Bei Alpine begann die Formel-1-Saison problematisch. Übergewicht, fehlende Performance und ein angespanntes Verhältnis zwischen beiden Teamkollegen. Nach den ersten 14 Rennen konnte das französische Werksteam immerhin einige Fortschritte machen und kämpft von Zeit zu Zeit um Punkte. Auch Pierre Gasly kommt besser mit dem A524 zurecht. Verantwortlich dafür sind Änderungen an seinem Differential.

Pierre Gasly: Haben Differential-Problem in Miami erkannt

Der Saisonstart war für Pierre Gasly, als auch für Alpine insgesamt problematisch. Schon während der Testfahrten spekulierte der gesamte Formel-1-Zirkus rund um die Performance des Werksteams. Die Wahrheit zeigte sich in Bahrain am Saisonstart. Alpine fiel weit zurück. Erst nach ein paar Rennen gelang der erste Sprung durch Updates. Doch auch Gasly persönlich gelang ein Fortschritt.

"Wir haben einen Schritt am Anfang der Saison gemacht. In Miami haben wir herausgefunden, dass ein paar Dinge an meinem Differential nicht richtig waren", erklärt Gasly. Die Lösung des Problems war deutlich näher als gedacht. Um genau zu sein, am anderen Alpine-Fahrzeug.

"Dann haben wir die Einstellungen der anderen Seite der Garage genutzt und das Auto hat sich deutlich besser angefühlt", so Gasly. Ein Hardware-Problem am Differential selbst lag allerdings nicht vor.

"Es gab einige Dinge, die bezüglich der Balance nicht wirklich Sinn ergeben haben. Ich habe einfach danach gefragt, die Einstellungen der anderen Garagen-Seite zu probieren. Wir haben direkt mehr Performance gefunden. Es war mehr ein Software-Problem."

F1-Auto wird durch neue Differential-Einstellungen konstanter

Das Ergebnis: Der A524 wird konstanter und Gasly tut sich leichter. Zwei Rennen nach den Änderungen in Miami folgt der erste Punkt (Monaco). In den drei Rennen darauf landet Gasly jedes Mal in den Punkten. Erst ein Ausfall in Silverstone und Ungarn stoppen den Franzosen. In diesem Zeitraum sammelte er auch mehr Punkte als Teamkollege Esteban Ocon.

"Wir hatten nicht die ideale Balance, aber eine deutlich konstantere. Dadurch war das Auto auch deutlich konstanter. Aktuell fehlt uns noch ein bisschen die Balance, die ist noch nicht überall ideal", so Gasly.

Was fehlt nun also noch? Neben der absoluten Performance ist Gasly mit dem allgemeinen Fahrverhalten noch nicht ganz zufrieden. "Uns fehlt nur etwas Last in den schnellen Kurven, dadurch kommt es mehr zu Rutschen, was dann zum Überhitzen der Reifen führt. Wir bezahlen den Preis dafür dann mit der Traktion."

Die gute Nachricht: Bezüglich einer Lösung ist Gasly optimistisch. "Wir haben eine klare Idee von dem, was uns fehlt - und wir wissen, wie wir das beheben können. Ich denke, wir werden nicht alles davon diese Saison sehen, aber trotzdem eine gewisse Evolution."