Sergio Perez steht bei Red Bull unter Druck. Lange Zeit galt als unklar, ob der Mexikaner nach der Sommerpause der Formel 1 überhaupt noch im RB20 sitzen würde. Die Red-Bull-Oberen kündigten bereits an, die Fahrerpaarung beim Weltmeisterteam in der Sommerpause auf den Prüfstand zu stellen. Zum Kreis der Nachfolgekandidaten zählte das Trio um Daniel Ricciardo, Yuki Tsunoda und Liam Lawson. Doch zumindest vorerst wird Perez sein Cockpit behalten.

Und das, obwohl die Spekulationen um einen vorzeitigen Perez-Abschied neuerlich durch Aussagen von Red-Bull-Teamchef Christian Horner nach dem Rennen in Spa angefeuert wurden. Freuen dürfte die Entscheidung des Red-Bull-Managements Max Verstappen. Dieser wollte nämlich von einer Fahrerdiskussion um seinen Teamkollegen ohnehin nichts wissen.

Red Bull-Fahrer Max Verstappen
Max Verstappen springt seinem Teamkollegen zur Seite, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Verstappen: Reifenverschleiß sollte Red Bulls Priorität sein

"Unser Hauptaugenmerk liegt auf dem Auto", meinte der Niederländer am Sonntag in Belgien. "Das ist es, worauf unser Fokus hauptsächlich liegen sollte", forderte Verstappen, der Red Bull nach seiner Fahrt von Startplatz elf zu P4 erneut attestiert hatte, performance-technisch nicht mehr auf dem Niveau der Vorjahre zu sein. Was der dreifache Weltmeister zu seinem Rennen im Detail zu sagen hatte, könnt Ihr in diesem Artikel nachlesen:

Gerade im Hinblick auf das Spa-Wochenende nahm Verstappen Perez in Schutz, obwohl er bis zu Perez' zusätzlichen Boxenstopp für die schnellste Rennrunde rund 15 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen hatte - nachdem er neun Positionen hinter ihm gestartet war. "Wenn du dir Checos Wochenende ansiehst, war es sehr positiv", meinte der 26-Jährige dennoch. "Natürlich hat das Rennen einfach gezeigt, dass wir Probleme mit den Reifen und immer noch mit der Lebensdauer des Reifens haben. Das sollte also unsere Priorität sein."

Konstrukteurs-WM durch McLaren in Gefahr

Festzuhalten bleibt jedoch, dass Verstappen trotz des im Vergleich zur Konkurrenz schwächer gewordenen Autos nach wie vor unbeeindruckt die Fahrer-Weltmeisterschaft anführt. Mit ganzen 78 Punkten Vorsprung auf seinen ärgsten Verfolger Lando Norris geht der 61-fache GP-Sieger in die Sommerpause. Perez ist zeitgleich mit nicht einmal der Hälfte der Verstappen-Punkte nur Siebter in der Fahrer-WM und wäre ohne die Disqualifikation von George Russell in Spa sogar auf Rang acht abgerutscht.

Red Bull-Fahrer Sergio Perez
Perez konnte zuletzt nur geringfügig punkten, Foto: LAT Images

Während Verstappen an den letzten acht Rennwochenenden vor der Sommerpause ganze 141 Punkte einfahren konnte, konnte Perez nur 28 Zähler sammeln. Das hat zur Folge, dass McLaren Red Bull in der Konstrukteurs-WM immer mehr auf die Pelle rückt. Nur noch 42 Punkte beträgt der Rückstand des Traditionsteams aus Woking auf die ehemaligen Formel-1-Dominatoren. Alleine an den letzten vier Rennwochenenden konnte McLaren den Rückstand um 51 Zähler reduzieren.

Der dritte Konstrukteurs-Titel Red Bulls in Folge ist daher in akuter Gefahr. Dennoch darf Perez zunächst bei der Mannschaft aus Milton Keynes bleiben. Der am morgigen Mittwoch stattfindende Test der Racing Bulls in Imola, verkommt also zumindest vorerst nicht zu einem Shootout um die Perez-Nachfolge. Was genau für die Stammpiloten sowie Liam Lawson und Ayumu Iwasa bei dem Test auf dem Programm steht, lest ihr in diesem Artikel: