde, dass Carlos vielleicht nicht zu uns kommt. An diesem Punkt musste ich sicherstellen, dass ich nicht alles auf eine Karte setze, sondern dass ich uns absichere."
Sainz sei davon aber stets in Kenntnis gesetzt worden und Vowles hielt trotz Sainz' Zögern an der Hoffnung auf seinen Wunschkandidaten, mit dem er in eine glanzvollere Zukunft des Traditionsrennstalls gehen will, fest. "Der Grund, warum ich das getan habe, ist, dass ich fest an das glaube, was wir hier tun, an die Richtung, die wir gehen und daran, dass es erfolgreich sein wird."
Carlos Sainz - ein wichtiger Baustein in der Williams-Zukunft, für die der Teamchef derzeit die entsprechenden Unternehmensstrukturen schafft. Welche Vision Vowles hat und wie strukturelle Veränderungen das Team in der Formel 1 nach vorne bringen sollen, lest ihr hier:
Sainz und der Familienfaktor: Perfekte Persönlichkeit für Williams
Für Vowles entscheidend: Gleich und Gleich gesellt sich gern. Denn der Brite ist überzeugt, dass Sainz dieselben Vorstellungen teilt und sich durch seine Persönlichkeit gut in die langfristige Vision einfügen wird: "Wenn ich mich für eine Person entscheide, die den Unterschied ausmachen soll, dann konzentriere ich mich nicht nur auf ihre Geschwindigkeit im Auto, sondern auch auf ihre Persönlichkeit."
Wichtig sei dabei auch das Umfeld, meint der Teamchef und lenkt den Fokus auf die Rennfahrer-Dynastie Sainz. Denn das Team Carlos Sainz kommt als Dreigestirn, bestehend aus dem Junior, seinem Cousin und Manager Carlos Oñoro Sainz sowie seinem Vater und Rallye-Fahrer Carlos Sainz senior. "Sein Vater ist genauso leistungsorientiert wie er. Er ist ein unglaublicher Charakter. Und alle drei zusammen ergeben ein Paket. Genau das brauchen wir hier bei Williams. Ich denke, das passt absolut perfekt", schwärmt Vowles.
Könnte Carlos Sainz trotz Williams-Vertrag doch noch zu Red Bull oder Mercedes gehen? Welche Argumente lockten Sainz überhaupt zum Hinterbänkler-Team Wiilliams und welche Folgen hat seine Entscheidung nun für den turbulenten Formel-1-Fahrermarkt für die Saison 2025? Im Video beleuchtet Christian alle Hintergründe:
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